Tötenköpfe, Gespenster, Hexen, Vampire, jede Menge Kürbisse mit fiesen Fratzen, ein riesiges Spinnennetz und große schwarze Spinnen, die sich Richtung Hauswand bewegen. Es gruselt in der Stöhrstraße 6 im Würzburger Frauenland. Schon seit drei Wochen sind Steffi Graf und Nick Manik dabei, ihr Haus, den Vorgarten und die Garage in ein riesiges Halloween-Erlebnis zu verwandeln.
"Der Regen kam leider in den letzten Tagen dazwischen und wir mussten manches wieder neu aufbauen", erzählt Steffi Graf. Der große Halloween-Fan sei eigentlich ihr Partner Nick, mit seiner Begeisterung habe er sie aber gleich angesteckt, so die 43-Jährige.

Zum vierten Mal in Folge verwandelt das Paar sein Zuhause in ein Grusel-Kabinett. Manik, der größtenteils in der Region Schweinfurt aufwuchs, kennt das Halloween-Feiern schon aus Kindertagen. Sein Vater sei Amerikaner und habe den Brauch in die Familie gebracht, auch seine deutsche Mutter habe begeistert mitgezogen. "Ein paar Figuren habe ich jetzt auch von meinen Eltern übernommen, da sie Halloween jetzt nicht mehr so intensiv begehen", erzählt er.

Eine Geisterstraße in der Garage
So ist in der Garage eine richtige kleine Geisterstraße entstanden mit gruseligen Figuren, Geräuschen, Nebel, Lichteffekten und Kerzenschein. Geht man die steile Treppe zum Haus hinauf, wartet ein Szenario aus offenen Gräbern, Grabsteinen und Grablichtern auf die Besucher. Eines seiner Lieblinge, so der 33-jährige Grusel-Fan, sei sein schwebendes Gespenst, dessen Gesicht in der Dunkelheit leuchtet.

Wieviel Geld – inklusive Stromkosten für die teils aufwändige Beleuchtung – sie schon in ihr Gruselkabinett gesteckt haben, das möchten Steffi Graf und Nick Manik lieber nicht preisgeben, "beziehungsweise rechnen wir das lieber nicht aus", so Manik lachend. Von manchen Gruselfiguren seiner Eltern weiß er, dass sie mehrere hundert Euro gekostet haben.
Jede Menge Süßigkeiten warten auf die Kinder
Helfende Hände hat die Patchwork-Familie in den vergangenen Tagen jede Menge gehabt, so Freunde, Maniks 13-jähriger Sohn Tayler oder Grafs kleine Nichte Nia. "Ohne sie hätten wir den Aufbau nicht geschafft." Auch auf die Nachbarn ist die Halloween-Begeisterung inzwischen übergesprungen und ein großes Spinnennetz schmückt den Hauseingang nebenan. "Wir werden jedes Jahr größer", mutmaßt Graf.

Nun heißt es letzte Vorbereitungen treffen und dem Halloween-Abend am 31. Oktober entgegenfiebern. Graf und Manik hoffen auf viele Besucher und vor allem auch Kinder, "damit wir unsere vielen Süßigkeiten loswerden können und sich der Aufwand des Schmückens gelohnt hat".

Die beiden werden ab dem späten Nachmittag im Gruselkostüm ihre Gäste begrüßen und sie dazu animieren, alle Horror- und Gruseleffekte zu entdecken. Nichts für schwache Nerven also. Nach dem Trubel werde dann noch ein bisschen privat Halloween-Party gefeiert, verrät Graf.

HalloweenDie Langform von Halloween heißt "All Hallows' Eve" (Deutsch: "Abend vor Allerheiligen"), denn am Tag nach Halloween feiert die christliche Kirche den Gedenktag Allerheiligen.Halloween hat seine Wurzeln nicht etwa in den USA, sondern in Irland. Schon vor über 2000 Jahren feierten die Kelten am 31. Oktober eine Art Silvester "Samhain". Weil in der letzten Nacht eines Jahres angeblich die Geister unterwegs waren, versuchte man diese mit Essen vor den Häusern zu zähmen.Manche Menschen liefen schon damals verkleidet herum und verlangten nach Gaben. Auswanderer brachten die Tradition in alle Welt. Besonderer Brauch ist es, Gesichter in Kürbisse zu schneiden und sie als Deko zu verwenden. Kinder ziehen von Haus zu Haus und sammeln mit Sprüchen wie "Süßes, sonst gibt's Saures" oder "Was Süßes raus, sonst spukt's im Haus" in der Nachbarschaft Süßigkeiten.Quelle: geo.de/kgh