Auch wenn die Witterung derzeit etwas wechselhaft ist, zumindest mit der ersten Woche und den ersten beiden Wochenenden des Würzburger Frühjahrsvolksfestes auf der Talavera sind die Stadt als Veranstalterin, der Festwirt im Zelt und die knapp 50 Schaustellerinnen und Schausteller auf dem Platz zufrieden. "Es war ein fulminanter Auftakt und ein erstklassiges erstes Wochenende", zog Uwe Zimmermann von der Stadt am Montagabend bei der Halbzeitpressekonferenz Bilanz. "Es war ein Auftakt, wie wir ihn uns gewünscht haben."

110.000 Besucherinnen und Besucher habe man bis zum Sonntagabend gezählt, nachdem die zweite Woche des Volksfestes erfahrungsgemäß die stärkere sei, hofft der Leiter des Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste auf rund 180.000 Menschen bis zum kommenden Sonntag. Nachdem es am ersten Wochenende zu keinerlei ernsteren Vorfällen gekommen sei, habe man aber am zweiten gleich mehrere zur Kenntnis nehmen müssen. "Da haben wir noch drüber zu reden", kündigte er an.
"Die Jugend macht sich extra schick und das ist wunderschön anzusehen"
Festwirt Michael Hahn
Ein leichter Wermutstropfen sei der Defekt der Hauptattraktion, des Infinity-XXL-Towers gewesen. Was zunächst wie der Austausch eines kleinen Bauteils ausgesehen habe, entpuppte sich schließlich als komplett neuer Motor, der eingebaut werden musste. Doch das Fahrgeschäft läuft wieder. Zudem habe zu keiner Zeit irgendeine Gefahr für die Fahrgäste oder andere Besucher des Frühjahrsvolksfestes bestanden, versicherte Zimmermann.
Auch Festwirt Michael Hahn zeigte sich zufrieden: "Aus unserer Sicht waren noch nie so viele Menschen auf dem Fest", resümierte er. Vor allem auch die Jugend sei vertreten. "Die Jugend macht sich extra schick und das ist wunderschön anzusehen", so Hahn. In der Tat scheint der Trend zu Dirndl und Lederhose im Zelt ungebrochen.

Gerade die jungen Besucher merkt auch Küchenchef Philipp Keller. Denn neben dem Ochsengeröstel seien es gerade die Burger, die stark nachgefragt würden, erklärte Keller. Die reservierbaren Tische im Zelt sind laut Hahn am kommenden Donnerstag, Freitag und Samstag bereits komplett vergeben. Aber es gebe auch einen großen Bereich für Spontanbesucher, der vorab nicht reserviert werde, sagte Hahn.
"Bilderbuchstart" für die Schausteller mit Kaiserwetter und prominentem Besuch
Von einem "Bilderbuchstart" für die Schaustellerinnen und Schausteller mit Kaiserwetter und prominentem Besuch des Ministerpräsidenten berichtete auch deren Sprecher Heiner Distel Jr. bei dem Pressegespräch. Die Umsätze befänden sich auf dem Niveau des Vorjahres, was sehr positiv sei. "Das Würzburger Frühjahrsvolksfest ist immer ein Gradmesser für die Stimmung der Menschen", so Distel. "Und da blicken wir nun sehr zuversichtlich voraus." Nun freue man sich auf den Familiennachmittag am Mittwoch mit ermäßigten Preisen und hoffe auf gutes Wetter und guten Besuch.

Martin Meilhammer von der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt wusste von sieben Körperverletzungsdelikten im bisherigen Verlauf des Festes, wovon sich zwei im Umfeld ereignet hätten, aber Besuchern des Festes zugerechnet werden könnten. Positiv: "Wir hatten keinerlei Sexualdelikte bislang", berichtet er. Negativ: Fünf der sieben Schlägereien hätten sich am zweiten Wochenende ereignet. Sein Fazit: Die Würzburger Polizei nehme ein positives Bild vom Frühjahrsvolksfest mit. "Man muss keine Angst um seine Gesundheit haben", so Meilhammer.
Fünf Besucher des Frühjahrsvolksfestes hatten eindeutig zu viel getrunken
Rund 70 Personen hätten bis zum Wochenende die Hilfe des Bayerischen Rotes Kreuzes auf dem Platz in Anspruch genommen, zwölf davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden, so BRK-Sprecher Stefan Krüger. Dies sei überdurchschnittlich. Wegen "zu viel Alkohol" hätten fünf Festbesucher Hilfe benötigt, aber alle seien über 16 Jahre alt gewesen. Am Samstag allerdings hätte das BRK in Folge von mehreren Schlägereien insgesamt sechs Personen behandeln müssen. Aber insgesamt sei das Frühjahrsvolksfest aus der Sicht des BRK "sehr friedlich", so Krüger.