Lange dauert es nicht mehr bis zum ersten Advent und dem inoffiziellen Startschuss der Weihnachts-Einkaufswochen in der Stadt. Da sind immer Parkplätze gefragt. Noch immer nicht fertig ist aber das neue Parkhaus am Bahnhof als Ersatz des Quellenbachparkhauses. Im Sommer 2022 war mit den Gründungsarbeiten für das Parkhaus begonnen worden, im September vor einen Jahr begann dann der Hochbau. Anfang September dieses Jahres hoffte der Bauherr Gerold Bader noch, das Haus Ende Oktober eröffnen zu können. Doch dieser Termin konnte nicht gehalten werden, sagt Bader nun auf Anfrage und erläutert die Gründe.
"Wir haben wegen dieser Verzögerung den Bauablauf umstellen müssen."
Gerold Bader, Bauherr
Vor gut acht Wochen, Anfang September, hatte Bader bereits berichtet, dass zur Fertigstellung noch sogenannte Rigolen für das Entwässerungssystem des Hauses fehlen würden. Er hoffte auf baldige Lieferung. Rigolen sind unterirdisch angelegte Regenwasserspeicher, aus denen das Wasser langsam versickern kann, denn das Regenwasser darf nicht unmittelbar in die Kanalisation abgeleitet werden. Diese Rigolen sollen nun im Lauf des Novembers geliefert werden, berichtet der Bauherr jetzt. "Wir haben wegen dieser Verzögerung den Bauablauf umstellen müssen", erklärt er.

"Wir hoffen nun, dass das Wetter hält."
Denn erst wenn die Entwässerung fertiggestellt sei, könnten die Leerrohre für die elektrische Versorgung des neuen Parkhauses vom Berliner Ring her gelegt werden. Wenn das geschehen ist, kann es auch mit den Außenanlagen des Hauses weitergehen. Wie berichtet, soll ein Teil der 1027 Premium-Stellplätze des neuen Hauses mit einer Breite von 2,70 Metern und ohne störende Stützen mit Ladesäulen der WVV für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden. "Wir hoffen nun, dass das Wetter hält und die Mainfranken-Netze die Kabel dann noch in diesem Jahr in die Leerrohre einziehen können", sagt der Bauherr.

Der Innenausbau mit Parkhaustechnik und den Ladesystemen ist weitgehend fertig
Denn Strom im Gebäude sei die Grundlage für alle notwendigen weiteren Maßnahmen bis zur endgültigen Fertigstellung und Eröffnung des neuen Hauses. Dazu gehören unter anderem die Abnahme des Hauses samt der Aufzüge und der Beleuchtung durch den Technischen Überwachungsverein. Dabei sei der Innenausbau mit der Parkhaustechnik und den Ladesystemen weitgehend fertig. Auch die helle Fassade strahlt schon weithin sichtbar.

Aber wann soll es nun soweit sein mit der Eröffnung? "Nicht vor Ende Januar", befürchtet der Bauherr. Denn zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar sei es erfahrungsgemäß schwierig, Handwerker zu bekommen, weiß er. Und die braucht er für die Restarbeiten noch.

Nebenan ist der Abriss des maroden Quellenbachparkhauses im vollem Gang
Direkt nebenan ist derzeit der Abriss des maroden Quellenbachparkhauses in vollem Gang. Ursprünglich war geplant, das alte Parkhaus erst nach Inbetriebnahme des neuen abzureißen. Nach der Sperrung wegen statischer Mängel im Juli 2021 war der Abbruch vorgezogen worden. Er wird die Stadtkasse nach Kostenschätzungen mit rund 1,6 Millionen Euro belasten. Diese Kosten resultieren zum einen aus der Enge des Baufeldes zwischen der Baustelle des neuen Parkhauses und dem Ringpark, die nur wenig Platz für schweres Gerät und die Baustellenlogistik lässt, zum anderen müssen die Pleichach und ihr Fischbestand mit aufwendigen Maßnahmen vor Verunreinigungen geschützt werden.

Mitte vergangener Woche war ein Bagger mit einem 25 Meter langen Ausleger an die Baustelle geliefert worden, der dem Bahnhof zugewandten früheren Auffahrtsspindel den Garaus machen sollte. Stadtsprecher Christian Weiß schätzte vergangene Woche auf Anfrage, dass die Abbrucharbeiten noch bis Mitte/Ende Januar andauern könnten. Dies hänge aber vom Wetter und dem damit verbundenen Wasserstand der Pleichach ab, so Weiß weiter.