Wie geplant wurde mit dem Bau des neuen Ärztehauses am Höchberger Grundweg im Frühjahr dieses Jahres begonnen. Seitdem geht es zügig voran. Der Rohbau steht und von außen betrachtet sieht es fast schon fertig aus. Wie das Büro Oechsner Architekten Ingenieure GmbH auf Anfrage der Redaktion mitteilt, stehe einer Fertigstellung im Sommer 2023 bislang nichts im Weg, alle Materialien seien rechtzeitig bestellt worden.
Somit nimmt das dreigeschossige Ärztehauses mittlerweile Gestalt an. Auf 745 Quadratmeter Nutzfläche entsteht eine Gemeinschaftspraxis von Dr. Bernhard Weth und den beiden Orthopäden und Unfallchirurgen Dr. Piet Plumhoff sowie Dr. Barbara Thumes. Deren Praxis, die bis jetzt noch im Gebäudekomplex Lamm zu finden ist, platzt seit Längerem aus allen Nähten, weshalb sie sich für den Neubau mit dem Namen "Ortho Höchberg" entschieden hatten. Während eines Vor-Ort-Termins machten sich nun die beiden Ärzte Thumes und Plumhoff gemeinsam mit Bürgermeister Alexander Knahn ein Bild vom Baufortschritt. Auch innen wird fleißig gewerkelt. "Das ist Wahnsinn, wie schnell das hier vorangeht", meinte Plumhoff begeistert, der ebenso wie seine Kollegin dem Einzug entgegenfiebert.
Sämtliche Räume sind bereits erkennbar, wenn auch der Innenausbau noch lange nicht fertig ist. Eine große Rezeption mit Warteraum erwartet künftig die Patientinnen und Patienten im zweiten Geschoss, das sowohl durch einen Treppenaufgang als auch mittels eines Fahrstuhls zu erreichen sein wird. Dabei ist der Aufzug auch für Liegetransporte ausgelegt. Vom Wartebereich aus geht es zu acht Behandlungsräumen, in denen Röntgen, Ultraschall, Akupunktur und Stoßwellentherapie angeboten sowie Knochendichte gemessen und selbstverständlich auch gegipst wird.
Modern, großzügig und barrierefrei
Im Obergeschoss befinden sich neben Küche und Aufenthaltsraum ein großer Multifunktionsraum für verschiedene Veranstaltungen und die komplette Radiologie. Im großen MRT-Raum (Magnetresonanztomographie) weist ein großes Baufenster darauf hin, dass hier noch schweres Gerät hineingehievt werden muss. Und auch die Bodenplatte wurde um ein vielfaches dicker zementiert, damit dieser Raum vor äußeren Erschütterungen geschützt bleibt.
"Wir freuen uns sehr, endlich in einem modernen und barrierefreien Ärztehaus praktizieren zu können", sagen Thumes und Plumhoff, die in Zukunft mit zwei weiteren Ärzten ihr Spektrum erweitern wollen. Schließlich biete das Gebäude dafür reichlich Raum. Bis zur Praxisaufnahme werde es aber wohl bis Oktober/November 2023 noch dauern, "so lange müssen wir uns eben noch gedulden".
Baubeginn vom "Nest" verschiebt sich voraussichtlich um ein Jahr
Während am Grundweg fleißig gewerkelt wird, tut sich am nördlichen Ortseingang noch nichts. Dabei hieß es noch im Januar dieses Jahres, dass im Sommer mit der Baustelle eines Geschäftshauses begonnen werden soll, weil mittlerweile genügend Mieter gefunden worden seien, wie Johannes Nistor von archicult GmbH - breunig architekten seinerzeit frohlockte. Doch noch immer weist einzig das Baustellenschild auf das außergewöhnliche Bauvorhaben mit dem Namen "Nest". Wie Architekt Roland Breunig auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, "befinden wir uns seit nun fast drei Jahren im Ausnahmezustand". Eine Krise jage die nächste, "das macht es uns wie vielen anderen schwer zu planen. Aber wir halten nach wie vor an dem Projekt fest und gehen von einem Baubeginn im Sommer 2023 aus", sagt Breunig.

Schließlich habe sein Büro dort viel Herzblut und Engagement hineingesteckt und einiges sei auch in Absprache mit der Gemeinde überarbeitet worden, wenn auch an der außergewöhnlichen Holzbauweise nichts verändert werde, versichert der Architekt. Fakt sei, dass die Hälfte der gewerblichen Flächen vermietet sei und auch Wohnraum geplant ist. "Wir freuen uns auf den Baubeginn, der hoffentlich eher stattfinden kann," so Breunig. Sichtlich erleichtert über diese Aussagen zeigte sich auch Bürgermeister Alexander Knahn am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung. "Als ich heute den Anruf erhielt, hatte ich schon etwas anderes befürchtet", meinte er auch im Hinblick auf die zusehends schrumpfenden Rücklagen im Gemeindehaushalt.
