Die beiden evangelischen Uffenheimer Kindergärten St. Johannis und Karoline Kolb tragen nun ganz offiziell das Qualitätsmerkmal "Sprach-Kita". In den vergangenen acht Jahren haben die beiden Einrichtungen die Bundesprogramme "Frühe Chancen" und "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" genutzt und sich qualifiziert. Jetzt gab es die Zertifikate.
Die Teilnahmebescheinigungen überreichte Sprachfachberaterin Marion Hammer von der "Zusätzlichen Fachberatung Sprach-Kita" des Evangelischen Kita-Verbands Nürnberg bei einer Feierstunde im Kindergarten Karoline Kolb. Ziel dieser vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend ausgelobten Maßnahme ist es, die Entwicklung der Kinder durch alltagsintegrierte sprachliche Bildung zu fördern. Die beiden genannten Kindergärten sind laut Gudrun Trabert, Leiterin des Kindergartens St. Johannis, die einzigen Kindergärten im Raum Uffenheim, die sich dieser Herausforderung gestellt haben.
Kitas entwickeln sich weiter
Dekan Karl-Uwe Rasp betonte, dass es wichtig sei, dass Kitas nicht stehenblieben, sondern sich entwickelten. Sie Sprache sei für den Menschen bedeutend, die Qualität der Kommunikation zeichne die Menschen aus. Kinder sollten dies bestmöglich für sich entwickeln. "Sie dürfen nicht abgehängt werden", forderte der Dekan. Kindergärten würden immer wichtiger, damit der Übergang zur Schule gut gelinge.
Das Bundesprogramm richtet sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden. Das Programm verbindet laut Marion Hammer drei inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Jede Sprach-Kita bekam eine zusätzliche Fachkraft.
40 Netzwerktreffen
Marion Hammer zählte für die vergangenen fünf Jahre – wegen Corona befindet man sich eigentlich schon im sechsten Jahr – 17 Arbeitskreis-Treffen und 40 Netzwerktreffen auf. Themen seien unter anderem dabei Familien mit Fluchthintergrund, Integration, Inklusive Pädagogik oder die Zusammenarbeit mit Familien gewesen. Seit kurzem werde auch ein Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und Medienpädagogik gelegt. Auch habe man sich mit der Sprachbildung in der Natur und in der Kunst oder dem Philosophieren mit Kindern gewidmet.
Eine mehr als positive Bilanz über die Teilnahme am Programm zogen die Kindergartenleiterinnen Gudrun Trabert (St. Johannis) und Sonja Markert (Karoline Kolb) sowie die Fachkräfte Sabine Burkard und Gabriele Saraiva. Gabriele Saraiva erzählte von den Treffen, dass man viel habe mitnehmen können, insbesondere, wie Ideen woanders bereits umgesetzt würden. "Alle sind gestärkt herausgegangen", bestätigte Gudrun Trabert. Es habe immer einen Schub gegeben, "jeder hat den anderen gepusht". "Wir haben viele Ideen mitgenommen, die weitergegeben werden konnten", freut sich auch Sabine Burkard.