An der Uni Würzburg ist es zu einem folgenschweren Zwischenfall im Rechenzentrum gekommen: Weil die Kühlung in den beiden Maschinenräumen ausgefallen war, liefen einige Server nicht mehr. Sämtliche E-Mail-Adressen der Uni Würzburg und auch die Webseiten waren seit Montagnachmittag nicht mehr zu erreichen. Auch an der Uniklinik kamen externe Mails nur sehr verspätet an.
Hohe Temperaturen legten Server lahm
Die Schäden sind offenbar gravierend. Durch den Temperaturanstieg wurden Speicher- und Infrastruktursysteme in Mitleidenschaft gezogen, "etliche Dienste sind gestört", informierte das Rechenzentrum über Twitter. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Problemlösung", hieß es am Dienstag.
Am Mittwochmorgen dann eine gute Nachricht für alle Nutzerinnen und Nutzer an der Uni: "Mittlerweile kommen Mails von extern wieder an. Auch an der Wiederherstellung der restlichen Dienste wird weiter mit Nachdruck gearbeitet." Allerdings: Bei vielen kamen zwar E-Mails wieder im Postfach an, sie hatten aber noch keinen Zugriff darauf. Für Mittwochabend war ein umfassender Neustart der Server angekündigt.
Durch die hohen Temperaturen seien einige Server kaputt gegangen, bestätigte die Universität auf Anfrage. Allerdings seien alle betroffenen Speicher "gespiegelt", also gedoppelt. Insofern sei es zu keinem unwiederbringlichen Datenverlust gekommen.
"Es handelt sich auch nicht um einen Hacker- oder Trojanerangriff", versichert Uni-Sprecher Gunnar Bartsch. Ursächlich für die Probleme sei der Ausfall der Kühlung gewesen. Neben dem Internet-Auftritt und den E-Mail-Postfächern waren auch Teile der Telefonanlage der Uni gestört.

Wann die Reparaturarbeiten abgeschlossen werden können, war am Dienstag noch nicht absehbar. "Wir arbeiten intensiv daran, das System wieder in Betrieb zu setzen", so der Sprecher auf Anfrage. Immerhin: Die defekte Kühlung in den Maschinenräumen hatten die Techniker schnell wieder in Gang gebracht. Und am späten Dienstnachmittag funktionierten die Webseiten wieder.
Nicht betroffen von dem Ausfall sind laut Uni digitale Vorlesungen oder Seminare. Die Vorlesungen des Wintersemesters endeten bereits mit dem 11. Februar. Und derzeit noch laufende Digitalkurse via "Zoom" sind nicht beeinträchtigt. Dagegen gab es Probleme bei der verpflichtenden Buchung von Arbeitsplätzen in den Bibliotheken. Sie wird über die Uni-Mailadressen der Studierenden abgewickelt und war deshalb am Dienstag nicht in gewohnter Form möglich.
(Hinweis: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert)