„Am ersten Tag der Woche, als der Sabbat vorüber war, gingen Maria Magdalena, Maria und Salome, als es noch dunkel war, zum Grab Jesu.“ So lesen wir bei den vier Evangelisten. Und so wie die Frauen machten sich zum Abschluss der Kar- und Ostertage am frühen Morgen des Ostersonntags Kinder, Frauen und Männer vom Dorfplatz aus auf den Weg zum Haslichkreuz, um den Weg der Frauen damals spirituell nachzuvollziehen.
Aufstehen in aller Herrgottsfrühe
Bei der Vorbereitung hatte auch Pastoralreferentin Regina Werner mitgewirkt. Es war gar nicht so einfach, an einem Feiertag frühmorgens, um kurz nach vier Uhr aus den Federn schlüpfen und – zumeist ohne Frühstück – im Dunkeln und bei empfindlicher Kühle zur Dorfmitte zu laufen.
Cornelia Müller, ihre Tochter Anne Johannes und Birgit Tully erinnerten an das Geschehen vor 2000 Jahren, an das Tun und die Gefühle der Frauen, die gemeinsam an diesem Morgen zum Grab gehen und den Leichnam Jesu in der Grabkammer salben wollten. An mehreren Stationen auf dem Weg zum „Haslichkreuz“ ließ das Trio anhalten, führte mit eindrucksvollen Texten die damaligen Ereignisse und die Gefühlswelt der drei Frauen vor Augen, übertrugen sie auf die heutige Zeit und gab damit auch wertvolle Hinweise und Hilfestellung für unser Leben.
Unterhielt man sich anfangs auf den ersten Metern noch leise, so änderte sich das rasch, als mit der aufkommenden Dämmerung die Teilnehmer immer ruhiger und stiller wurden, den faszinierenden Stimmen und Lauten der Natur lauschten und in sich selbst hineinhörten.
Dabei entwickelte sich eine ganz eigenartige Stimmung. Nur wenige Schritte vom „Haslichkreuz“ entfernt, dann der Augenblick, als die Frauen am Grab eintrafen, sahen, dass der schwere Felsblock entfernt worden war und das Grab leer war. Jesus war auferstanden. Gott hat den Tod überwunden.
Gemeinsames Frühstück am Haslichkreuz
„Hallelujah“ – freuten sich alle Teilnehmer mit und genossen den Anblick der Morgenröte und die aufgehende Sonne. Am Kreuz auf dem „Haslich“ stellte man sich zum abschießenden Gebet und Gesang zusammen. Blasmusiker des Musikvereins sorgten mit einigen Osterliedern für eine bunte Mischung aus Gesang und Vogelgezwitscher.
Am von Tobias Johannes und Jörg Tully vorbereiteten Osterfeuer wurden die mitgebrachten Osterkerzen entzündet, bevor man sich anschließend vom Buffet, das die beiden Männer ebenfalls aufgebaut hatten, stärken konnte.
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