Mit beeindruckender Geschlossenheit gab der Stadtrat Mellrichstadt grünes Licht zum Eintritt in die nächste Phase der Schwimmbadsanierung. Bisher war das Vorhaben wegen der niedrigen Förderung aufgeschoben worden. Nachdem der Freistaat nun die Unterstützung verdoppelt hat und eine Quote von 80 Prozent in Aussicht stellt, wandelte sich die Einstellung des Gremiums und machte den Weg frei für den nächsten Sanierungsabschnitt mit einem Kostenvolumen von 6,4 Millionen Euro.
Derzeit laufen die Arbeiten für das neue Technikgebäude, das im Bereich zwischen Wellenbad und Sportplatz gebaut wird und es möglich macht, dass das Freibad künftig autark vom Hallenbad betrieben werden kann. Zudem können sich Badegäste auf neue Duschen, Umkleiden und Sanitärräume in dem Gebäude freuen. Rund 5,5 Millionen Euro sind für den Bau mitsamt neuer Technik und Einrichtung veranschlagt. Die Förderung, die Mellrichstadt vom Bund für diese Maßnahme erhält, liegt bei 3,8 Millionen Euro.
Schwierige Verhältnisse im Altbestand
Nun wird das nächste Kapitel zur Sanierung der Freizeitstätte aufgeschlagen. Architekt Dominik Wukowojac erläuterte dem Gremium zunächst die äußerst schwierigen Verhältnisse im Altbestand der Versorgungsleitungen an den beiden Becken, die erst bei der Öffnung des Verlegungskanals im Zuge der derzeit laufenden Arbeiten ans Tageslicht gekommen waren.

Zuvor war bereits der Sanierungsbedarf für beide Becken - das große 50-Meter-Becken sowie das Wellenbad - als notwendig erachtet worden. Seit Jahren werden hier Mängel ausgebessert, doch die Grundsubstanz ist in die Jahre gekommen und entsprechend anfällig. Bei Untersuchungen seien nun noch Mängel bei der Durchflutung mit Frischwasser entdeckt worden. Zur Verbesserung der Situation müsste das Volumen des notwendigen Frischwassers erhöht werden, was dann aber nicht mehr durch die vorhandene Überlaufrinne erfasst werden könne.
Förderung von 80 Prozent in Aussicht
Aus der Bestandsanalyse geht hervor, dass unter anderem das Kombibecken im Wellenbad neu gefliest sowie das Sportbecken mit einer neuen Überlaufrinne versehen und einer Edelstahlwanne ausgekleidet werden sollten. Auch die Konturen des Beckens werden verändert sowie die Duschmulden und der Grünbereich überarbeitet. Die Gesamtkosten wurden auf 6,4 Millionen Euro geschätzt. Für den wesentlichen Teil der Sanierung steht eine Förderquote von 80 Prozent in Aussicht.
Bürgermeister Michael Kraus warb bei der Stadtratssitzung dafür, die Gelegenheit der hohen Förderung zu ergreifen. Tendenziell ist seiner Ansicht nach mit knapperen Kassen beim Freistaat zu rechnen. Auf vielleicht noch eine höhere Quote zu hoffen, sei höchst spekulativ und mit einem erheblichen Risiko behaftet.
Keine Kosten im laufenden Haushalt
Wolfgang Stahl räumte ein, dass er zunächst über die hohen Kosten erschrocken war. Letztlich sehe er aber die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung ein. Angesichts der hohen Förderung sei jetzt der richtige Moment, um in das Projekt einzusteigen, war auch der Tenor weiterer Stadträte. In diesem Jahr entstehen für das Vorhaben noch keine Kosten, dämpfte das Stadtoberhaupt Befürchtungen einer Überlastung des Haushalts. Jetzt müsse erst einmal lediglich der Förderantrag gestellt werden.
Über den Baubeginn könne noch keine Aussage gemacht werden, so Kraus. Das hänge auch von einer Förderzusage ab. Er kündigte aberdings an, dass eine zukünftige Freibadsaison wegen der Arbeiten sicherlich ausfallen werde.
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