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Gerolzhofen/Schweinfurt: Noch engere Kooperation: Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus managt ab September die Geomed-Klinik

Gerolzhofen/Schweinfurt

Noch engere Kooperation: Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus managt ab September die Geomed-Klinik

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    Die Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen wird ab 1. September 2025 vom Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt gemanagt. Das 95-Betten-Haus, dessen Träger der Landkreis Schweinfurt ist, bleibt dennoch wirtschaftlich selbstständig.
    Die Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen wird ab 1. September 2025 vom Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt gemanagt. Das 95-Betten-Haus, dessen Träger der Landkreis Schweinfurt ist, bleibt dennoch wirtschaftlich selbstständig. Foto: Anand Anders (Archivfoto)

    Die Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen und das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt rücken noch enger zusammen. Aus einer gemeinsam veröffentlichten Pressemitteilung geht hervor, dass das Leopoldina-Krankenhaus ab 1. September 2025 die Geschäftsführung der Geomed-Klinik, und damit deren Management, übernehmen wird. Das 95-Betten-Haus in Gerolzhofen, dessen Träger der Landkreis Schweinfurt bleibt, werde jedoch unternehmerisch selbstständig weiterarbeiten, heißt es weiter.

    Unmittelbar verknüpft mit dieser Entwicklung ist ein personeller Wechsel an der Spitze der Geomed-Klinik. Wolfgang Schirmer, seit dem Jahr 2006 Geschäftsführer der Kreisklinik, wird zum 1. September in den Ruhestand gehen. Diesen Schritt habe er eigentlich schön früher geplant, diesen aber auf Wunsch der Klinikbetreiber nach hinten verschoben, sagt der 63-jährige Schirmer im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Die Nachfolge Schirmers als Geomed-Geschäftsführer wird der Mitteilung zufolge Florian Höhn antreten. Der 41-Jährige sei bisher als Führungskraft bei der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH tätig gewesen. Der, wie es heißt, „erfahrene Klinikmanager“ wird seinen Dienstsitz in den Räumen der Geomed-Klinik haben – obwohl er beim Leopoldina-Krankenhaus beschäftigt sein wird.

    Geomed-Geschäftsführer ist Angestellter des Leopoldina-Krankenhauses

    Dies ist ein entscheidender Unterschied zu heute. Denn der aktuelle Geomed-Geschäftsführer ist bei der Kreisklinik GmbH angestellt. Höhn dagegen erhält seinen Lohn vom Leopoldina-Krankenhaus der Stadt Schweinfurt. Dieses ist ebenfalls eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit dem Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé als Aufsichtsratsvorsitzenden an der Spitze.

    Beim Unterzeichnen des Management-Vertrags (vorne von links) die beiden Klinik-Geschäftsführer Jürgen Winter (Leopoldina) und Wolfgang Schirmer (Geomed) sowie (hinten von links) Wolfgang Schraut (Kämmerer am Landratsamt Schweinfurt), der designierte Geomed-Geschäftsführer Florian Höhn und Landrat Florian Töpper.
    Beim Unterzeichnen des Management-Vertrags (vorne von links) die beiden Klinik-Geschäftsführer Jürgen Winter (Leopoldina) und Wolfgang Schirmer (Geomed) sowie (hinten von links) Wolfgang Schraut (Kämmerer am Landratsamt Schweinfurt), der designierte Geomed-Geschäftsführer Florian Höhn und Landrat Florian Töpper. Foto: Andreas Lösch/Landratsamt Schweinfurt

    Dass das Leopoldina-Krankenhaus das deutlich kleinere Krankenhaus in Gerolzhofen künftig als eine Art Dienstleister mit eigenem Personal managen wird, ist nach Angaben der beiden Kliniken keine kurzfristig gefallene Entscheidung. Sie beruht demnach auf einer Initiative des Landkreises Schweinfurt. Die Gebietskörperschaft möchte als Träger die Geomed-Klinik für bevorstehende Veränderungen auf Kurs halten. „Deshalb“, so wird Landrat Florian Töpper weiter zitiert, „sind wir bereits in den Vorjahren aktiv auf das Leopoldina-Krankenhaus zugegangen, um zu klären, ob wir unsere Zusammenarbeit weiter intensivieren können.“

    Dies führte letztlich zu dem nun unterzeichneten Managementvertrag. Dieser regelt, dass das Leopoldina-Krankenhaus die Geschäftsführung der Geomed-Klinik im Sinne einer sogenannten Geschäftsbesorgung ab dem 1. September übernehmen wird. Das bedeutet: Der Landkreis bleibt Träger der Geomed-Klinik und behält weiterhin die finale strategische und wirtschaftliche Verantwortung für die Kreisklinik. Die Klinik werde „als eigenständiger Standort einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in der Region leisten“, versichert Landrat Töpper.

    Stadt Schweinfurt und Landkreis rücken als Krankenhaus-Träger enger zusammen

    Beide Häuser arbeiten seit vielen Jahren in unterschiedlichen Bereichen eng zusammen, beispielsweise in der Unfallchirurgie, der Akutgeriatrie, der Radiologie, aber auch in Bereichen wie der Materialwirtschaft und Apothekenversorgung. „Beide Seiten schätzen die Zusammenarbeit. Wir wissen, welche Stärken der jeweilige Partner hat“, stellt Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter fest. Und Aufsichtsratsvorsitzender Remelé meint, es sei „wichtiger denn je, dass kommunale Träger enger zusammenrücken und sich gegenseitig unterstützen“.

    Das Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt (im Bild) und die Geomed-Klinik in Gerolzhofen kooperieren bereits heute in mehreren Bereichen, sei es bei medizinischen Leistungen, aber auch im gemeinsamen Einkauf von Material.
    Das Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt (im Bild) und die Geomed-Klinik in Gerolzhofen kooperieren bereits heute in mehreren Bereichen, sei es bei medizinischen Leistungen, aber auch im gemeinsamen Einkauf von Material. Foto: Josef Lamber (Archivfoto)

    Der scheidende Geomed-Geschäftsführer Schirmer macht keinen Hehl daraus, dass er die Verbund-Lösung fürs Klinikmanagement für einen „guten und zukunftsweisenden Weg für beide Einrichtungen“ hält. Die Geomed-Klinik könne von der Kompetenz des regionalen Schwerpunktkrankenhauses profitieren. Dies sei mit Blick auf die Standortsicherheit für die Geomed-Klinik „nur vorteilhaft“. Den Zeitpunkt der Kooperation hält Schirmer mit Blick auf die bevorstehende Krankenhausreform (Stichwort: Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz) und zu erwartenden Strukturveränderungen und Konzentrationsprozesse für gut.

    Diesen Standpunkt untermauert ein Gutachten, das Professor Dr. Norbert Roeder, ein Experte im Gesundheitswesen, mit Blick auf die Zusammenarbeit von Leopoldina und Geomed erstellt hat. Dieser empfehle laut Pressemitteilung einen Weiterbetrieb der Geomed-Klinik als Grundversorger, „aber mit einer engen Anbindung an das Leopoldina-Krankenhaus“. Das Gutachten schlage einen Ausbau der ambulanten Leistungen sowie eine sinnvolle Patientensteuerung und gegenseitige Unterstützung zwischen beiden Häusern vor.

    Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geomed-Klinik, das ist Schirmer noch wichtig zu betonen, ändere sich durch den Wechsel der Geschäftsführung nichts.

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