Dieses Spiel war vielleicht das, welches man als die sprichwörtliche Kirsche auf der Sahnetorte bezeichnen kann. Die U19 des FC Schweinfurt 05, die sich als Bayernligameister für die DFB-Nachwuchsbundesliga qualifiziert hatte und sich in der B-Liga-Gruppe C mit großen Namen wie FC Ingolstadt, Jahn Regensburg oder Erzgebirge Aue messen darf, erwartete am vergangenen Samstag auf dem Rasen des Sachs-Stadions, in dem ab August wohl Drittligafußball gespielt werden wird (der FC 05 ist nach einem 2:2 am vergangenen Freitagabend bei Viktoria Aschaffenburg drei Spieltage vor Schluss mit sieben Punkten Vorsprung auf den ärgsten Verfolger SpVgg Bayreuth Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern) die U19 des 1. FC Nürnberg. Die war als Ligaprimus angereist und klaute am Ende mit seinem 5:2-Sieg die Kirsche von der Torte.
Die Partie begann später als geplant, da die Clubberer auf der Anreise im Stau gestanden waren. Auch ihr Spiel wollte zunächst nicht richtig Fahrt aufnehmen – im Gegenteil. Die Schweinfurter zeigten sich unerschrocken, forsch und schon nach acht Minuten erfolgreich, als sich Altin Ibis auf der linken Seite prima durchsetzte und flach ins Tor traf. Die Nürnberger Reaktion war eine gute halbe Stunde überschaubar, Schweinfurts Torwart Emil Zorn war nur bei einem 15-Meterschuss von Gil Ebner gefordert (16.). Dagegen nutzen die Gastgeber auch ihre zweite Torchance. Valentin Schmitt überwand freistehend Club-Keeper Lennart Pohlmann (31.). Auch das dritte Tor in Hälfte eins erzielte ein Schweinfurter, jedoch köpfte Luka Kalandia eine Club-Ecke ins eigene Tor (33.).
Zwei Torwartpatzer bringen die Wende für den Club
Auch bei den nächsten Toren der Nürnberger gab der FC 05 fleißig Hilfestellung: Zunächst schob David Klos einen Ball, den Zorn zuvor nicht festhalten konnte, aus kurzer Distanz unbedrängt ein (48.). Wenig später sah der FC-Keeper bei einem Distanzschuss von Vincent Straßer nicht gut aus (52.). Das Spiel war gedreht. „Es ist ein Spiegelbild der letzten Wochen“, zuckte FC-Trainer Marcel Kühlinger hinterher mit den Schultern. „Wir halten gut mit, spielen aber einige Umschaltmomente zu unsauber aus und bekommen Gegentore, die so nie fallen dürfen.“ Der Club zeigte nach der Pause, wieso er die Liga anführt. „Auch wenn das Ergebnis eine andere Sprache spricht, haben wir uns wieder gut präsentiert. Aber wenn man seine Chancen nicht nutzt, klauen sie dir eben die Kirsche von der Torte“, so Kühlinger. „Und man darf auch nicht vergessen, dass es der 1. FC Nürnberg ist. Der hat ganz andere Möglichkeiten als wir.“
FC 05 muss sich wohl erneut erst qualifizieren
An den Geschmack der DFB-Nachwuchsliga freilich könnten sie sich beim FC 05 gewöhnen. Für die muss man sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach in der kommenden Saison erst wieder neu über die Bayernliga qualifizieren. Zunächst gilt es aber wohl eher kleine Brötchen zu backen, denn an einer neuen Torte zu naschen. Aber von der aktuellen sind ja noch ein paar Stücke da. Am kommenden Samstag geht es zum FC Carl-Zeiss Jena.
Fußball: U19, DFB-Nachwuchsliga
FC Schweinfurt 05 – 1.FC Nürnberg 2:5 (2:1)
Schweinfurt: Zorn – Djalek, Markert, Kalandia – Ritter, Schneider, Mützel (83. Brater), Schusser (78., Rödl), Ibisi – Barget (83. Reuß), Schmitt (72., Gensichen).
Nürnberg: Pohlmann – Textor, Taye (75. Kraußold), Theinhardt – Meiler, Ebner, Klos, Eichner – Rutkowski, Chiumento, Straßer (66. Skowronek).
Schiedsrichter: Jannis Jäschke (Niederroden). Zuschauende: 120. Tore: 1:0 Altin Ibisi 10 (8.), 2:0 Valentin Schmitt (31.), 2:1 Luka Kalandia (33., ET), 2:2 David Klos (48.), 2:3 Vincent Straßer (52.), 2:4, 2:5 Joel Skowronek (90.+3, 90.+7).
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