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Schweinfurt: Ex-GNTM-Kandidat Enis Spahija aus Schweinfurt: „Lebe den Backgroundtänzer-Traum, wie man ihn aus Filmen kennt“

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Ex-GNTM-Kandidat Enis Spahija aus Schweinfurt: „Lebe den Backgroundtänzer-Traum, wie man ihn aus Filmen kennt“

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    Enis Spahija ist Profitänzer aus Schweinfurt. Er war bei der diesjährigen Staffel der Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“ dabei.
    Enis Spahija ist Profitänzer aus Schweinfurt. Er war bei der diesjährigen Staffel der Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“ dabei. Foto: Heiko Becker

    Die Fotos von Enis Spahija auf dem Alten Friedhof in Schweinfurt sind schnell im Kasten. Er posiert vor der Kamera, mal lächelnd, mal ernst. „Fast wie bei der Heidi“, sagt der 23-Jährige und lacht. Auch wenn der gebürtige Schweinfurter als Kandidat in der diesjährigen Staffel der Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“ (GNTM) und als Profitänzer schon vor vielen Kameras stand – „es ist doch immer irgendwie eine Überwindung“, sagt er, während Passantinnen und Passanten vorbeilaufen und ihn beim Fotos machen beobachten.

    Für den 23-Jährigen war das Abenteuer GNTM nach wenigen Folgen bereits vorbei. Heidi Klum schmiss den Schweinfurter raus, sein Walk auf dem Laufsteg sei „zu schnell“ gewesen, erinnert er sich. „Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich denke, schon scheiße, so früh rausgeflogen zu sein, aber man muss es erstmal so weit schaffen“, sagt Spahija gegenüber dieser Redaktion. Der 23-Jährige war unter den letzten 25 Männern, Tausende Bewerber hatte er zu dem Zeitpunkt schon im Bewerbungsverfahren und im Casting hinter sich gelassen.

    GNTM-Rausschmiss im ersten Moment „sehr schlimm“

    Schnell sei er Nachhilfelehrer im Haus gewesen, fürs Laufen, fürs Posen, sagt Spahija. „Ich weiß, wie es ist, im TV zu sein, ich kenne mich in der Showindustrie aus.“ Dass es dann doch so schnell vorbei war, sei „sehr schlimm“ gewesen im ersten Moment. „Aber man muss es annehmen“, sagt er. „Ich weiß, wie ich mit Ablehnung umzugehen habe.“ Alles passiere aus einem bestimmten Grund, ist er sich sicher. Gerade in dieser „Entertainment-Bubble“.

    In dieser Bubble hat Spahija längst Fuß gefasst. Der 23-Jährige, der als Kind mit dem Tanzen angefangen hat, ist hauptberuflich Profitänzer, tourt mit Stars wie Sasha, Michelle oder Maite Kelly, ist in diversen Musikvideos – unter anderem von Zoe Wees oder Naomi Jon – zu sehen. Nach seinem Ende bei GNTM war er auf zwei Tourneen gleichzeitig im Einsatz, tanzte bei der Silvesterparty am Brandenburger Tor, die vor dem Fernseher regelmäßig Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen.

    Angefangen hat er bei der Tanzschule Pelzer in Schweinfurt. Mit 17 habe er gemerkt, dass das Talent fürs Tanzen da ist, sagt Spahija. Neben der Schule arbeitete er hart an seinem Traum, nahm Unterricht bei „großen Leuten“. 2021 wurde eine Choreografin aus Berlin auf den 23-Jährigen aufmerksam. Es folgte der erste Job, der zweite, der dritte. „Es ging super, super schnell bei mir und das ist auch gar nicht normal eigentlich, dass es so gut direkt für einen Frischling läuft“, sagt er heute. „Da gehört auch eine Menge Glück dazu und ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Leuten.“

    Als Profitänzer muss er auch Opfer bringen

    Einen geregelten Tagesablauf hat der 23-Jährige nicht. Jeder Monat, teils jeder Tag sieht anders aus. „Ich lebe den richtigen Backgroundtänzer-Traum, wie man ihn aus Filmen kennt“, sagt er. Sein Wohnsitz sei in Schweinfurt bei seinen Eltern, „aber ich lebe eigentlich aus dem Koffer“. Dieses „Jetset-Leben“ sei anstrengend, aber „ich habe mich ja dafür entschieden und bin happy, dass ich das so machen kann“. Um zur Ruhe zu kommen, kommt der 23-Jährige deshalb oft zurück in seine Heimat Schweinfurt. Und dann gibt er auch gerne mal Kurse für Nachwuchstänzerinnen und -Tänzer bei der DDC.

    Der Traum des Profitänzers sei aber auch mit einigen Opfern verbunden, sagt der 23-Jährige. Geburtstage von Familie und Freunden, Hochzeiten, andere private Termine - manchmal unmöglich. „Dieses Ziel, Profitänzer zu sein, ist halt größer als all das, weil es einfach meine Leidenschaft ist.“ Sein Umfeld steht hinter ihm, unterstützt ihn bei seinen Träumen. „Hätte ich da nicht so viel Zuspruch von Freunden und Familie, würde es mir damit auch nicht gut gehen“, sagt der Schweinfurter.

    Tanzen werde in der Gesellschaft belächelt

    Als Tänzer für bekannte Künstlerinnen und Künstler und nach GNTM wird Spahija auch mal auf der Straße erkannt. „Da wird einem voll warm ums Herz. Ich sehe, wie sie im Publikum lachen und dass ich gerade einen Teil zu der Show beitrage, die sie aus dem Alltag entreißt und ihnen etwas Schönes zurückgibt.“ Er sei froh, dass Tänzerinnen und Tänzern mittlerweile mehr Aufmerksamkeit zukomme. Auch wenn Tanzen in der Gesellschaft noch immer belächelt werde, wie er findet. „Blöde Kommentare muss man sich immer geben. Leute sagen: ‚Such dir doch mal nen normalen Job‘ oder ‚du bist ein Mann, hör mal auf zu tanzen‘“, erzählt der 23-Jährige „Ich habe mittlerweile so eine Mauer aufgebaut, was ich an mich ranlasse.“

    Wie es für den Schweinfurter weitergeht? „Mein Traum ist es immer noch, Tänzer zu sein“, sagt er. Und im besten Fall das Tanzen mit dem Modeln verbinden zu können. Einmal in London leben, wenn er dazu bereit ist. Für Dua Lipa tanzen. „Aber ich weiß nicht, was passiert. Alles, was ich jetzt schon erlebt habe, hätte ich mir niemals erträumen können.“

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