Mit den Kroaten Kristijan Jakic und Nediljko Labrovic hat der FC Augsburg seine ersten Neuzugänge für die kommende Saison in der Fußball-Bundesliga fixiert. Weitere Transfers werden bis zum Ende der Transferfrist am 30. August folgen. Sportdirektor Marinko Jurendic und Geschäftsführer Michael Ströll werkeln derzeit federführend am künftigen Augsburger Kader. Im Mittelfeld und im Tor haben sie erste Planstellen mit kroatischen Spielern besetzt, ein Schwerpunkt liegt nun auf den Positionen der Außenverteidiger. In den Fokus rückt derzeit ein Kandidat aus der französischen Ligue 1. Neben der TSG Hoffenheim soll der FC Augsburg an einer Verpflichtung von Jordan Lotomba interessiert sein, wie französische Medien berichten.
Möglicher FCA-Transfer: Das ist Jordan Lotomba
Lotomba ist in Yverdon-les-Bains, dem französischsprachigen Teil der Schweiz geboren. Den Sprung zu den Profis schaffte der 25-Jährige in Bern bei den BSC Young Boys. Vor knapp vier Jahren wechselte Lotomba, der die Staatsbürgerschaft der Schweiz und des Kongo besitzt, nach Frankreich. Beim OGC Nizza ist der Rechtsverteidiger Stammkraft, jedoch eher selten an Treffern beteiligt. In vier Spielzeiten erzielte er zwei Tore und gab zweimal die Vorlage dazu. Die abgelaufene Spielzeit in Frankreich verlief für Lotomba allerdings eher durchschnittlich. Bei 28 Einsätzen stand er 21-mal in der Startelf. Dass er mit seinen Leistungen nicht rundum überzeugte, hatte für ihn Folgen in der Nationalmannschaft. Der 1,77 Meter große Spieler hat bislang acht Länderspiele für sein Land bestritten, zählt jedoch nicht zum Kader, mit dem die Schweiz bei der Europameisterschaft in Deutschland antritt.
Weil Lotombas Vertrag in Nizza im Sommer 2025 endet, dürfte sein aktueller Verein nicht gänzlich abgeneigt sein, sollte es lukrative Angebote für den Spieler geben. Der Marktwert des Schweizers wird derzeit auf acht Millionen Euro taxiert. Der Spieler selbst zeigt sich allerdings noch zögerlich. Medienberichten zufolge möchte er sich bislang nicht auf seinen künftigen Arbeitgeber festlegen, sein Berater sondiert den Markt.
Verkäufe von Demirovic und Vargas könnten Millionen bringen
Auf der rechten Abwehrseite des FCA hatte in der vergangenen Saison der Schweizer Kevin Mbabu einen Stammplatz inne. Noch ist jedoch ungewiss, wo der Spieler, der für eine Saison vom englischen Erstligisten FC Fulham geliehen war, seine Zukunft sieht. Augsburg ist an einer erneuten Leihe oder einer festen Verpflichtung interessiert. Alternative im Kader ist Robert Gumny, dessen Rückkehr nach einem Kreuzbandriss im Frühjahr jedoch schwer vorhersehbar ist.
Einen Kauf von Lotomba erleichtern könnten eigene Erlöse. Stattliche Summen könnte der FCA mit Transfers von Ermedin Demirovic oder Ruben Vargas erwirtschaften, allerdings benötigt der Klub ebenso Verkäufe weniger namhafter Spieler. Lukas Petkov war in der vergangenen Saison an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen, nun soll ein weiterer Zweitligist Interesse am offensiven Mittelfeldspieler haben, der bislang fünf Länderspiele für Bulgarien absolviert hat. Hannover 96 soll über eine Verpflichtung des 23-Jährigen nachdenken. Petkovs Vertrag in Augsburg läuft noch bis Ende Juni 2026. Denkbar sind ein weiteres Leihgeschäft, aber auch ein endgültiger Verkauf.

Bedeutend mehr Einnahmen könnte dem FCA ein anderer Transfer bringen, an dem er nur indirekt beteiligt wäre. Laut Kicker soll der englische Meister Manchester City über Angreifer Dzenan Pejcinovic nachdenken. Der 19-Jährige war vor zwei Jahren für eine Ablösesumme von 1,25 Millionen Euro vom FCA zum VfL Wolfsburg gewechselt. Der damalige FCA-Trainer Enrico Maaßen und die Verantwortlichen hatten versucht, das Sturmjuwel zu halten, der Spieler jedoch entschied sich für einen anderen Klub. Der Durchbruch in der Bundesliga gelang dem Angreifer in Niedersachsen bislang nicht, lediglich in vier Profi-Spielen kam er in der vergangenen Saison zum Einsatz. Obendrein brach er sich am vorletzten Spieltag den Mittelfuß.
Ex-FCA-Kicker Pejcinovic soll bei Manchester City auf dem Zettel stehen
Beeindruckend sind bislang die Zahlen in den Nachwuchsmannschaften. In deutschen U-Nationalteams hat Pejcinovic in 38 Partien 38 Treffer erzielt, für die U19 des VfL hat er in 21 Pflichtspielen 31 Mal getroffen. Diese Torquoten sollen die Aufmerksamkeit von Manchester City erzeugt haben. Dass Pejcinovic im Sturm mit Erling Haaland um einen Platz konkurriert, scheint indes vorerst ausgeschlossen. Wahrscheinlicher: Pejcinovic trainiert unter Pep Guardiola und kommt in der U21 des Premier-League-Klubs zum Einsatz. Oder er wird an einen der zahlreichen Partnerklubs verliehen, die zum Fußballkonstrukt in Manchester gehören.
Kommt der Wechsel zustande, hätte sich der Verkauf von Pejcinovic für den FCA zum zweiten Mal gelohnt: Zehn Prozent der Ablösesumme würde der Klub kassieren.