Der TSV Knetzgau hat einen wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 und damit in Richtung Aufstieg in die Bezirksliga Ost gemacht. Der Tabellenführer holte im absoluten Spitzenspiel beim Ligazweiten FC Haßfurt ein 1:1-Unentschieden und hielt dadurch seinen ärgsten Konkurrenten bei vier Punkten Abstand. Das Ausgleichstor für die Gäste fiel jedoch erst spät und sorgte für viele Diskussionen bis weit nach dem Abpfiff.
Haßfurts Spielertrainer Danny Möhring verstand die Fußball-Welt nicht mehr. "Das als Tor zu werten, in einem Spiel des Ersten gegen den Zweiten, da tue ich mir ganz schwer, das zu verdauen", ließ er ein wenig in seine Sportler-Seele blicken. Was ihn derart mächtig ärgerte, hatte sich in der 85. Minute ereignet: Nach einem Kopfball von Knetzgaus Maximilian Funk nach einer Ecke soll der Ball nach Meinung des Unparteiischen Sascha Seifert die Linie in vollem Umfang überschritten haben.
Ein ehemaliger Junioren-Nationalspieler trifft für Knetzgau
"Das war eine sehr, sehr, sehr fragwürdige Entscheidung vom Schiedsrichter, der eigentlich 20 Meter entfernt und somit viel zu weit weg stand. Unser Spieler stand auf der Linie, köpfte den Ball gegen die Unterkante der Latte und der Ball sprang raus", zeichnete der Haßfurter Spielertrainer jene umstrittene Szene nach, die nach Spielende auch von den Experten im FC-Sportheim heiß diskutiert wurde, aus seiner Sicht. Am Ende aber zählte der Treffer – die Gäste nahmen diesen Punkt gerne mit.
"Wir hatten uns mehr vorgenommen, als wir besonders in der ersten Viertelstunde gezeigt haben", erklärte Knetzgaus Trainer Tim Wagner den holprigen Start seines Teams, das bereits nach 16 Minuten durch einen Treffer von Felix Ankenbrand vor 290 Zuschauerinnen und Zuschauern im altehrwürdigen Stadion an der Flutbrücke in Rückstand geraten war.
Weil Haßfurt es aber im Folgenden verpasste, diese Führung auszubauen und sich nach der Halbzeit vor allem auf Konter verlegte, wurde der Spitzenreiter zwar stärker, aber selten zwingend. Ein Freistoß am Fünf-Meter-Raum (wegen doppelter Ballberührung von Haßfurts Torhüter Nicolas Schmitt, 74.) wurde von der vielbeinigen Abwehr der Gastgeber geblockt und Wagner traf mit einem 20-Meter-Freistoß nur die Latte (82.).
Als sich alles schon auf einen knappen Sieg der Gastgeber eingestellt hatte, traf Maximilian Funk mit seinem ebenso späten wie umstrittenen Kopfball doch noch zum 1:1. Was auch deshalb bemerkenswert war, weil der ehemalige Junioren-Nationalspieler, der zuletzt für den West-Regionalligisten KFC Uerdingen gekickt hatte, an diesem Sonntag sein Debüt für die Knetzgauer, bei denen er schon seit einigen Wochen mittrainierte, gegeben hatte.
Noch keine Vorentscheidung in der Kreisliga-Meisterschaft
Von einer Vorentscheidung im Titelrennen wollte Knetzgaus Coach Tim Wagner nach dem Abpfiff noch nicht sprechen: "Aber es war ein extrem wichtiger Schritt, dass wir den Gegner auf Distanz halten konnten." Sein Gegenüber Danny Möhring äußerte sich bereits kurz nach dem Abpfiff weiterhin kämpferisch: "Wir wollten auf einen Punkt herankommen, so aber darf sich der Gegner heute glücklich fühlen. In fünf Spielen ist aber noch alles möglich. Knetzgau hat noch ein schwieriges Programm, denn auch gegen die unteren Gegner müssen sie erst mal gewinnen. Und wir werden weiter ackern und arbeiten, damit wir sie noch von da oben herunterstoßen."
Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
FC Haßfurt – TSV Knetzgau 1:1 (1:0)
Haßfurt: N. Schmitt – Büttner, Möhring, M. Schmitt, Bayer – Schönbach (46.Hiltl), Schmid, Wlacil, Hiltl (78. Schönbach) – Willinger, Ankenbrand.
Knetzgau: Schneider – Hau (76. Vogt), May (46. Heide), Mühlfelder, Schenk – Seuffert (76. K. May), Funk, Maas – Blumeröder (69. Frank), Wagner, Dumrauf (69. Langer).
Schiedsrichter: Sascha Seifert (Friesenhausen). Zuschauende: 290. Tore: 1:0 Felix Ankenbrand (16.), 1:1 Maximilian Funk (85.).