Anfang Mai war der Traum in Erfüllung gegangen. Dank eines klaren 4:0-Heimsiegs sowie der Schützenhilfe des SC Trossenfurt war schon ein Spieltag vor Rundenschluss klar gewesen: Die SG Eltmann ist Kreisliga-Meister und steigt erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga auf. Einen "Traum" nannte das auch der vor Meister-Bier tropfende Sportliche Leiter Günther Preissner wenige Minuten nach Abpfiff.

Dass es nach der Euphorie über dieses historische Ereignis hart werden würde, das war den Eltmannern schon damals klar gewesen. Traditionell haben Haßberge-Kreisligisten so ihre Probleme damit, sich in der Bezirksliga zu etablieren. Wie knüppeldick es aber kommen würde für den Aufsteiger, das hatte im Sommer noch niemand auf dem Zettel. Ohnehin ohne viel Verstärkung eine Liga weiter oben gestartet, schaute das Verletzungspech nicht nur kurz vorbei bei der SGE. Nein, es machte sich richtig bequem auf der Mainhalbinsel.
Etliche Langzeitverletzte der SGE kommen zurück
Denis Gorbatenko und Kapitän Dominik Preissner fielen früh mit Kreuzbandrissen aus, auch Sven Fösel war schwer lädiert. Bestenfalls nicht komplett fit waren Marc Fischer und Tobias Ulbricht, auch Abwehr-Chef Tobias Schmidt musste länger pausieren. In der Hinsicht hat Günther Preissner zum Ende der Vorbereitung gute Neuigkeiten: "Alle Mann sind wieder im Training. Aber es wird schon noch ein paar Wochen dauern." Immerhin. Neuzugänge für die Mission Klassenerhalt gibt's beim Tabellen-Dreizehnten nicht, doch fühle sich die Rückkehr der Verletzten laut Preissner durchaus "wie ein Haufen Neuzugänge" an. Ebenso froh sei er über die Verlängerung von Trainer Matthias Strätz, der ein weiteres Jahr unabhängig von der Liga auf der Mainhalbinsel bleiben wird: "Strätzi ist unser X-Faktor. Wir haben eine gute Mannschaft, aber die braucht einen guten Trainer. Und den haben wir mit ihm."
Mit 15 Punkten aus 18 Spielen steht der Absteiger vor Wiederbeginn auf einem Abstiegs-Relegationsplatz, hat in Sachen Klassenerhalt aber freilich noch alles selbst in der Hand. Eine Bilanz, die bei Preissner, den alle eigentlich nur "Bille" rufen, gemischte Gefühle hervorruft. "Wenn wir mit voller Kapelle hätten spielen können, wären wir um einiges weiter vorne dabei. Nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden, was wir draus gemacht haben", sagt er. Manchmal sei der Aufsteiger eben einfach noch etwas zu grün hinter den Ohren gewesen. In der Bezirksliga gehe es, anders als in der Kreisliga, eben nicht mehr über individuelle Qualität. "Du brauchst in jedem Spiel hundert Prozent von der ganzen Mannschaft", meint Preissner.
Das können sie, die Eltmanner. Der beste Beweis war der 2:1-Heimsieg Ende Oktober gegen Oberschwarzach, als Matthias Strätz auf zehn Leute hatte verzichten müssen. Mehr oder weniger mit der zweiten Mannschaft rang seine Elf den SV-DJK mit purer Willenskraft aber nieder. "Das Spiel zu gewinnen, mit zehn Stammspielern verletzt hinter der Bande, war Wahnsinn", erinnert sich Preissner. "Und eine Genugtuung. Im Hinspiel hat sich Dominik ja nach einem groben Foulspiel so schwer verletzt."
Wie schwer die Mission Klassenerhalt werden wird, dafür war das Derby im August gegen den FC Sand der beste Beweis. Zehn Minuten vor Schluss führte Eltmann noch gegen den klaren Favoriten, wurde nach einer Roten Karte vor gut 500 Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Mainhalbinsel aber noch böse abgewatscht. "Wenn wir mit elf Mann zu Ende spielen, holen wir da einen Punkt", ist sich Preissner sicher. "Das war schon eine starke Kulisse. Aber es zeigt auch: Jeder Fehler wird bestraft. Und deswegen ist es so schwierig für einen Aufsteiger, in der Liga zu bleiben."
Preissner zum Thema Klassenerhalt: "Wir packen das"
Dass die SGE das schafft, daran zweifelt "Bille" nicht. "Wir packen das", sagt er ohne Umschweife, weicht aber bei der Frage, welches der aktuellen Kreisliga-Spitzenteams aus dem Landkreis er dann gerne mit oben in der Bezirksliga hätte, wieder aus. "Das ist mir eigentlich egal. Ob das Knetzgau, Ebelsbach oder die beiden Haßfurter Vereine sind, das sind alles starke Mannschaften."
Viel wichtiger sei es doch, dass der Landkreis endlich wieder stark vertreten wäre. Würde Dampfach rausfliegen aus der Landesliga und der FC Sand nicht aufsteigen (Preissner: "Was ich beiden natürlich nicht wünsche"), hätte man plötzlich wieder mindestens vier Haßberge-Teams in der Liga. "Das würde schon richtig Spaß machen", meint Preissner. "Die Bezirksliga war ja eine Zeit lang als Rhön-Liga verrufen. Damit wäre dann definitiv Schluss."