Die Haßfurt Hawks setzen ihre aktuelle Leistungs-Berg- und Talfahrt fort. Auch im einzigen Wochenend-Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht VER Selb stimmte am Freitagabend eigentlich nur das Endergebnis. Beim an sich erneut sehr deutlichen 10:3-Erfolg hatte der Spitzenreiter der Gruppe B der Eishockey-Landesliga sehr lange Sand im Getriebe – trotz eines Starts nach Maß: Bereits nach 42 Sekunden markierte Michael Stach das 1:0.
Als Vorteil entpuppte sich dies jedoch nicht. "Nach der frühen Führung haben wir das Spiel praktisch gestoppt. Ich weiß nicht, warum", rätselte Haßfurt-Trainer Petr Korinek über die Leistung seiner Mannschaft, die im weiteren Verlauf nicht an den glanzvollen Auswärtsauftritt in Pegnitz fünf Tage zuvor anknüpfte, sondern sich stattdessen eher an der Heimniederlage gegen Bayreuth orientierte.
Vor allem im ersten Drittel, das der Tscheche als "schrecklich" bezeichnete, war dies der Fall. Auch Jonas Manger zeigte sich selbstkritisch. "Wir haben einfach nicht unser Spiel von Anfang an gespielt, was wir eigentlich können. Wir haben unter der Woche eigentlich sehr gut trainiert, aber die Scheibe hinten aus dem Drittel oft nicht heraus gespielt und kein gutes Aufbauspiel gezeigt. Es war einfach sehr bescheiden, um es auf den Punkt zu bringen", wollte der 27-jährige Angreifer keine Ausreden für das lange mühsame Auftreten suchen.
Die Fans der Haßfurt Hawks werden zwischenzeitlich unruhig
Nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für die bravourös kämpfenden Oberfranken durch Lukas Brustmann (14.) erzielte Topscorer Jan Trübenekr sein 20. Saisontor und sorgte somit wenigstens für einen knappen Vorsprung nach dem ersten Abschnitt (18.). Korineks deutliche Kabinenworte fruchteten letztlich erst nach dem Ausgleich zum 2:2, für den nach Wiederbeginn erneut Selbs Brustmann verantwortlich war (22.).
Tomas Pribyl (24.), Dominik Soukup (32.) und Josef Dana (32./39.) stellten die 489 schon unruhig gewordenen ESC-Fans dann allmählich zufrieden. Und mit dem im Vorfeld zu erwartenden 6:2-Zwischenstand nach dem zweiten Spielabschnitt sowie dem letzten Drittel war auch der Hawks-Trainer einverstanden: "Das zweite Drittel war besser. Auch das dritte war dann gut", meinte Korinek, der sich erneut über die Torerfolge seiner Landsleute Dominik Soukup (42.) und Josef Dana (44.) sowie von Kapitän Christian Dietrich (49.) und Pascal Marx (50.) freute. Dass Selbs Martin Hartmann fünf Minuten vor dem Ende den 10:3-Schlusspunkt setzte, war freilich nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Nach der nun anstehenden zweiwöchigen Pause müsse das Team in der Topbegegnung gegen Dorfen am 20. Dezember laut Korinek nun einfach "besser vorbereitet sein und wieder ein anderes Gesicht zeigen." Derweil freut sich Jonas Manger sogar darauf "jetzt wieder gegen schwerere Gegner zu spielen", schließlich kommen nach Dorfen noch der EV Pegnitz (26. Dezember) und der TSV Trostberg (29. Dezember) ins Stadion Am Großen Anger, während am 22. Dezember noch das Gastspiel in Waldkirchen ansteht.
Eishockey: Landesliga Gruppe B, Männer
Haßfurt Hawks – VER Selb 10:3 (2:1, 4:1, 4:1)
Tore: 1:0 (1.) Michael Stach (Bauer Barry), 1:1 (14.) Lukas Brustmann (Lukas Bartok, Richard Kala), 2:1 (18.) Jan Trübenekr (Marek Svec, Tomas Pribyl) 4-5, 2:2 (22.) Brustmann (Sebastian Lück), 3:2 (24.) Pribyl (Pascal Marx), 4:2 (32.) Dominik Soukup (Jonas Manger, Alexander Stahl), 5:2 (32.) Josef Dana (Soukup, Barry), 6:2 (39.) Dana (Barry, Soukup) 5-4, 7:2 (42.) Soukup (Barry, Dana) 5-4, 8:2 (44.) Dana (Soukup), 8:2 (44.) Dana (Soukup), 9:2 (49.) Christian Dietrich (Lukas-Andreas Thebus, Joey Akers), 10:2 (50.) Marx (Barry), 5-4, 10:3 (55.) Martin Hartmann (Brustmann) 4-5. Schiedsrichter: Engmann (Reimann/Gerth). Zuschauende: 498. Strafminuten: 15/17.