Es ist eines dieser Spiele, in denen man sich vermutlich nur selbst ein Bein stellen kann: Wenn Spitzenreiter Haßfurt Hawks (32 Punkte) am Freitagabend zum zweiten Mal in dieser Saison den nach zwölf Partien immer noch sieglosen Tabellenletzten VER Selb im Stadion Am Großen Anger empfängt (19.30 Uhr), dann ist der Ausgang eigentlich schon programmiert.
Doch steht ein deutlicher Sieg, wie beim ersten Aufeinandertreffen Ende Oktober, als Haßfurt die Oberfranken klar mit 10:0 bezwungen hat, wirklich bereits vor dem Anpfiff fest? Für Noah Endres schon. Vorausgesetzt, zwei Dinge werden vom Favoriten umgesetzt: "Wir müssen wie in Pegnitz ein einfaches, aber körperbetontes Eishockey spielen und dürfen dabei den Gegner keinesfalls unterschätzen. Nur dann sollte es keine weitere böse Überraschung geben", sagt der 21-jährige Verteidiger vor seinem 101. Einsatz für den ESC Haßfurt.
Mit seiner Einschätzung bezieht sich Endres auf die Niederlage am vergangenen Freitag gegen den EHC Bayreuth. Tatsache ist aber auch, dass sich die Haßfurter Puckjäger zwei Tage danach beim Gipfeltreffen in Pegnitz wieder von ihrer besseren Seite präsentiert haben und aufgrund der passenden Einstellung als Sieger vom Eis gingen. Und genau so soll auch gegen die von Herbert Geisberger trainierten Selber – mit lediglich zwölf geschossenen und bereits 102 kassierten Toren führend in der Negativtabelle – von Anfang an klargemacht werden, wer Herr im eigenen Stadion ist. "Ich bin mir sicher, dass wir gegen Selb anders auftreten als gegen Bayreuth und wir deshalb drei weitere Punkte holen", ist Noah Endres überzeugt.
Richtig zufrieden ist der junge Defensivspezialist mit seiner derzeitigen Rolle derweil nicht. "Es herrscht ein großer Konkurrenzkampf", macht er deutlich. Deshalb ist sein Platz meist in der dritten Abwehrreihe oder in letzter Zeit als siebter Verteidiger öfters sogar nur auf der Ersatzbank. Doch seine Einstellung passt. Von Resignation keine Spur. "Ich muss weiterhin viel Einsatz und Teamgeist zeigen, um voranzukommen", gibt sich der Humprechtshäuser, der sich auch zukünftig als "Stammspieler in der ersten Mannschaft" sieht, kämpferisch.
Vielleicht auch in der Bayernliga, denn aus sportlicher Sicht könnte der Aufstieg seiner Einschätzung nach in dieser Saison gelingen. "Wir haben auf jeden Fall das Zeug dazu. Ich sehe uns als Favoriten in der Aufstiegsrunde und somit ganz klar als Finalist. Für die Mannschaft und mich persönlich wäre es sehr schön und auch nach so viel Jahren mehr als verdient."