Wen, bitteschön, wird's wundern? Die Fußballerinnen des TSV Limbach verstecken sich nicht, sie gehen voller Angriffslust in die neue Saison in der Bezirksoberliga. Warum sollten sie auch nicht? Hinter dem Team von Trainer Ralf Köbrich liegt ein Jahr der Superlative. Seit mehr als einem Jahr haben die Limbacher Frauen nicht mehr verloren, haben die Meisterschaft in der Bezirksliga mit einer weißen Weste eingetütet.

16 Spiele, 16 Siege, 94:12 Tore. Die drei besten Torjägerinnen der Liga trugen allesamt das TSV-Trikot. "Wir sind, das muss man schon so sagen, durch die Liga marschiert", sagt Köbrich zur vergangenen Runde. "Es hat einfach alles gepasst. Qualität, Fleiß, Leistungsbereitschaft, Wille, da war alles da. Außerhalb des Platzes herrscht sowieso ein wahnsinniger Teamgeist." Sie wissen gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, zu verlieren.
Die Leistung der Frauen aus dem Eltmanner Gemeindeteil, sie passte zu denen der Männerteams. Nicht nur die Limbacherinnen, auch die SG Eltmann feierte mit zwei Mannschaften den Aufstieg. Alle drei Mannschaften trugen sich in diesem Juli ins Goldene Buch der Stadt ein. Ein Moment, der auch beim Trainer hängengeblieben ist. "Das war besonders. Es war der Höhepunkt einer grandiosen Saison. Im Fußball gibt es wilde Geschichten, aber ein dreifacher Aufstieg ist etwas Historisches."
Limbach tritt gegen FC 05 Schweinfurt und Würzburger Kickers an
Mit der Vergangenheit wollen sie sich aber gar nicht mehr wirklich beschäftigen. Der Blick geht voraus, den neuen Aufgaben entgegen. Dass die Vorfreude riesig sei beim TSV, dass sie motiviert seien ohne Ende, erzählt Köbrich. Und, dass er die Bezirksoberliga im Vergleich zur Vorsaison noch stärker einschätze. Neben Meister SV Veitshöchheim, der sein Aufstiegsrecht nicht wahrgenommen hat, treten die Limbacherinnen um Anführerin Svenja Chitwood (Köbrich: "Svenja ist das Gesicht des Frauenfußballs in Limbach, ohne sie wäre das hier nicht so möglich") gegen schillernde Namen wie den FC 05 Schweinfurt oder die Reserve des FC Würzburger Kickers an.
"Wir freuen uns brutal auf die Mannschaften aus Würzburg und Schweinfurt", sagt Köbrich, der sich im selben Atemzug absolut selbstbewusst gibt. "Wir wollen alles geben und ich bin sehr positiv gestimmt, dass wir in dieser Liga bestehen können. Die Qualität haben wir." Vor allem im Duell mit dem FC 05 dürfte es heiß hergehen: Die Neuzugänge Chiara Reck und Anna Bäuerlein kommen aus der Kugellagerstadt, zudem hat Limbach mit Lena Poly, Ina Keller, Serafina Fritzmann und Tina Miske noch vier weitere Spielerinnen mit Nullfünf-Vergangenheit im Kader. "Das Duell birgt sicher eine Brisanz", meint deshalb auch Köbrich.
Stichwort Brisanz: Das sei, meint Köbrich, einer der entscheidenden Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball. "Die Mädels definieren den Sport anders. Bei uns gibt's viele Dinge, die auch dem Männerfußball guttun würden", sagt der Trainer, der in Limbach heuer in sein drittes Jahr geht und zuvor selbst als Coach bei den Männern in der Eltmanner Jugend und der Reserve aktiv war. "Es gibt keine Schwalben. Es gibt keine Rudelbildung. Es gibt keine bösen Worte gegen Schiedsrichter oder Gegner. Das habe ich hier in Limbach noch nie erlebt." Wohl auch in der Bezirksoberliga nicht. An diesem Sonntag geht's für Chitwood & Co. los mit dem Auswärtsspiel beim FC Hopferstadt.