FUSSBALL
Landesliga Nordwest, Männer
DJK Dampfach – FT Schweinfurt 4:2 (1:1). Hätte man Oliver Kröner, Trainer der DJK Dampfach, das Ergebnis prophezeit, hätte er wohl ein wenig ungläubig geschaut. Zumal seine Elf vor der Pause doch eher zurückhaltend agierte. Aber am Ende landete Dampfach einen Coup: Der Underdog vom Tabellenende besiegte die favorisierte FT Schweinfurt deutlich mit 4:2. Die drei Punkte hätte die FT auch gerne auf ihrem Konto verbucht, nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg. Aber zu viele ungenutzte eigene Chancen und Standard-Gegentore machten den Traum von FT-Trainer Adi Gahn trotz 1:0-Führung zunichte.
Die Welt war noch in Ordnung, als Lorenz Bäuerlein eine Hereingabe von Tim Stühler zum 0:1 einschob. Doch nur wenige Minuten später erzielte Lois Jilke nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus den 1:1-Ausgleich. "Die erste Hälfte war ganz ok, mehr aber auch nicht", urteilte Kröner. Nach der Pause kam die DJK mit viel Elan aus der Kabine. Kurz darauf setzte sich Lars Tully auf der linken Seite geschickt durch und legte für André Lörzer auf. Der ließ seinen Gegenspieler ins Leere laufen und traf zum 2:1 ins linke Eck. Die Heimelf war jetzt klar besser.
"Früher fielen aus unseren Standards Tore, das fehlt im Augenblick", analysierte Gahn, "da müssen wir schnell etwas verändern". Dampfach blieb auf der Siegerstraße, als Danny Schlereth den Ball im Mittelfeld eroberte und mit einem Traumtor aus 25 Metern das 3:1 erzielte. Dieses Tor und das kurz darauf folgende zum 4:1 von Max Witchen per Kopf nach einer Ecke schockten die Gäste. Nur zwei Minuten später gelang es Tyrell Walton zwar, auf 2:4 zu verkürzen, aber danach waren die Schweinfurter nur noch mit Standards und hohen Bällen gefährlich.
Eine echte Chance kreierten die Freien Turner nicht mehr, was Kröner freute: "Nach der Pause haben wir mit sehr viel Herz und Leidenschaft gespielt und dadurch hochverdient gewonnen." Während bei den Gastgebern also Euphorie herrschte, endlich über 90 Minuten die bessere Mannschaft gewesen zu sein, übte sich Gahn eher in beruhigenden Worten: "Man kann nicht immer nur feiern. Es gibt auch schlechte Zeiten. Die haben wir jetzt, aber da muss man zusammenwachsen."
Dampfach: Mack – Witchen, Lörzer (57. Schenk), Hatcher (76. Zeiß), Gonnert, Moser, Jilke (37. Roppelt), Schlereth, Persch, Tully (90. +3 Riedlmeier), Kundmüller (87. Först).
Schweinfurt: Mai – Wieland, Brückner, P. Werner (78. Faulstich), Stühler (35. Maxaieie), Walton, Lechner, S. Werner (78. Kirchner), Heusinger, Popp, Bäuerlein.
Schiedsrichter: Maximilian Zenk (Zapfendorf). Zuschauende: 300. Tore: 0:1 Lorenz Bäuerlein (26.), 1:1 Lois Jilke (34.), 2:1 André Lörzer (50.), 3:1 Danny Schlereth (72.), 4:1 Max Witchen (74.), 4:2 Tyrell Walton (77.).
FC Lichtenfels – TSV Aubstadt II 1:0 (0:0). Wie sich die Bilder, beziehungsweise ausbleibenden positiven Ergebnisse des TSV Aubstadt I und II gleichen! Die erste mit einem Punkt aus drei Spielen, die zweite mit zwei. Gewonnen hat noch keine der Mannschaften. Reserve-Trainer David Noack sah diverse Ursachen für die unglückliche 0:1-Niederlage seines Teams in Lichtenfels. Der wichtigste Grund: "Der Gegner hat die Situation, in der sich beide Mannschaften befinden, besser als wir angenommen und mit allen erlaubten Mitteln körperbetonten Fußball gespielt."
Die ersten 20 Minuten dominierten die Gäste aus dem Grabfeld die Partie. Nachdem sie jedoch vier gute Chancen zur Führung ungenutzt gelassen hatten, deutete sich die Wende an. Gabriel Ebert köpfte nach einer Ecke aus zwei Metern neben den Kasten. Nach einem Freistoß von Philipp Kleinhenz köpfte Patrick Warmuth daneben. Gleiches widerfuhr Julius Reichert nach einer Ecke. Aus dem Spiel heraus schoss Lukas Merkl knapp übers Tor. Vier zu null Torschüsse für Aubstadt II. "Danach flachte das Spiel ab, und in der zweiten Halbzeit haben sie uns den Schneid abgekauft", sagte Noack.
Den Elfmeter, der das Spiel entschied, "kann man geben, muss man nicht", fand Aubstadts Trainer. Es sei der erste Schuss der Oberfranken aufs Tor gewesen.
Aubstadt: Walter – Weißensel, Ebert, Reichert (83. Fuchs), Eckstein, Warmuth (67. Meiler), Etzel, Kleinhenz, Reubelt, Merkl (62. Damm), Scheurer. Schiedsrichter: Tim Schoch (Stralsbach). Zuschauende: 200. Rot: Eckstein (90.+3, Aubstadt). Tor: 1:0 Kevin Wige (65., Foulelfmeter).

TuS Aschaffenburg-Leider – TSV Großbardorf 0:2 (0:2). Zum ersten Mal in dieser Saison hat der TSV Großbardorf zwei Ligaspiele in Folge gewonnen. Vergangenen Sonntag hatte sich die Mannschaft von Robin Keiner mit 5:1 beim ASV Rimpar durchgesetzt, nun ließ sie einen 2:0-Erfolg bei TuS Aschaffenburg-Leider folgen. "Ein verdienter Erfolg", fand Co-Trainer Markus Bach. Der räumte freilich ein, dass gegen Spielende Torwart Niklas Götz in zwei Situationen sein ganzes Können in die Waagschale werfen musste, um die drei Punkte zu sichern.
Insbesondere in der ersten halben Stunde war Großbardorf besser als der Gegner. Die 1:0-Führung gab nur unzureichend Auskunft über die Kräfteverhältnisse. Erzielt hatte das Tor Nathan Wirth, der sich auf links durchsetzte und den gegnerischen Torwart mit einem Schuss aus spitzem Winkel überraschte. Noch vor der Pause erhöhte der TSV. Fabio Baum ging aufmerksam in einen Zweikampf am gegnerischen Strafraum, gewann ihn und schloss zum 2:0 für den TSV ab. "Eine Willensleistung", lobte Bach. Im zweiten Durchgang verpasste es Großbardorf, weitere Tore zu erzielen, weil es seine Konter nicht gut ausspielte.
Großbardorf: Götz – Wirth (59. J. Mangold), Baum, L. Böhm (59. Göller), Aldijawi, Reitstetter, Hau (65. Peci), Müller (87. Manninger), Landeck, Steinmetzer (80. Seuffert), Schwab. Schiedsrichter: Benjamin Wagner (Kirchehrenbach). Zuschauende: 130. Tore: 0:1 Nathan Wirth (25.), 0:2 Fabio Baum (45. + 1).
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – FC Coburg 0:0. "Wir sind happy über den Punktgewinn", freute sich Thomas Cäsar, der an Grippe erkrankte Spielertrainer der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach. Hinter seinem Team lag ein turbulentes Spiel – mit Abpfiff erst in der 144. Minute. Dafür waren zwei längere Unterbrechungen wegen eines heftigen Gewitters kurz nach der Pause verantwortlich. Nicht gerade förderlich für konzentrierten Spielaufbau.
Dennoch präsentierte sich die Heimelf gegen den unangefochtenen Ligaprimus FC Coburg stark. Im Hinspiel hatten die Gastgeber mit 0:3 verloren und ergatterten nun einen Punkt. Wichtig dabei, dass sie hinten nichts zuließen. Beinahe wäre ihnen sogar die Überraschung geglückt, als Sebastian Lehmann sich gut durchtankte, auf Justin Ziegler legte, der aber einen Tick zu lange mit dem Abschluss zögerte. Allerdings rutschte das Team trotz Punktgewinns auf den elften Tabellenplatz und kommt den Relegationsplätzen bis auf vier Punkte bedrohlich nahe. "Es ist noch nichts entschieden, denn die Liga ist so ausgeglichen, dass jeder gegen jeden punkten kann", erklärte Cäsar.
Schwebenried/Schwemmelsbach: Hartmann – Schneider, Ziegler, Deibl, Behr, Burger (135. Schnell), Ch. Lehmann, Fleischmann, S. Lehmann, Reuß, Neubauer. Schiedsrichterin: Davina Lutz (Poppenhausen). Zuschauende: 160.