Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Haßberge
Icon Pfeil nach unten

FUSSBALL: BAYERNLIGA: Warum Maximilian Zang nun einen "Heimatverein" hat

FUSSBALL: BAYERNLIGA

Warum Maximilian Zang nun einen "Heimatverein" hat

    • |
    • |
    Mit 31 Jahren hat er jetzt weniger Stress: Für die Unterschrift in Sand brauchte es bei Maximilian Zang nicht einmal Verhandlungen.
    Mit 31 Jahren hat er jetzt weniger Stress: Für die Unterschrift in Sand brauchte es bei Maximilian Zang nicht einmal Verhandlungen. Foto: Steffen Krapf

    Auf eine ausgedehnte "Einkaufstour" auf dem Spielermarkt wurde Matthias Strätz, neuer Cheftrainer des Bayernligisten FC Sand (15. Platz/21 Punkte), im Sommer nicht geschickt. Dafür bekam er für den Kampf um den Ligaverbleib gleich zwei Neue der Marke "Königstransfer". Im Angriff soll Max Schebak, gekommen vom Regionalligisten TSV Aubstadt, künftig den Unterschied machen. Für Ruhe und Ordnung in der Defensive soll hingegen der zweite Neue, Maximilian Zang, sorgen. "Von so einem Typen werden die jungen Spieler enorm viel lernen", ist sich der Coach sicher.

    Dabei schien es eigentlich schon so, dass sich Zang, im Mai 2019 - mit seinem letzten Spiel nach neun Jahren beim TSV Großbardorf - vom höherklassigen Fußball verabschiedet hat. Die letzten zwei Jahre bei den Grabfeldern hat er als "unheimlichen Stress" in Erinnerung. Seit 2015 wohnt Zang mit seiner Frau und den zwei Kindern in Sand, von dort aus war dreimal unter der Woche 100 Kilometer Pendeln zum Training nach Großbardorf angesagt.

    Zang verlor den Spaß am Fußball

    Vergebens versuchte er, den Aufwand mit Privatleben und beruflichen Ambitionen, die er damals mit Fort- und Weiterbildungen vorantrieb, unter einen Hut zu kriegen. "Außerdem hatte ich sozusagen jeden Samstag ein Auswärtsspiel", blickt er zurück. "Irgendwann war die Belastung für mich dann so groß, dass der Spaß am Fußballspielen verlorenging", sagt er: "Und Spaß sollte ja eigentlich der Grund sein, warum man spielt."

    Ganz ohne Fußball geht es mit heute 31 Jahren bei ihm aber auch nicht. "Nach zwei, drei Monaten spürte ich schon, dass es wieder juckt." Die eigentlich naheliegende und völlig logische Konsequenz folgte. Zang schloss sich in der vergangenen Winterpause dem FC Sand an. Verhandlungen mit dem Verein brauchte es dafür nicht einmal, betont der Defensivmann. Nach anderen Möglichkeiten schaute er sich erst gar nicht um. Wenn, dann sollte es ein "Heimatverein" sein, klärt er auf. Den hatte er nämlich in seiner Karriere bisher noch nie. Sein ursprünglicher Heimatort Kaisten, ein Gemeindeteil von Wasserlosen im Landkreis Schweinfurt, hatte keinen eigenen Fußballverein.

    "Ich hatte sozusagen jeden Samstag ein Auswärtsspiel. Irgendwann war die Belastung für mich dann so groß, dass der Spaß am Fußballspielen verloren ging."

    Sands Neuzugang Maximilian Zang über seine letzten Jahre beim TSV Großbardorf

    Von einer Fußballerlaufbahn hielt ihn das freilich trotzdem nicht ab. Als 15-Jähriger zog er weg, ganz alleine ins Internat des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Nürnberg. Bereut hat er das nie: "Für meine persönliche Entwicklung war das der beste Schritt, den ich jemals machen konnte." Dort kickte er in der B- und A-Jugend-Bundesliga für den Club, unter anderem auch gegen spätere Weltstars wie Toni Kroos und Thomas Müller. "Bei Thomas Müller hat man damals schon gesehen, dass das ein spezieller Typ ist, der nicht der beste Fußballer schlechthin war, aber ein wahnsinniger Instinktfußballer, der jede Schwäche beim Gegner erkannte", so Zang. In der Bayernauswahl kickten Zang und Müller sogar gemeinsam. "Natürlich habe ich seine Karriere danach besonders beobachtet".

    Der Bilanzbuchhalter will punkten

    Die eigene führte "nur" in den Amateurfußball. "Das war auch gut so", meint er glaubhaft. "Charakterlich wäre der Profifußball - glaube ich - nichts für mich gewesen. Das wäre für mich nicht das richtige Leben gewesen." Dem "Wanderzirkus" bei den Profis steht er skeptisch gegenüber. Dem permanenten Druck, sich ständig behaupten zu müssen, ebenso. "Ich bin eher der sesshafte Typ."

    Heute ist er (wieder) in völligem Einklang - mit seiner Arbeitsstelle als Bilanzbuchhalter und  als Bayernliga-Fußballer in der Heimat. Am vergangenen Wochenende feierte er im Toto-Pokal-Qualifikationsspiel gegen den Würzburger FV nach 497 Tagen sein Pflichtspiel-Comeback. "Ich bin wieder da", kommentiert er seine Rückkehr, die mit 1:4 etwas nach hinten losging. Das erste Erfolgserlebnis als FCler soll dann möglichst am Samstag ab 15 Uhr beim Auswärtsspiel gegen die DJK Ammerthal (5./35) folgen. Einfach wird’s nicht. Als "eine schnelle und sehr spielstarke Mannschaft, die zudem sehr heimstark ist", beschreibt Trainer Strätz den kommenden Gegner. "Trotzdem fahren wir da runter, um mindestens einen Punkt mitzunehmen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden