Sowohl das Auswärtsspiel an diesem Freitag, 19. Januar, beim EHC Bayreuth (20 Uhr) als auch das Heimspiel am Sonntag gegen den EV Pegnitz (18.30 Uhr) sind für Lukas Heinl "unangenehme" Aufgaben: "In Pegnitz haben wir die erste Niederlage hinnehmen müssen und das Heimspiel gegen Bayreuth war schon eine enge Kiste", begründet er seine Einschätzung. Wenn der ESC Haßfurt als Tabellen-Erster an diesem Wochenende, dem zweiten der 0,5-fach-Runde, wiederholt auf beide Kontrahenten trifft, könne "alles passieren, es sind schließlich auch kleine Derbys".
Heinl, seit knapp neun Jahren Vorsitzender der 2008 von damals 15 Fans gegründeten und heute aus 78 Mitgliedern bestehenden "Eishockeyfreunde Haßberge", hofft "auf sechs Punkte für den ESC. Die Jungs sollen mit so vielen Punkten wie möglich und am besten auf dem ersten Platz in die Play-offs gehen können." Dabei ist ihm bewusst, dass sich die Mannschaft keine Ausrutscher mehr erlauben darf, denn der aktuell Tabellen-Zweite EHC Waldkraiburg hat zwei Spiele weniger absolviert und bei fünf Punkten Rückstand sehr gute Chancen, sich die Spitzenposition zurückzuholen.
Erste komplette Woche für den neuen Trainer der Hawks
Zumindest darf sich Ivan Horak – der 67-Jährige ist Nachfolger des im November überraschend zurückgetragenen Dennis Maschke – nach seiner ersten vollständigen Trainingswoche in Haßfurt auf einen vergrößerten Kader freuen. Nicht nur, dass sowohl am Freitagabend im städtischen Bayreuther Kunsteisstadion als auch am Sonntagabend beim Heimauftritt gegen Pegnitz der zuletzt gesperrte Jonas Manger wieder an Bord ist. Der Trainer kann vielmehr zwei neue Spieler begrüßen: Der Kanadier Samy Paré und Denis Salnikov aus Tschechien werden Angriff und Abwehr der Hawks verstärken.
Paré sammelte erste Auslandserfahrungen in der vergangenen Saison beim EA Schongau, nachdem der 22-Jährige in seiner Heimat in der Quebec Junior Hockey League ein Jahr zuvor als "Spieler des Jahres" ausgezeichnet worden war. Für die Mammuts stand der quirlige, 1,73 Meter große Angreifer 26 Mal in der Bayernliga auf dem Eis und erzielte dabei 40 Scorer-Punkte. Nach einer Verletzung kehrte er für einige Zeit in seine Heimat zurück, nun ist er bei den Hawks.

"Wir wollen mehr Tiefe in den Kader bringen", begründet Frank Terhar die kurzfristige Verpflichtung des jungen Kanadiers. "Wir hoffen, dass wir dann konstant mit drei Reihen spielen können." Und nach dem Handbruch sowie dem längeren Ausfall von Alexander Stahl seien die Hawks schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem zusätzlichen Verteidiger gewesen.
Die Vermittlung durch Jakub Sramek habe letztlich den Ausschlag für Denis Salnikov, der zuletzt für den HC Draci Bilina in der vierten Liga in Tschechien im Einsatz war, gegeben. Deutschland-Erfahrung hat der 25-Jährige bereits aus der Saison 2021/22, als er in der Regionalliga bei der U23 der Lausitzer Füchse in Weißwasser spielte.
Play-off-Halbfinale ist für Heinl ein realistisches Ziel
Fanklub-Vorsitzender Lukas Heinl möchte derweil keine Prognose für den weiteren Verlauf der Saison abgeben. "Dadurch, dass sich der Modus geändert hat und wir direkt in die Play-offs gehen, ist alles möglich", sagt der Sylbacher und fügt hinzu: "Aber das Erreichen des Halbfinals sehe ich schon als realistisch an. Was danach kommt, werden wir sehen."
Einem Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga steht der 31-Jährige "vorsichtig optimistisch" gegenüber. "Es wäre natürlich geil, und ich denke schon, dass wir uns jetzt endlich mal mit dem Aufstieg belohnen können und sollten." Er weiß aber auch angesichts der aktuellen Platzierungen des Vorjahresaufsteigers EV Dingolfing oder des Lokalrivalen ERV Schweinfurt um die Stärke der Bayernliga. "Dass es dort schwieriger werden würde, ist vollkommen klar. Dass wir gegen Gegner wie Schweinfurt, Pfaffenhofen oder Dingolfing aber mithalten können, denke ich schon."