Nun ist die Katze also – endlich, möchte man sagen – aus dem Sack. Der SV Sylbach und die Sportfreunde Unterhohenried, die geografisch nur wenige Kilometer trennen, werden in der kommenden Spielzeit gemeinsame Sache machen und eine Spielgemeinschaft eingehen. Ursächlich ist wie so oft ein beiderseitiger Personalmangel. Dass die Zukunft des Noch-Kreisligisten und des Noch-Kreisklassisten eine gemeinsame sein wird, das haben die Spatzen schon seit Wochen von den Dächern gepfiffen. Offiziell ist der Plan aber erst jetzt.
„Man muss sich eben erst einmal einig werden“, erklärte Lukas Heinl, Abteilungsleiter der Sylbacher, im Vorfeld des Nachholspiels gegen Hermannsberg am Ostermontag, das die Sylbacher letztlich klar und verdient mit 0:4 verloren. „So etwas gehört vernünftig durchdiskutiert.“
Sie haben diskutiert, sowohl die Sylbacher als auch die Höreder, und sie haben ein Gerüst festgezurrt. Die Heimspiele wollen die beiden Vereine künftig im wöchentlichen Wechsel austragen, auch die Trainingseinheiten sollen einer Wechsellogik folgen, in der der Freitag wohl den Sportfreunden gehören wird: Weil da in Unterhohenried am meisten los ist im Sportheim, wenn der Stammtisch und die Fußballer einkehren.
Geßendorfer und Rausch trainieren die neue SG
Auch in Sachen Personal gibt es bereits eine Entscheidung, da haben sich Gunther Rumpel, Vorsitzender der Sportfreunde, und Heinl mit ihren jeweiligen Vereinen geeinigt: Philipp Geßendorfer, aktueller Spielertrainer der Höreder, wird auch in der neuen Spielgemeinschaft den Hut als Trainer aufhaben. Ihm assistieren wird Sylbachs Christian Rausch, derzeit Leistungsträger in Alex Zöschs Sylbacher Kreisliga-Elf – eine gemischte Lösung mit Personal beider Klubs also.
Doch es gibt auch noch ein paar Unklarheiten, wie Heinl erklärt. Einerseits, wie viele Teams die SG beinhalten wird. Der SV Sylbach hat seine zweite Mannschaft inzwischen aus dem Spielbetrieb der B-Klasse 4 zurückgenommen (Heinl: „Wir hatten zuletzt noch vielleicht fünf Spieler zur Verfügung“), die Sportfreunde Unterhohenried stehen in der B-Klasse 3 an letzter Position. Aber Sylbachs Abteilungsleiter gibt sich zuversichtlich: „Ich hoffe sehr und gehe davon aus, dass unser gemeinsames Personal für zwei Teams reichen wird.“ Im Idealfall etwa 20 Spieler wollen die Sylbacher, um die 25 Akteure die Höreder in die neue SG einbringen – mehr als genug also für zwei Teams, im Idealfall.
Ebenso ungeklärt ist die Frage, welcher der beiden Vereine federführend agieren wird. Das würden die Sportfreunde gerne tun, doch braucht das Geßendorfer-Team, derzeit als Zwölfter auf einem Relegationsplatz mit sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, dafür zwingend den Klassenerhalt in der Kreisklasse 3. Denn ansonsten stünde der SV Sylbach, der aller Voraussicht nach selbst den Gang aus der Kreisliga in die Kreisklasse antreten wird, an erster Stelle.
Hermannsberg feiert Sechs-Punkte-Wochenende
Dass die Sylbacher Zukunft nicht in der Kreisliga liegt, davon ist auszugehen. Obwohl die Zösch-Elf gegen Üchtelhausen ein Lebenszeichen gesendet hatte, ging sie gegen Hermannsberg klar leer aus, als Dominik Rippstein in Hälfte eins zwei Tore vorbereitete und eines selbst aus der eigenen Hälfte erzielte („Aus so großer Entfernung ist mir das noch nie gelungen“). Entsprechend zufrieden zeigte sich Coach Stefan Klemm: „Wir waren in den vergangenen Wochen wirklich nicht gut, haben unter der Woche geredet und haben durch die Bank an diesem Wochenende überzeugt. Das waren verdammt wichtige sechs Punkte.“ Der Sylbacher Abstieg könnte indes schon am kommenden Wochenende besiegelt sein.

Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
SV Sylbach – VfR Hermannsberg-Breitbrunn 0:4 (0:3).
Sylbach: Rössner – Willinger, Geuß, Krauser, Hansen, Thamm, Rausch, Rother, Zehrer, Brandl, Pirker. Eingewechselt: Gavrikov, Voigtmann, Denninger, Hertel.
Hermannsberg: Greul – M. Strätz, Schmitt, Melber, L. Kundmüller, Persch, Häfner, Rippstein, T. Kundmüller, Frank, M. Kundmüller. Eingewechselt: Derra, J. Strätz, Zehendner, Schlee.
Schiedsrichter: Rene Ehrhardt (Bundorf). Zuschauende: 175. Tore: 0:1 Marco Häfner (10.), 0:2 Jakob Frank (20.), 0:3 Dominik Rippstein (24.), 0:4 Marco Häfner (73.).