Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

FUSSBALL: Der Scholl-Bonus

FUSSBALL

Der Scholl-Bonus

    • |
    • |

    Die Überraschungsmomente waren das fußballerische Lebenselixier des Mehmet Scholl. Unwiderstehliche Dribblings, unberechenbare Freistöße und unglaublich Tore: Alles Gründe, die die 15 Jahre als Spieler beim FC Bayern München erklären. Auch heute, fast zwei Jahre nach dem Karriereende ist der 38-jährige Vater dreier Kinder noch für die eine oder andere Finte gut – mittlerweile freilich abseits des Rasens. Die freundliche, aber bestimmte Reaktion auf eine Interview-Anfrage im Foyer der Kürnacher Höllberghalle lautete lapidar: „Ich werde keine Fragen beantworten und bitte dies zu respektieren.“ Auch dem Pressefotografen untersagte Scholl ein Bild. Sobald er sich im Visier der Kamera wähnte, schaute er in eine andere Richtung und nahm die Hand nach oben.

    Neulich soll Scholl auf einem Hallenturnier im westfälischen Halle ein Fernsehteam links liegen gelassen haben, das angeblich nur wegen ihm gekommen war. In einem unterhaltsamen Interview mit der Süddeutschen Zeitung anlässlich seines Karriereabschieds hatte der Ex-Nationalspieler im Mai 2007 seine Reserviertheit gegenüber den Medien damit begründet, dass er sich nur dann äußere, wenn er etwas zu sagen habe. Er tut dies gegen Bezahlung als Experte während Fußball-Länderspielen im öffentlich-rechtlichen TV. Irgendwie kann man diesen Mehmet Scholl ja auch verstehen. Was hätte das einstige Teenie-Idol schon großartig erzählen sollen?

    Fragen beantworten sich alleine

    Dass er gerne nach Kürnach gekommen ist, um den Vergleich der U-13-Junioren zu sehen? Die Antwort erübrigte sich, sonst wäre er nicht hier. Außerdem unterstützte er das Trainer-Duo des FCB-Nachwuchsteams bei seiner Arbeit. Soll er die Leistungen seines Sohnes Lucas (12) kommentieren, der es wegen seines berühmten Papas ohnehin schwer genug hat? Hätte sich Scholl zum Hoffenheimer Höhenflug äußern sollen, obgleich er momentan mit dem Profigeschäft herzlich wenig zu tun hat? Seinen Maulkorb hat er sich ohnehin nur gegenüber den Medien auferlegt. Gegenüber seinen Fans zeigte er sich in Kürnach volksnah: Scholl gab bereitwillig Autogramme, hörte sich geduldig Anekdoten über lustige Nachnamen an und setzte sich mit seinem Sohn Lucas, der für die U-13-Junioren der Bayern kickt, auf die Tribüne in der Höllberghalle.

    Ein Paar aus Rottendorf hatte am Abend zuvor von Scholls Kommen erfahren und sich eine Unterschrift auf ein Bild der fünf Monate alten Tochter geben lassen. Fiona wird es ihren Eltern in vielen Jahren hoffentlich danken. Auch Turnier-Organisator Helmut Bolldorf vom Post SV Sieboldshöhe, der auch heuer wieder gemeinsam mit dem SV Kürnach für die Austragung zuständig war, sprach von einem Scholl-Bonus. Die Ränge waren bei der elften Auflage des wegen dem FC Luzern internationalen U-13-Turnieres so voll besetzt wie noch nie. Etwa 600 Zuschauer verfolgten die 33 Spiele, bei denen 168 Tore fielen, aber nur vier Zeitstrafen verteilt und ein Siebenmeter verhängt werden mussten. „Wenn man diesen Zuspruch bekommt, dann spürt man, dass es der ganze Aufwand wert war“, sagte Bolldorf.

    Auch Sami Khedira war mal da

    Das Projekt „Jugendfußball der Spitzenklasse“ sei bei weitem kein Selbstläufer, sondern jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Auch Joachim Pfenning, Co-Trainer des zweiten Gastgebers SV Kürnach, sprach von einem Mammutprojekt: „Es kommt vor allem darauf an, Spielereltern für ein Engagement zu begeistern.“ Engagiert zeigten sich auch die Nachwuchsspieler des VfB Stuttgart, die das Turnier zum zweiten Mal in Folge gewannen. Im Finale setzten sich die Schwaben gegen den Nachbarn Karlsruher SC deutlich mit 5:0 durch. „Das Niveau dieses Turniers war erwartungsgemäß hoch. Die Jungs sind die Hauptprotagonisten und haben sich den Titel redlich verdient“, sagte VfB-Trainer Klaus Hubrich, der sich an Auftritte der Bundesliga-Akteure Tobias Weis (TSG Hoffenheim) und Sami Khedira (VfB Stuttgart) in der Höllberghalle im Leibchen des Stuttgarter Nachwuchsteams erinnerte.

    Vorrunde

    Gruppe A, Endstand

    Gruppe B, Endstand

    Gruppe C, Endstand

    Endrunde

    Spiel um Platz 5

    Spiel um Platz 3

    Finale

    Online-Tipp

    Eine umfangreiche Bilderserie vom Kürnacher U-13-Juniorenturnier finden Sie im Internet unter: www.mainpost.de/sport/wuerzburg

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden