Eine rassige, temporeiche und gute Partie mit vielen Torszenen hatte am Ende einen etwas glücklichen Sieger: Der TSV Abtswind bezwang den SV Fortuna Regensburg mit 2:0 (1:0) und schaffte es dabei, dass der bislang stärkste Angriff der Bayernliga erstmals ohne Torerfolg blieb. Dazu war aber Schwerstarbeit, Glück und Können nötig. Denn Regensburg wirbelte vorne gehörig, sodass Abtswinds Innenverteidiger Max Hillenbrand und seine Kollegen alle Hände voll zu tun hatten, mit den technisch versierten, flinken jungen Kickern. "Das waren die beiden besten Angreifer, gegen die ich bisher gespielt habe. Mich motiviert das umso mehr", gab der 28-Jährige aus dem Steigerwald-Dörfchen Hundelshausen nach Spielschluss zu.
Seit etwa einem Jahr ist er von der Außenbahn in die Zentrale in der Abwehr gerückt, damals aus Mangel an Alternativen. "Dort fühle ich mich mittlerweile ganz wohl", sagt er. Hillenbrand ist einer, der auch mal dazwischen fegt und den Ton hinten angibt. Laut werden musste er gegen Regensburg bereits nach vier Minuten, als SV-Sturmspitze Jason Sarajilic, der 22-jährige Ex-Profi bei Jahn Regensburg, erstmals Betrieb machte und die TSV-Abwehr überspielte. Hillenbrand klärte gerade noch vor dem einschussbereiten Deutsch-Brasilianer Lukas Da Silva Freundorfer. Der technisch versierte 19-Jährige kickte zuletzt beim FC Augsburg in der U-19-Bundesliga. Nicht nur die beiden wirbelten vorne.
Abtswind hält engagiert dagegen und geht in Führung
Doch Abtswind hielt engagiert dagegen auf dem Kunstrasen-Spielfeld und schaffte mit gegnerischer Hilfe die 1:0-Führung. Lehrmanns flach und scharf nach innen getretenen Eckball rutschte Fortuna-Verteidiger Hoffmann über den Schlappen ins eigene Netz (17.). "Ein Slapstick-Tor", schüttelte Regensburgs Trainer Ismail Morina später den Kopf. Er beklagte die fehlende Effizienz seiner Mannen. "Wir haben vorne einfach zu viel liegen lassen."
Richtig, denn Sarajilic scheiterte am guten Florian Reusch bei einer Hundertprozentigen. Baldauf schlenzte von halbrechts an die Latte (36.), da Silva und später erneut Sarajilic verpassten ebenso nur knapp. Die Gastgeber fanden allerdings auch Lücken in der Regensburger Abwehr, Ursu etwa hatte das 2:0 auf dem Fuß nach feiner Einzelleistung (26.). Zu Beginn der zweiten Hälfte lenkte Fortuna-Keeper Köpper Dußlers Schuss aus 16 Metern gerade noch an den Querbalken (49.).
Abtswind ist auf einem guten Weg
Das muntere Spiel blieb offen, Da Silva scheiterte erneut frei vor TSV-Torwart Reusch (64.). Vorne bekam der TSV Räume über die Außen, vor allem über Tizian Hümmer. Der zog beim Konter mit Dampf los und haute den Ball humorlos zum 2:0 in die Maschen (71.). Mittlerweile brachte die Fortuna ihren grippegeschwächten Toptorjäger Ziegler, doch das nutzte nichts mehr. Der TSV verpasste das 3:0 bei Konter über Schmitt (79.), Dußler (88.) und Hümmer (90.), hinten hielten sie mit viel Leidenschaft den Laden dicht.
"Wir haben es trotz der acht Ausfälle im Vorfeld gut gemacht gegen einen so spielstarken Gegner. Das 1:0 war natürlich etwas glücklich, in der zweiten Hälfte wollten wir vorne die Räume nutzen, wie es Tizian Hümmer dann machte", freute sich TSV-Trainer Thorsten Götzelmann über den Sieg. Er will vor dem Winter "in die Regionen, in die du nicht dauernd nach dem Abstieg schauen musst." Was das betrifft, ist Abtswind auf gutem Weg.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Abtswind – SV Fortuna Regensburg 2:0 (1:0)
Abtswind: Reusch – Kapukiran, Arens, Hillenbrand, Forster – Groß, N. Henninger, Lehrmann, Dußler, Hümmer – Ursu (77. Schmitt).
Regensburg: Köpper – Schmitt, Nocerino, Bockes (86. Milletich), Zöllner, Altenstrasser (61. Ziegler), Hoffmann (78. Krasniqi), Baldauf, Morina (86. Rank), Sarajilic (82. Schmidbauer), da Silva, Freundorfer.
Schiedsrichter: David Reich (Heubach). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Kevin Hoffmann (18., Eigentor), 2:0 Tizian Hümmer (71.).