Tischtennis
Regionalliga Süd, Männer
TV Etwashausen – TTC SR Hohenstein-Ernstthal II
(Samstag, 14 Uhr, Florian-Geyer-Halle)
Auch die Corona-Pandemie konnte den Höhenflug der Tischtennis-Asse des TV Etwashausen nicht stoppen. Ganz im Gegenteil: Das Sars-Cov-2-Virus hat sogar einen gewissen Anteil daran, dass es im Kitzinger Stadtteil im Herbst 2021 diesen schnellen Ballsport in Deutschlands vierthöchster Liga zu sehen gibt. Denn zunächst hatte der TVE im Sommer 2020 erfolgreich gegen die Wertung nach dem Saisonabbruch prozessiert, weil die Quotientenregel anfangs nicht zur Anwendung kommen sollte und man nur aufgrund weniger absolvierter Spiele Dritter gewesen wäre.
Selbstbewusst auch bei sportlichen Rückschlägen
Dann wurde die erste Regionalliga-Runde mit Etwashausen vor einem Jahr nach wenigen Wochen abgebrochen. Der TVE hatte zu diesem Zeitpunkt 1:5-Punkte. Für Christoph Sasse, der an Nummer vier spielt, ist eine magere Ausbeute in der Vorrunde allerdings noch lange kein Grund, um den Kopf in den Sand zu stecken. "Wir haben nach unseren bisherigen Aufstiegen häufig in der Hinserie nicht viel geholt – und am Ende dennoch den Klassenerhalt geschafft." Es hat jeweils auch nicht allzu lange gedauert – und die Etwashäuser sind auf die nächste Ebene emporgestoßen.
2007 ist die Vorgängergeneration um Dietmar Weger noch in die damalige 1. Bezirksliga abgestiegen, um im darauffolgenden Jahr gleich wieder aufzusteigen. Anschließend ging es steil bergauf. 2012 rückten dann die Eigengewächse Christoph Sasse, Felix Günzel und wenig später Bastian Herbert in die Mannschaft. Dann kam noch der gebürtige Pole Kamil Michalik, der mit seiner Familie in Albertshofen heimisch geworden ist. Es ging weiter nach oben. Schon der Oberliga-Aufstieg 2018 war der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Seinerzeit schloss sich noch Markus Jäger an. Seither hat sich an der Zusammensetzung nichts mehr geändert.
Eine große Neuerung gibt es in diesem Jahr allerdings: Es sind auf diesem Niveau nur noch Vierer- statt Sechserteams. "Das macht schon einen Riesenunterschied", findet Sasse, "für den Teamgeist, aber auch die Qualität der Konkurrenz. Ein Spitzenspieler fällt nun mehr ins Gewicht." Die Etwashäuser haben wieder darauf verzichtet, sich extern zu verstärken. Bastian Herbert, der in die Schreinerei seines Vaters einsteigt, wird sogar zumindest in der Vorrunde nur noch Zweite spielen, für die am Samstagabend die Landesliga-Saison ebenfalls mit einem Heimspiel gewinnt.
Genügend Linkshänder für die Doppel
Wenn Sasse so die Regionalliga-Konkurrenz nach der Reihe durchgeht, sind da nicht viele, die rein von der Papierform für die Etwashäuser schlagbar wären, am ehesten noch der TTC Zella-Mehlis und der SV Aufbau Altenburg. In den ersten vier Partien geht es nun aber zunächst gegen die vier zweiten Mannschaften in der Liga: Hohenstein-Ernstthal, das zum Auftakt 7:3 gewann, an diesem Samstagnachmittag, dann das Heimderby am 9. Oktober gegen Bad Königshofen II, tags darauf an gleicher Stelle gegen den FC Bayern II – und schließlich am 23. Oktober noch in Hilpoltstein. "Bei den Reserveteam weiß man nie, wie sie aufstellen. Gegen uns sind sie aber für gewöhnlich gut besetzt", so Sasse, der sich nicht verrückt macht. "Wir werden so gut wie in jedem Spiel nur der Underdog sein. In dieser Rolle haben wir uns eigentlich immer wohlgefühlt." Ein Trumpf könnte – etwa in den Doppeln – auch sein, dass das Etwashäuser Quartett zur Hälfe aus Linkshändern besteht. "Wir glauben an den Klassenerhalt und werden uns in keinem Spiel schon im Vorhinein geschlagen geben", verspricht der 27-Jährige.
Es gilt derzeit auch bei den Heimspielen des TV Etwashausen die 3G-Regel. Sollte in der Halle der Abstand von 1,5 Meter eingehalten werden können, entfällt zumindest die Indoor-Maskenpflicht.