Am vergangenen Wochenende fand neben zahlreichen anderen Laufveranstaltungen ( Residenzlauf Würzburg, Boston-Marathon) auch die deutsche Meisterschaft im Sechs-Stundenlauf in Mörfelden statt. Marika Heinlein kehrte aus Mörfelden-Walldorf überraschend mit dem Titel in der Altersklasse W55 zurück.
Der Grund für die ihre Teilnahme war ein ganz anderer. Die für den FC Geesdorf startende Ultraläuferin wollte dort ihren letzten langen Trainingslauf unter Wettkampfbedingungen vor dem in vier Wochen in Südfrankreich stattfindenden „Ultr'Ardeche“ (222 Kilometer, 4600 Höhenmeter, Zeitlimit von 37 Stunden) absolvieren. Die Buchhändlerin rechnete bei diesem Wettkampf nicht mit einer Platzierung in der Spitzengruppe des Neunerfeldes. Ihr sorgfältig eingeteiltes Rennen in gleichmäßigem Tempo und das zu hohe Anfangstempo ihrer Gegnerinnen brachte sie in der zweiten Rennhälfte aber in Reichweite der Podestplätze. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung zog sie in den letzten beiden Runden das Tempo noch einmal an und erlief sich mit 59,449 Kilometern den deutschen Meistertitel im Sechs-Stundenlauf. Heinlein freute sich über die unerhoffte Goldmedaille als Lohn für die vielen Trainingskilometer der vergangenen Monate.
Grund zur Freude hatte sie bereits in der vergangenen Woche, als sie die offizielle Starterlaubnis für die am 26./27. Oktober 2019 in Albi stattfindende Weltmeisterschaft im 24-Stundenlauf bekommen hat. Die Strecke in der rund 80 Kilometer von Toulouse entfernt liegenden Stadt kennt sie bereits. Dort startete sie 2016 bei der Europameisterschaft in derselben Disziplin. (pm/wro)