Billingsbach Die Suche nach den Ursachen begann unmittelbar nach dem Abpfiff. "Ein Teil unserer Spieler war in diesem entscheidenden Spiel nicht fit", sagte Volker Hofmann, der beim TSV Röttingen als Vorsitzender und Spieler zugleich wirkt. Er meinte die Leistungsträger, die angeschlagen und ohne Training in das Aufstiegsspiel mit dem SV Rengershausen gingen. Nachdem es nach 120 Minuten 2:2 gestanden hatte, unterlag Röttingen am Freitagabend in Billingsbach schließlich mit 3:5 im Elfmeterschießen.
Das Spiel vor über 500 Zuschauern stand auf eher mittlerem Niveau und war vom Kampf geprägt, aber trotzdem fair. Die aus sieben Relegationsspielen erfahrenen Rengershäuser besaßen zwar mit Marco Kösslers Freistoß an den Pfosten (6. Minute) eine erste große Chance. Das Spiel dominierten aber die Röttinger. So war es nur gerecht, dass der läuferisch gute Björn Ament seine Mannschaft nach dreißig Minuten in Führung brachte. Der Jubel unter Röttingens Fans war noch riesig, da verlor die Mannschaft in der Abwehr zwei Zweikämpfe und Marco Kössler schob freistehend zum 1:1 ein. Auch nachdem der TSV nach einer Stunde durch Tobias Rupp erneut in Führung gegangen war, kam der Ausgleich postwendend. Manche Röttinger Spieler waren nun mit den Kräften am Ende und wurden immer wieder von Wadenkrämpfen geplagt. Sie hatten in den letzten Wochen we-gen ihrer Verletzungen weder spielen noch trainieren können. Der kleine Kader zwang Trainer Edwin Fries aber dazu, das Risiko einzugehen. Eine der wenigen Strafraumszenen der Partie spielte sich in der 98. Minute ab: Michael Dörschner wurde im Strafraum gefoult und der gut leitende Schiedsrichter hatte auch schon seine Pfeife zum Mund genommen, konnte sich aber durch das rasche Aufstehen des Röttingers nicht zu einem Elfmeter-Pfiff durchringen. Als Dörschner, der zu den Besten seiner Elf zählte, nach 104 Minuten und einem unnötigen Foul an der Mittellinie die Gelb-Rote Karte sah, sorgte das noch einmal für eine Trotzreaktion, der TSV kam kurz vor Ende der Verlängerung noch zu guten Torchancen durch Volker Hofmann und Sven Ament, die aber ungenutzt blieben. Also musste die Entscheidung im Elfmeterschießen her. Der Rengershäuser Torhüter Jochen Hügel wehrte den Schuss des zweiten Röttinger Schützen, Georg Löbert, ab und sicherte Rengershausen mit seiner Parade eine weitere Saison in der Kreisliga A.
"Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen", sagte Trainer Edwin Fries nach der Partie. Und: "Die noch jungen Spieler waren einfach zu nervös, und in der Abwehr setzten sich die Fehler der letzten Wochen fort. Kein Spieler erreichte seine Normalform." Rengershausens Spielertrainer Georg Schappes hatte es leichter und lobte den Siegeswillen seiner Spieler: "Wir haben immer an uns geglaubt." Der Trainer war erleichtert, dass seine Elf auch nach beiden zwei Rückständen gleich wieder ins Spiel zurückgekommen ist.
Röttingen: Mario Bach; Michael Metzger (64. Volker Hofmann), Stefan Neeser, Chri- stopher Baumann, Jochen Bergold, Georg Löbert, Alexander Kempl, Michael Dörsch- ner, Björn Ament, Benjamin Rupp (ab 75. Sven Ament), Tobias Rupp (102. Hartmut Düll).
Rengershausen: Jochen Hügel; Rainer Burkart, Jochen Schönbein, Matthias Wagner, Andreas Heck (7. Daniel Hock/64. Daniel Sturm), Christian Appold, Georg Schappes (71. Achim Hügel), Fabian Hofmann, Tobias Rupp, Matthias Heck, Marco Kössler.
Schiedsrichter: Volker Stellmach (Schwäbisch Hall).
Zuschauer 520 (in Billingsbach).
Torfolge: 1:0 Björn Ament (31.), 1:1 Marco Kössler (35.), 2:1 Tobias Rupp (61.), 2:2 Matthias Wagner (69.). Elfmeter: 0:1 Wagner, 1:1 Alexander Kempl, 1:2 Fabian Hofmann, Hügel hält gegen Georg Löbert, 1:3 Matthias Heck, 2:3 Björn Ament, 2:4 Tobias Rupp, 3:4 Volker Hofmann, 3:5 Marco Kössler.