Beim FC Hopferstadt ist immer was los. Diese These unterstützt Trainer Christopher Dietl eindrucksvoll: "Ich bin schon lange im Geschäft und war unter anderem Vorstand beim TSV Aub. Was ich hier erlebe, ist der Wahnsinn. Unser verlorenes Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga im Sommer war die Spitze des Ganzen. Der Zuspruch von Kollegen, Spielern anderer Mannschaften und den eigenen Fans war unglaublich. Die Party im Anschluss wegen der Vizemeisterschaft zeigt unseren Zusammenhalt und Stolz auf das Erreichte."
Mit 1:3 nach Verlängerung verlor Hopferstadt gegen den aktuellen Kreisligisten TSG Estenfeld, wobei laut Dietl seine Truppe vor allem wegen zwei gegnerischer Akteure den Kürzeren zog: "Estenfelds Torhüter Timo Kirchner und Stürmer Sven Burkard haben den Unterschied ausgemacht. Es sollte noch nicht sein und wir hätten wohl in der Kreisliga einen schweren Stand gehabt. Wir steigen lieber dann auf, wenn die Zeit für uns reif ist."
Sohn Jakob Dietl unterstützt als Co-Trainer seinen Vater
Ist die Zeit in dieser Saison reif für die Hopferstädter? Aktuell schaut es danach aus, denn die Mannschaft steht erneut an der Tabellenspitze. Dem weniger erfolgreichen Saisonbeginn mit drei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen folgten sechs Siege aus ebenso vielen Partien.
Christopher Dietl wird von seinem Sohn Jakob unterstützt. Der 22-Jährige spielte von den U-13 bis zu den U-15-Junioren bei Greuther Fürth, es folgten drei Jahre bei den Würzburger Kickers. "Ich habe meine Trainer-B-Lizenz abgelegt, wobei ich einen aktiven Posten bekleiden musste. Hopferstadt war und ist für mich ideal", erklärt er seinen Wechsel.
Weil er am Knie operiert wurde, konnte Papa Dietl in den vergangenen Wochen nur zuschauen, die Aufgaben des Trainers übernahm sein Sohn. Wie beurteilt er die Entwicklung und Erfolgschancen der Mannschaft? "Mit Michael Lehrmann oder Tobias Scheckenbach sind vor Rundenbeginn weitere Neuzugänge gekommen. Ebenso haben uns U-19-Spieler wie Timo Reißmann oder Bastian Pfeuffer verstärkt", sagt Jakob Dietl.
Und erklärt weiter: "Frühe Punktverluste entstanden aus einem Mix von Ausfällen wie beispielsweise Top-Torjäger Moritz Dopf, von schlechten Leistungen wie gegen Willanzheim oder fehlendem Spielglück wie gegen Gülchsheim. Aktuell befinden wir uns aber in der Erfolgsspur und ich traue uns trotz einer breiteren Spitze in der Liga als in der vergangenen Saison noch viel zu."
Letztes Heimspiel des Jahres ist noch mal ein Spitzenspiel
An diesem Wochenende ist der Tabellenführer der Fußball-Kreisklasse 2 spielfrei. Zum Abschluss des Jahres 2022 kommt es dann in Hopferstadt noch mal zu einem absoluten Top-Spiel. Der FC erwartet den ambitionierten Aufsteiger Ülkemspor Kitzingen als Dritten. Einzelheiten über den nächsten Gegner sind Christopher Dietl zwar nicht bekannt, allerdings passt genau das zum Hopferstädter Selbstverständnis: "Wir vertrauen immer auf unsere Stärken und haben uns noch nie nach dem Gegner gerichtet. Damit sind wir bislang recht gut gefahren."
Er könne zur Wintervorbereitung für die restliche Runde wieder einsteigen. Sein Sohn Jakob zieht sich dann aber nicht nur als Spielertrainer zurück: "Seit 1. Oktober habe ich einen neuen Job, deshalb muss ich mein Amt als Co-Trainer aufgeben. Ich bleibe allerdings als Spieler dabei." Timo Düll als Trainer der zweiten Mannschaft könnte dann wieder häufiger einspringen, was er laut Christopher Dietl bereits in der Vergangenheit mehrmals getan hatte.
Die Grundlage für eine weitere Hopferstädter Feier im Sommer 2023 scheint also vorhanden. Ohnehin verrät der Blick in die Vereinshistorie einen stets heißen Frühsommer: Seit der Saison 1990/91 belegte der FC in 13 von 31 Spielzeiten eine Platzierung fern der Entscheidungen. In den anderen 18 Jahren gab es direkte Auf- oder Abstiege sowie Relegationspartien. Beim FC Hopferstadt ist halt immer was los.