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KITZINGEN: Von Kindheit an mit dem Handball verwurzelt

KITZINGEN

Von Kindheit an mit dem Handball verwurzelt

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    Damit er morgen noch kraftvoller zupacken kann, hat sich Volker Fresz für das Handball-Internat im thüringischen Eisenach entschieden.
    Damit er morgen noch kraftvoller zupacken kann, hat sich Volker Fresz für das Handball-Internat im thüringischen Eisenach entschieden. Foto: FOTO Andreas Stöckinger

    Es hat sich manches verändert im Lebendes Volker Fresz, seitdem er vor einem halben Jahr den Schritt nach Thüringen gewagt hat. Der Handball und die Schule füllen seither die Wo- che des 1,82 Meter großen Jünglings aus. Denn aus den ein- bis zweimal Training, die er einst beim TV Etwashausen absolviert hat, sind in Eisenach tägliche Einheiten geworden. „Es war am schon ziemlich hart“, sagt er. „Jeden Tag Training, und manchmal geht es noch in den Kraftraum.“ Aber nach einem halben Jahr hat er sich an das Programm gewöhnt. Zumal es auch sportlich für ihn gut begonnen hat.

    Die Vereinszeitung des Handball-Zweitligisten schrieb kürzlich: „Neuzugang Volker Fresz ist eine Bereicherung für die B-Jugend.“ Auf der Internetseite wurde im Artikel vom ersten Punktspiel im September vom „hoffnungsvollen Einstand eines Franken“ berichtet. Auf eigene Faust hatten er und die Familie sich aufgemacht, um die nächste Stufe im Handball zu erklimmen. „Wir waren im vergangenen Jahr an einem Punkt angelangt, wo wir sagten. Jetzt können ihn nur noch absolute Profis weiterbringen“, schildert Volkers Mutter Sigrun Fresz den Fortgang. „Dann kam der Sohn und sagte, er wolle auf ein Handball-Internat.“

    Ihr viertes von fünf Kindern hatte den Wunsch, seinen Sport unbedingt mit der Schule verbinden zu können, also schrieb er mehrere Internate an, vom Leistungszentrum in Aschaffenburg, über Magdeburg, Kiel und eben Eisenach. Dort lud man ihn zu einem Probetraining ein, wo er im April dieses Jahres Eindruck machte, wie Sigrun Fresz sagt. „Die Trainer wollten, dass er gleich anfängt, um sich besser einzuspielen.“ Das Internat samt der Schule gefielen Eltern und Sohn, und so zog er dort im Juni ein. Die Hälfte der Kosten müssen die Eltern berappen, für die andere Hälfte kommt ein Sponsor auf.

    Das handballerische Talent scheint dem Sechzehnjährigen in die Wiege gelegt. Die Mutter spielte einige Jahre beim 1. FC Nürnberg, einer Größe im deutschen Frauenhandball. Vater Albert Fresz, der als Rechtsanwalt tätig ist, verlegte sich früher auf Ausdauersport. Laufen, Schwimmen, Bergsteigen umfasste dessen Repertoire. Dass das vierte ihrer fünf Kinder manche Gaben besitze, wurde der Mutter früh klar. „Er hatte schon als kleines Kind eine gute Balltechnik. Ich glaube, er hätte auch Volleyball oder Basketball spielen können“, sagt sie. Sein älterer Bruder Tobias studiert in Jena – und spielt dort in der Regionalliga Basketball.

    Als Volker Fresz mit fünf Jahren bei der TG Kitzingen angefangen hatte, übernahm Sigrun Fresz die Trainingsstunden der Kleinsten. Später, in der D-Jugend, bescheinigte Auswahltrainer Norbert Senft ihm bereits großes Talent. Mittlerweile hat es der Rückraum-Mitte-Spieler in die Thüringen-Auswahl geschafft. Vielleicht geht es sogar noch eine Stufe höher. Vorher allerdings muss sich der Kaltensondheimer in den Partien der B-Jugend-Regionalliga Woche für Woche neu beweisen. Die Stärke der Liga nötigt den Eltern Respekt ab. „Im Vergleich zu hier sind das Welten“, sagt Vater Albert, der sich mit seiner Frau meist die Partien des Sohns anschaut. „Sie machen bereits Spielzüge wie in der Bundesliga“, fügt Sigrun Fresz hinzu. Die Eltern haben festgestellt, dass ihr Sohn sich in der kurzen Zeit in Eisenach bereits weiter entwickelt hat, was den Sport betrifft („ein wahnsinniger Fortschritt“), und sie sind froh, dass das „Wagnis“, wie Sigrun Fresz es bezeichnet, gelungen ist. Auch in anderer Hinsicht sei der Junge selbständiger geworden.

    Freizeit bleibt Volker Fresz auf dem Handballinternat in Eisenach wenig. Wenn es Schule und Sport erlauben, besucht der Gymnasiast mit den Leistungskursen Mathematik und Wirtschaft/Recht ab und zu ein Internet-Café oder geht ins Kino. Nach Hause, nach Kaltensondheim, wo die Freszs sich einen Bauernhof gekauft haben und sich recht wohl fühlen, zieht es Volker häufiger, nicht nur wegen seiner Freundin. Im trauten Heim, bei Eltern, Geschwistern und den Hunden fühlt er sich geborgen. „Hier hat man auch mal seine Ruhe – ein Zimmer für sich allein. Im Internat ist im- mer was los.“ Zu Hause, wo er oft an den Wochenenden und in den Ferien ist, besucht er natürlich seine Freunde, seine alte Schulklasse am Armin-Knab-Gymnasium – so wie zur Zeit, in den Herbstferien. Doch die neigen sich bereits dem Ende. Ab nächstem Mittwoch ruft wieder der Handball in Eisenach.

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