Der Trainer des TSV Karlburg heißt in der kommenden Saison Christopher Bieber. Das hat das Schlusslicht der Fußball-Bayernliga Nord in einer Pressemitteilung bekanntgeben und damit den Nachfolger von Markus Köhler präsentiert, der nach der Saison nach dann sechsjähriger Tätigkeit sein Amt abgibt.

Der 35-jährige Bieber, dessen Heimatverein der SV Königshofen im Main-Tauber-Kreis ist, hat Profierfahrung und brachte es beim Karlsruher SC, dem FC Würzburger Kickers, dem FC Rot-Weiß Erfurt sowie beim TSV Aubstadt auf mehr als 300 Regionalliga-Partien, 70 Drittliga- und zwei Zweitliga-Einsätze. Außerdem spielte er für den FC Oss 28 Mal in der zweiten Liga der Niederlande.
"In Aubstadt habe ich vergangenen Sommer aufgehört, ich wollte etwas Abstand zum Fußball haben", sagt Bieber im Gespräch mit dieser Redaktion und verweist darauf, dass sich seit seinem Wechsel als 15-Jähriger zum Karlsruher SC sein Leben stets um den Sport gedreht habe. "Aber nach ein paar Wochen habe ich gemerkt: Ohne Fußball geht es nicht."
Dass sein Spielerpass nun bei seinem Heimatverein SV Königshofen liegt, bei dem sein Vater Vorsitzender ist, dem will er keine allzu große Bedeutung beimessen. "Ich werde da nicht groß spielen, vielleicht gibt es ja ein Abschiedsspiel."
Volle Aufmerksamkeit auf die neue Aufgabe
Die Aufgabe, die er dann im Juni in Karlburg antreten wird, nimmt der in Würzburg lebende Bieber schon ernster. "Es war schon immer mein Ziel, Trainer zu werden und eine Mannschaft zu entwickeln", sagt der 35-Jährige. Gleichzeitig betont der frühere Mittelstürmer, dass er nicht vorhabe, selbst auf dem Platz zu stehen. "Ich bin das erste Mal Trainer. Und auf die Aufgabe will ich mich konzentrieren." Denn diese Aufgabe erfordere seine volle Aufmerksamkeit, die leiden könne, wenn er selbst auf dem Rasen stehe.
Schließlich ist der Job in Karlburg ein anspruchsvoller. Gegenwärtig ist die Mannschaft Letzter in der Bayernliga mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Sprich: Der Abstieg ist ein wahrscheinlicheres Szenario als der Klassenerhalt. Zudem sind schon einige Abgänge bekannt geworden – allen voran der langjährige Kapitän Marvin Schramm, der in der kommenden Saison für den Kreisligisten (SG) Duttenbrunn/Urspringen/Karbach spielt.
"Das Gute ist, dass ich jetzt Zeit habe, mir Spiele anzuschauen. Und auch mit den Spielern zu sprechen und sie zu überzeugen, dass es in Karlburg gut weitergeht", sagt Bieber. Ferner könne er auch seine Kontakte nutzen – in seiner Aubstadter Zeit war er spielender Co-Trainer unter dem jetzt beim FC Schweinfurt 05 tätigen Coach Victor Kleinhenz –, um mögliche neue Spieler zu gewinnen. "Ich will eine Mannschaft formen, wegen der die Leute gerne auf den Sportplatz kommen", betont Bieber und ergänzt: "Ich bin dem TSV Karlburg auf jeden Fall sehr dankbar, dass mir der Verein diese Chance gibt."
Wichtige Rolle für Sebastian Fries
Eine wichtige Rolle in der neuen Karlburger Mannschaft – egal ob nun in der Bayern- oder Landesliga – soll Sebastian Fries spielen. Mit dem früheren Profi des FC Carl-Zeiss Jena hat Bieber gemeinsam beim FC Würzburger Kickers gespielt. Nach dieser Saison gibt der 2019 nach Karlburg gewechselte Fries sein Amt als spielender Co-Trainer zwar ab, weil die Aufgabe mit seinem Beruf als Lehrer am Gymnasium in Bad Königshofen schwer zu vereinbaren sei. Er bleibt dem Team aber als Spieler erhalten.
"Friesi wird, auch wenn er nicht mehr Co-Trainer ist, ein ganz wichtiger Faktor im Team sein. Wir kennen uns aus unserer gemeinsamen Zeit bei dem Kickers. Daher weiß ich, was ich an ihm habe", macht Bieber, der Inhaber des B-Scheins ist, klar.