Eine unerwartet deutliche 58:83-Niederlage kassierten die Basketballerinnen des TV Marktheidenfeld im ersten Spiel der Play-off-Halbfinalserie in Jena. Gegen den USV, in dieser Saison in der Regionalliga Südost bislang ungeschlagen, reichten zwei ausgeglichene Viertel nicht für den Sieg. Vor allem Jenas Celeste Mershimer, eine Profi-Spielerin, machte mit der Abwehr des TVM, was sie wollte und erzielte 39 Punkte.
Nach konzentriertem Start lag der TVM nach drei Minuten mit 9:2 in Führung, zum Ende des ersten Viertels führten die Gäste mit 20:19. Jedoch deutete sich bereits an, dass Mershimer einen Sahnetag erwischt hat. Drei erfolgreiche Dreipunktewürfe bei 13 Punkten standen nach zehn Minuten in ihrer Statistik.

Auch im zweiten Viertel verlief das Spiel zunächst ausgeglichen (28:28, 15. Minute). Ein 16:3-Lauf bis zur Halbzeitpause (44:31) sorgte jedoch für den ersten Dämpfer für die Marktheidenfelder Pläne – erneut waren es Jenas Topspielerinnen, die mit 13 Punkten einen großen Anteil an der Führung hatten. TVM-Trainer Fabian Barthel zeigte sich beeindruckt: "Wir haben sehr gute Verteidigerinnen in unseren Reihen, aber was Mershimer heute abgeliefert hat, war wirklich sehr gut. Sie ist als Aufbauspielerin der Motor des Jenaer Spiels. Dabei hat sie eine Dominanz an den Tag gelegt. Wir konnten uns aber nicht nur auf sie konzentrieren, da sie auch sehr gekonnt ihre Mitspielerinnen in Szene gesetzt hat. Einen Tod musst du halt sterben."
Gemischtes Fazit von TVM-Trainer Fabian Barthel
Als zu Beginn des Schlussabschnitts Marktheidenfeld dank erfolgreicher Abschlüsse der beiden Topwerferinnen Franziska Kirchhoff und Nina Wucherer den Rückstand auf zehn Punkte (53:63, 33.) drückte, kam kurz Hoffnung auf. Dann startete Jena einen 17:2-Lauf bis zur Schlusssirene. "Das Ergebnis am Ende liest sich deutlicher, als es war. Nachdem sich im Schlussabschnitt abgezeichnet hatte, dass wir nicht näher herankommen, haben wir viel rotiert", sagte Barthel.
Der TVM-Trainer zog mit Blick auf die Chancen für ein Weiterkommen in der best-of-3-Serie ein gemischtes Fazit: "Natürlich hatten wir gehofft, enger an Jena dran zu sein, vielleicht sogar für eine Überraschung zu sorgen. Dass es heute so deutlich wird, erschreckt mit auf der einen Seite. Auf der anderen Seite war das nur ein Spiel. Wir haben nächste Woche zu Hause die Möglichkeit, die Serie auszugleichen." Marktheidenfeld muss im zweiten Spiel unbedingt gewinnen, um das Ausscheiden aus den Play-offs, gleichbedeutend mit dem Saisonende, zu verhindern.
Basketball: Regionalliga Südost, Frauen
Play-off-Halbfinale, Spiel 1
USV Jena – TV Marktheidenfeld 83:58 (19:20, 44:31, 60:47). Stand: 1:0
Topwerferinnen, Jena: Mershimer 39, Miscenko 15, Heck 10, Schwarz 8; Freiwurfquote: 60% (15 von 25 Freiwürfen); Marktheidenfeld: Wucherer 15, Kirchhoff 15, Jochimczyk 8, Barthel 7, Pfister 7; Freiwurfquote: 64% (14 von 22 Freiwürfen). Zuschauende: 80.