Es war kein Turnier wie jedes andere. Das jedenfalls war die Reaktion des aus Lengfurt stammenden Badmintonspielers Michael Fuchs bei seiner Rückkehr vom Superseries-Finale in Dubai.
Fuchs und seine Partnerin Birgit Michels hatten es als erstes deutsches Mixed geschafft, eine Einladung zu dem wohl renommiertesten Turnier des Jahres zu erhalten. Beim Superseries-Finale gehen in jeder Disziplin nur die acht Spieler bzw. Paare an den Start, die sich im Jahresverlauf bei den zwölf Top-Turnieren der Welt, der sogenannten Superseries, einen Platz unter den besten Acht erkämpft hatten. Aus dem deutschen Badmintonverband war dies bisher nur Spielerinnen im Dameneinzel und im Damendoppel gelungen.
Fuchs und Michels war nicht nur der Sprung unter die Besten der Welt gelungen, sie sorgten auch bei der Eröffnungsgala für Aufsehen. Sie erschienen im „national dress“ in Dirndl und Lederhose und waren damit ein echter Hingucker. Aber auch sportlich gab das deutsche Top-Mixed im Hamdan Sports Complex, der größten Mehrzweck-Sportarena der Welt, eine hervorragende Figur ab.
Gespielt wurde zunächst in zwei Vierergruppen. Fuchs und Michels hatten sich zum Auftakt mit den chinesischen Topfavoriten Zhang Nan/Zhao Yunlei auseinanderzusetzen, gegen die sie noch nie gewinnen konnten. Und auch diesmal hatten die Olympiasieger und Weltmeister das bessere Ende für sich. Die Deutschen zogen mit 18:21/10:21 den Kürzeren. Gegen die Weltranglistenfünften aus Korea, Ko Sung Hyun und Kim Ha Na lieferten Fuchs/Michels im zweiten Vorrundenspiel dann erneut eine ausgezeichnete Leistung ab – und diesmal zahlte sich der Einsatz auch aus. Nach 16:21 im ersten Satz drehten sie im zweiten Satz mit 21:19 den Spieß um und bejubelten nach über einer Stunde Spielzeit dann nach erneut 21:19 ihren hauchdünnen Sieg.
Da die Chinesen zeitgleich dem englischen Ehepaar Adcock eine klare Zweisatzniederlage beigebracht hatte, bestand für Fuchs und Michels die Chance zum Einzug ins Halbfinale. Im letzten Spiel der Vorrunde lieferten sich Fuchs/Michels dann ein hart umkämpftes Match gegen die auf Weltranglistenplatz sechs stehenden Engländer, in dem bis kurz vor Schluss keine Paarung einen entscheidenden Vorsprung herausarbeiten konnte. Am Ende rangen Chris und Gabrielle Adcock, ihre deutschen Kontrahenten mit 21:16/21:17 nieder, dann verhalfen ihnen noch Zhang Nan und Zhao Yunlai zum Einzug ins Halbfinale, indem sie ihre koreanischen Gegner ebenfalls in zwei Sätzen (21:12/21:18) schlugen. Fuchs und Michels mussten sich letztlich sogar mit dem vierten Platz in der Vorrunde begnügen, denn bei drei Teams mit je einem Sieg und zwei Niederlagen rutschten sie mit 2:5 Sätzen hinter die Engländer (3:4) und und die Korenaner mit 3:5.
Auch wenn das zunächst enttäuschend war, letztlich konnten Michael Fuchs und Birgit Michels aber vor allem stolz sein, dass sie bei diesem besonderen Turnier an den Start gehen durften und zeigen konnten, dass sie auch in der absoluten Weltspitze mithalten können. Sieger des Turniers wurden übrigens Zhang Nan und Zhao Yunlei.
Für die beiden Deutschen steht jetzt nach einer kurzen Erholung während der Weihnachtstage noch ein weiteres renommiertes Einladungsturnier auf dem Programm, denn der dänische Verband hat sie zum Copenhagen Masters am 27. und 28. Dezember eingeladen.