TSV Karlburg – SV Vatan Spor Aschaffenburg 3:1 n. Verl. (2:1, 0:0, Hinspiel: 1:2)
In buchstäblich letzter Sekunde rettete Sebastian Stumpf den TSV Karlburg vor dem Elfmeterschießen. Es läuft die letzte Minute der Verlängerung, als Johannes Gold zum Freistoß antritt. Der TSV liegt mit 2:1 vorne, das Elfmeterschießen droht. Und genau da ist der zu Beginn der Verlängerung eingewechselte Sebastian Stumpf zur Stelle und verlängert den Ball mit dem Hinterkopf zum entscheidenden 3:1 in die Maschen.
Der anschließende Jubel bei den Spielern in den weißen Trikots ist riesig, sie stürmen auf den Torschützen zu und begraben ihn unter sich. Eine Zentnerlast ist ihnen von den Schultern gefallen, denn schließlich wären sie bei einer Niederlage oder einem Unentschieden in die Bezirksliga abgestiegen. So haben sie sich den Einzug in die nächste Relegationsrunde, in der der TSV Gochsheim wartet, erarbeitet. „Das war Krimi pur“, bekannte Karlburgs sichtlich mitgenommener Trainer Patrick Sträßer wenige Minuten nach dem Abpfiff.
Elfmeter verschossen
Denn erneut war es ein Treffer kurz vor Schluss, durch den seine Mannschaft überhaupt in die Verlängerung musste. Doch in der 91. Minute war es der abgebrühte SV-Spielertrainer Peter Sprung, der völlig frei abziehen konnte und den Anschlusstreffer markierte. Dabei hatten die während der Runde so torgefährlichen Aschaffenburger in der regulären Spielzeit keine einzige nennenswerte Chance zu verzeichnen.
Lediglich ein Elfmeter stand bei den Gästen zu Buche, den Piero Marchese in der 86. Minute über das Gehäuse in den Karlburger Himmel drosch. Ansonsten agierte Karlburg äußerst clever, überließ den Gästen zwar weitestgehend das Feld, machte aber in der Abwehr geschickt die Räume eng. Die Platzherren selbst kamen dagegen immer wieder zu guten Tormöglichkeiten. Nach einer Kombination von Manuel Römlein und David Machau flog die Kugel aus halbrechter Position knapp am linken Pfosten vorbei, ehe Machau einen Konter einleitete, Gäste-Keeper Tim Bergmann den Schuss von Steffen Bachmann aber glänzend parierte. Erst im zweiten Durchgang wurden die Karlburger Offensivbemühungen von Erfolg gekrönt. Zunächst verwandelte Manuel Römlein einen Strafstoß zum 1:0, bevor in der 70. Minute ein Schuss des TSV-Kapitäns zunächst von Sinan Kaplan geblockt wurde, der Nachschuss von Römlein aber zum 2:0 im Tor landete. In der Folge versuchten Steffen Bachmann, David Machau und Manuel Römlein, immer wieder Nadelstiche zu setzen, jedoch ohne zählbaren Erfolg.
Druckvolle Hausherren
Auch in der Verlängerung ließ der TSV den Gegner kaum zur Entfaltung kommen, glaubte aber seinerseits bis zum Schluss an ein Happy End. Und so kam es dann auch in der letzten Sekunde der Verlängerung. „Ich bin total fertig. Klar ist es toll, den entscheidenden Treffer zu machen. Aber Kompliment an die Jungs, was sie vorher abgeliefert haben“, freute sich Matchwinner Sebastian Stumpf, der aufgrund einer Verletzung in der Rückrunde kein einziges Spiel absolvieren konnte, über den Erfolg seiner Mannschaft. In der nächsten Runde steht für den Landesligisten nun am Donnerstag die Partie gegen den TSV Gochsheim, den Zweiten der Bezirksliga Ost, auf dem Programm.
Die Statistik des Spiels
Karlburg: Brand, Gold, Frank (73. Wabnitz), Bachmann, Rösch, Schramm, Römlein (85. Fenske, 91. Stumpf), Machau, Wießmann, Schiebel, Kübert.
Vatan Spor Aschaffenburg: Bergmann, T. Özbahar (84. Pannozzo), Kaplan, Marchese, Kenar (91. El Hatri), Alexander, Ü. Noyan, Sprung, E. Noyan, M. Özbahar, Tyrokomos (8. Adigüzel).
Tore: 1:0, 2:0 Manuel Römlein (48. Foulelfmeter, 71.), 2:1 Peter Sprung (91.), 3:1 Sebastian Stumpf (120+3).
Schiedsrichter: Götz (Steppach).
Gelb-Rot: Ünal Noyan (114., Vatan Spor), Marvin Schramm (120., Karlburg).
Zuschauer: 1350.
Besonderes Vorkommnis: Aschaffenburgs Piero Marchese vergibt Strafstoß (86.).