Maximilian Wirth ist Spross einer Lohrer Handballerfamilie. Am Sonntag könnte er jedoch dazu beitragen, dass die Sorgen des derzeit weiter punktlosen TSV Lohr in der Handball-Bayernliga noch größer werden als ohnehin schon. Denn der 23-jährige Rückraumspieler trägt seit dieser Saison das Trikot der DJK Rimpar II, die um 14.15 Uhr in der Dreifachhalle das TSV-Team empfängt. Und im Gegensatz zu seinem Lohrer Ex-Klub ist die gastgebende Zweitliga-Reserve exzellent in die Saison gestartet. „Wir“, sagt Wirth und meint damit die Rimparer, „werden gewinnen, auch wenn ich mich hinterher vielleicht nicht so freuen kann wie nach anderen Siegen.“
Familiär vorbelastet
Der 23-Jährige ist in Sachen Handball familiär vorbelastet. Sein Vater Karlheinz spielte früher in Lohr und engagierte sich später in der Abteilungsleitung. Onkel Hubertus Wirth stand einst im TSV-Tor, ist nun Trainer beim Bezirksoberligisten TSV Partenstein. Manfred Wirth, sein anderer Onkel, spielte im Rückraum nicht nur in Lohr, sondern auch in Kitzingen und Höchberg. Später führte er die Lohrer Handballer als Trainer in die dritthöchste deutsche Spielklasse, anschließend betreute er Teams in Waldbüttelbrunn, Partenstein und Heidingsfeld. Fast logisch bei solch einer Verwandtschaft, dass Maximilian Wirth selbst auch den Weg zum Handball fand.
Als Jugendlicher spielte der Rückraumspieler in Lohr gemeinsam mit Akteuren, die am Sonntag seine Gegner sein werden. Etwa die Zwillingsbrüder Tom und Jonas Scheiner sowie die nicht miteinander verwandten Ferdinand Schmitt und Jannik Schmitt. „Zu denen habe ich immer noch guten Kontakt. Wenn ich mal in Lohr bin, freue ich mich, wenn ich sie sehe“, sagt Maximilian Wirth, der in Würzburg eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Allerdings hat er während der Handballsaison dafür nicht immer Zeit, schließlich ist er mit seinem neuen Rimparer Klub an den Wochenenden quer durch den Freistaat unterwegs.
Als Team homogen
Zuvor hatte er drei Jahre lang beim Landesligisten TG Heidingsfeld gespielt, zu dem ihn nicht zuletzt sein Onkel Manfred als damaliger Trainer gelotst hatte. „Das ist schon ein großer Unterschied. In Heidingsfeld haben wir vor allem von unseren guten Individualisten gelebt. Jetzt in Rimpar sind wir stark, weil wir eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen“, so Wirth. Dazu trage auch bei, dass in der Zweitliga-Reserve fast durchgängig junge Spieler im Alter zwischen 18 und 26 Jahren im Einsatz seien. „Wir sind als Mannschaft homogen. Keiner steht allein im Fokus und ist der Überflieger. Jeder erfüllt seine Aufgabe“, ergänzt der Ex-Lohrer.
Gleichwohl hat der 23-Jährige von seinem Trainer Janko Skrbic in dieser Saison schon reichlich Einsatzzeiten erhalten. Dies wurde allerdings auch durch die Verletzungen anderer Rückraumspieler begünstigt. So wird der mit Wirth aus Heidingsfeld gekommene Julius Weinhardt auch am Sonntag gegen Lohr fehlen. Doch Wirth hat seine Chance genutzt, ist aktuell mit 14 Toren aus vier Spielen drittbester Werfer seines Teams.
Trainingslager in Slowenien
Dass die personell zu dieser Saison neu formierten Rimparer schon so gut zusammengewachsen sind und gegenwärtig sogar auf Tabellenplatz zwei rangieren, dazu habe auch ein viertägiges Trainingslager vor der Runde in Janko Skrbics Heimat Slowenien beigetragen. „Ich selbst konnte leider nicht mitfahren, weil ich nicht frei gekriegt habe. Aber die Jungs haben mir gesagt, dass sie viel Spaß hatten“, berichtet Maximilian Wirth. Dieser Geist habe das Team in die Saison getragen und soll nach Maximilian Wirths Willen auch dazu beitragen, dass seine alten Lohrer Kumpels die Rimparer Dreifachhalle am Sonntag ohne ein Erfolgserlebnis verlassen.