19 von 30 Spieltagen sind in der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 absolviert – und trotz der einen oder anderen Absage hat sich die Anzahl der Spielausfälle doch in Grenzen gehalten. Sicher auch eine Konsequenz davon, dass im Fußball-Bezirk Unterfranken in den allermeisten Klassen, darunter auch in der Kreisliga 2, der letzte Spieltag bereits am dritten November-Wochenende stattfand und nicht in die gemeinhin witterungsmäßig schwierige Vorweihnachtszeit fiel.
Hier eine Zwischenbilanz und ein Ausblick aufs neue Jahr in der Kreisliga 2, deren erster regulärer Spieltag am Wochenende des 8. und 9. März angesetzt ist.

1. Aufstiegsrennen
Der Weg zur Meisterschaft und damit zum Direktaufstieg führt über den FV Helmstadt. Der Tabellenführer hat zehn Punkte Vorsprung auf die FV Gemünden/Seifriedsburg, bei der das Team von Trainer Dirk Pschiebl am letzten Hinrunden-Spieltag mit 3:2 gewann. Eigentlich war aber der TSV Neuhütten-Wiesthal als Topfavorit auf den Titel gehandelt worden, doch die Kicker aus dem Hochspessart leisteten sich den einen oder anderen Aussetzer. "Es war uns ganz recht, dass vor der Saison jeder von Neuhütten gesprochen hat", hatte Helmstadts Trainer Dirk Pschiebl einmal deutlich gemacht, dass seine Mannschaft erfolgreich unter dem Radar geflogen war.
Hinter dem Tabellenführer kämpfen das Überraschungsteam FV Gemünden/Seifriedsburg (42 Punkte), der TSV Neuhütten-Wiesthal (37) sowie die starken Aufsteiger SV Veitshöchheim (36) und FV Thüngersheim (36) um die Ränge zwei und drei, die nach der Runde zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigen.

2. Abstiegskampf
Die Teams auf den Plätzen 15 und 16 steigen direkt ab, die auf den Rängen 13 und 14 müssen in die Relegation gegen den Abstieg. Auf den Direktabstiegsplätzen stehen derzeit der FC Thüngen (11 Punkte) sowie die (SG) Retzbach-Zellingen (6). Letztere hat bereits einen Trainerwechsel hinter sich: Christian Schaup hat im Oktober den zurückgetretenen Matthias Deter abgelöst, dessen Team den Abgang mehrerer Leistungsträger nicht kompensieren konnte.
Beim FC Thüngen hatten sie indes mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen. Gleiches gilt für den TSV Karlburg II (17 Punkte) auf Relegationsplatz 13 sowie den TSV Homburg (19) auf Nichtabstiegsrang zwölf. Sollten die Teams nach der Winterpause besser besetzt antreten, könnte auch die zu dieser Saison neu gegründete (SG) Duttenbrunn/Urspringen/Karbach (11. Platz/19 Punkte) noch einmal vor Probleme gestellt werden.

Bemerkenswert, dass mit dem FSV Esselbach-Steinmark (14./12) eine Mannschaft zumindest auf einem Relegationsplatz steht, die mit Abstand die meisten Gegentore kassiert hat – nämlich 81. Doch in engen Spielen schafften es die vor der Saison mit zahlreichen Abgängen konfrontierten Fußballer aus dem Spessartgrund, immer wieder zu punkten.
3. Torjäger
Das Spitzentrio der Torjägerliste bilden drei Akteure, die allesamt Spielertrainer beziehungsweise spielende Co-Trainer ihrer Vereine sind und die ihren 30. Geburtstag schon hinter sich haben. Der 33-jährige Christian Breunig, spielender Co-Trainer des TSV Neuhütten-Wiesthal, liegt mit 23 Treffern vor dem 40-jährigen Andre Mehrlich (20 Treffer, Spielertrainer TuS Frammersbach II) und dem 30-jährigen Marvin Kroth (14 Treffer, Spielertrainer Duttenbrunn/Urspringen/Karbach).

Breunigs Bilanz sticht dabei besonders heraus. Der frühere Regionalliga-Torjäger hat seine 23 Tore in nur elf Spielen erzielt, weil er wochenlang mit einer Handverletzung ausgefallen war. Die letzten Partien vor der Winterpause absolvierte er mit einer Spezialschiene an der Hand.

4. Spektakulärstes Spiel
Am 17. November, dem Volkstrauertag, herrschte im Steinfelder Sportheim äußerst gute Stimmung. Anlass für die gute Laune war das an diesem trüben November-Sonntag vorangegangene Spiel des FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach gegen den TSV Homburg, in dem die Gäste nach 65 Minuten völlig verdient mit 4:0 geführt hatten und FV-Spielertrainer Michael Riedmann auch noch per Foulelfmeter an TSV-Keeper Maximilian Schmidt gescheitert war.
"Da wollte ich am liebsten im Boden versinken. Bis dahin lief für uns wirklich alles schief", so Riedmann damals im Gespräch mit dieser Redaktion. Dann aber machten die Gastgeber binnen 25 Minuten aus einem 0:4-Rückstand einen 6:4-Sieg.

Warum das Spiel eine derart irre Wendung nahm, vermochte hinterher keiner der Beteiligten so recht zu erklären. "Es herrschte große Freude und Ausgelassenheit, aber auch ein bisschen Ungläubigkeit", beschrieb Riedmann die Stimmung nach dem Abpfiff.
5. Ausblick
Mancher mag darauf hoffen, dass es am letzten Spieltag am Freitag, 16. Mai 2025, zu einem "Endspiel" um die Meisterschaft kommen könnte, wenn der Tabellenführer FV Helmstadt den Zweiten FV Gemünden/Seifriedsburg empfängt. Allerdings dürften diese Hoffnungen in den vergangenen Wochen kleiner geworden sein, da Helmstadt seinen Vorsprung auf mittlerweile zehn Punkte Differenz vergrößert hat und die Sache bereits vorher entscheiden könnte.
Eine Möglichkeit für einen Aufschwung mancher Teams im Tabellenkeller wie dem TSV Homburg (12./19), dem TSV Karlburg II (13./17) oder FC Thüngen (15./11) wäre eine verbesserte Personalsituation, denn diese Mannschaften waren von Ausfällen in besonderem Maß betroffen. Sollten Spieler im neuen Jahr zurückkehren, täte dies den beteiligten Teams sicher gut. Für die Karlburger Reserve gäbe es noch die Möglichkeit, sich mit Personal aus dem Bayernliga-Kader der ersten Mannschaft zu versorgen.