Nachdem die Lohrer Handballer wieder hoffen dürfen, dass ihre Heimspiel- und Trainingsstätte, die Spessarttorhalle, schon bald wieder für den Sport zur Verfügung steht, schreiten ihre Planungen für die neue Saison ebenfalls voran.
Die Verantwortlichen haben daher den ersten Neuzugang für die Saison 2021/22 verpflichtet. Das teilte der Verein am Montagabend mit. Bernardo Gomes kommt aus Portugal und ist 26 Jahre alt. In seiner Heimat spielte der 1,83 Meter große Kreisläufer bereits für mehrere Vereine in der ersten und zweiten Liga.
Oldenburg nachträglich abgesagt
Heimatverein des Portugiesen, der nach eigenen Angaben fließend Englisch und Spanisch sowie etwas Deutsch spricht, ist Ginásio Clube de Tarouca. Für den Klub aus der 8000 Einwohner zählenden Gemeinde im Norden Portugals spielte er von 2001 bis 2013 im Nachwuchs.
Für den Ginásio Clube de Santo Tirso, eine Kleinstadt nordöstlich von Porto, erzielte er zwischen 2013 und 2016 in 80 Spielen insgesamt 242 Tore. Nach einer Saison beim Andebol Club Lamego (22 Spiele, 97 Tore) kehrte er in der Saison 2017/18 nach Santo Tirso zurück (38 Spiele, 136 Tore). In der Saison 2019/20 lief er erneut für Tarouca (zehn Spiele, 69 Tore) und in der Saison 2020/21 für Académico Viseu FC (neun Spiele, 43 Tore) auf.
Der TSV Lohr ist zwar nicht Gomes' erster Klub außerhalb Portugals, aber wohl der erste für den er tatsächlich spielen könnte. Im Mai vergangenen Jahres sollte er zum niedersächsischen Oberligisten TvdH Oldenburg wechseln, sagte dem Verein aber zugunsten eines Jobangebots im Emirat Dubai ab. Darüber berichtete die Nordwest-Zeitung aus Oldenburg.
Auslandserfahrung im Emirat Dubai
Neben 19 Jahren als Handballer sammelte der 26-Jährige, der einen Abschluss in Sportwissenschaften der Universität von Porto hat, dort Auslandserfahrung als Kraft- und Konditionstrainer.
Bernardo Gomes sei "beeindruckend athletisch, schnell im Gegenstoß und sehr abwehrstark, was sehr gut in die Spielweise unseres jungen Team passt", heißt es in der Mitteilung der Lohrer Handballer. Da er bereits als Trainer für Fitness und Ausdauer gearbeitet habe, würden sich "wertvolle Möglichkeiten" ergeben, seine Erfahrungen "in der Ausbildung unserer Spieler und Trainer mit einfließen zu lassen".
Gomes werde in Lohr arbeiten und der Verein sich darum bemühen, "dass er sich hier schnellstmöglich heimisch fühlt".