Regionalliga Südost, Frauen: Play-off-Halbfinale
TV Marktheidenfeld - TSV München Ost 73:49 (41:32)
(Play-off-Stand: 2:1, Best-of-three)
„Finale, oho!“ war nach dem überraschend deutlichen 73:49-Heimsieg des TV Marktheidenfeld gegen den TSV München Ost in der Halle von den 150 Zuschauerinnen und Zuschauern zu hören. Die Erleichterung über den Einzug in die Endspiel-Serie war den Spielerinnen und Trainer Fabian Barthel anzumerken.
„Natürlich war ich auf der einen Seite etwas angespannt angesichts unserer personellen Situation mit Ausfällen von Sabine Sigloch und Maike Herrmann, dazu natürlich unserem Ziel, gewinnen zu wollen", sagte er rückblickend. "Auf der anderen Seite waren meine Spielerinnen sehr fokussiert und positiv gestimmt." Nach dem 65:56-Auftaktsieg in der Play-off-Serie war eine 57:61-Niederlage in München gefolgt. Das Entscheidungsspiel musste Klarheit bringen, wer um die Meisterschaft der Regionalliga Südost antreten darf.

TVM startet fokussiert und mit verbesserter Fitness
Die Partie verlief bis zur 16. Minute sehr ausgeglichen (27:27). Der Versuch der Marktheidenfelderinnen, mit ihrer Pressverteidigung zum Erfolg zu kommen, scheiterte früh. Zu clever agierten die Münchnerinnen und nutzten jede noch so kleine Unachtsamkeit des TVM aus. Dazu sicherten sich die Gäste viele Offensivrebounds und kamen so zu zweiten Chancen. „Dennoch hat man meinen Spielerinnen angemerkt, dass sie von Beginn an sehr fokussiert waren. Dazu waren wir vom Fitnesslevel deutlich stärker als in den vergangenen Partien, als einige noch mit den Nachwirkungen von Krankheiten zu kämpfen hatten", so Barthel.
Diese Stärke zeigte sich im weiteren Spielverlauf durch hochprozentige Abschlüsse, aus der Distanz, unter dem Korb und durch konsequente Dribblings in die Münchner Zone. Barthel war diesmal auch mit der Schiedsrichterleistung zufrieden: „Es war eine klare Linie erkennbar, insbesondere in der Zone wurden uns - zu Recht - viele Freiwürfe zugesprochen." Diese Freiwürfe nutzte Marktheidenfeld fast fehlerfrei. Bis zur Pause lag der TVM mit 41:32 vorne.
14:0-Lauf zu Beginn des Schlussviertels sorgt für Klarheit
In der zweiten Halbzeit verlief die Partie zunächst ausgeglichen, der Vorsprung der Heimmannschaft stagnierte bei zehn Punkten.
Klarheit schaffte Barthels Team zu Beginn des Schlussviertels. Angeführt von der überragenden Eva Barthel und Jugendspielerin Vanessa Gorr folgte innerhalb von sechs Minuten ein 14:0-Lauf zum 66:40. München versuchte durch unkonventionelle Verteidigungsformen die Wende zu erzwingen, Marktheidenfeld blieb aber gelassen und gewann letztlich hochverdient.
Das letztjährige Meisterteam spielt jetzt fast komplett bei den München Baskets
„Ich bin heute richtig zufrieden. Jede Spielerin hat ein tolles Spiel gezeigt. In der Offensive waren wir bärenstark, in der Defensive hat jede ihre Aufgaben perfekt erfüllt. Mit dieser Leistung ist auch unser Finalgegner nur noch eine Nummer zu groß", sagte Barthel lachend.
Er spielt auf die Topfavoritinnen der Liga an, die München Baskets, die nun auf den TVM warten. Die Sieger der Süd-Gruppe sind eigentlich die Meistermannschaft der Vorsaison. Damals spielte das Team noch für Jahn München und ließ Marktheidenfeld in zwei Finalspielen keine Chance. Aufgrund vereinsinterner Querelen wechselte fast die gesamte Mannschaft zu den München Baskets - und steht nun erneut im Finale, erneut als Favorit.
Marktheidenfeld: Barthel 30/4 Dreier, M. Pfister 18, Gorr 10, Zwiers 6.