Als Schiedsrichter Johannes Wagner abgepfiffen hatte, lagen in der samstäglichen Abenddämmerung etliche Fußballer des TSV Karlburg auf dem Rasen des heimischen Sportgeländes. Die Enttäuschung war mit Händen zu greifen. Nicht nur, weil das Schlusslicht der Fußball-Bayernliga Nord den Sechs-Punkte-Rückstand auf den FC Eintracht Münchberg wieder nicht hatte verkürzen können, sondern auch deshalb, weil die voran gegangene 0:1-(0:0)-Niederlage gegen den SC Eltersdorf für den TSV auf höchst unglückliche Weise zustande gekommen war.

Mit Engagement und manchmal auch einer Portion Glück hatten die Karlburger sehr lange das 0:0 gegen den mittelfränkischen Aufstiegsanwärter gehalten und steuerten auf das erste Spiel ohne Gegentreffer in der laufenden Saison zu. Dieser Gegentreffer fiel dann aber doch auf eine für die Heimelf höchst ärgerliche Art. Als die Partie fast schon vorbei war, brachte TSV-Kapitän Marvin Schramm den eingewechselten Eltersdorfer Calvin Sengül im eigenen Strafraum dergestalt zu Fall, indem er den SC-Offensivspieler in die Hacken trat.
Den fälligen Strafstoß parierte dann Karlburgs Keeper Marvin Fischer-Vallecilla sogar, doch der Abpraller landete beim Fehlschützen Maximilian Göbhardt, der in der 90. Spielminute im zweiten Versuch den Eltersdorfer Siegtreffer markierte. Die Gäste, die nun durch einen Sieg im Nachholspiel am Dienstag gegen den VfB Eichstätt sogar die Tabellenführung übernehmen können, jubelten ausgelassen, die Spieler der Heimelf waren fassungslos.
"Das tut sehr weh. Die Jungs haben alles reingehauen, sind aber nicht belohnt worden."
Markus Köhler, Trainer TSV Karlburg
"Das tut sehr weh. Die Jungs haben alles reingehauen, sind aber nicht belohnt worden", erklärte TSV-Trainer Markus Köhler. Seine Mannschaft hatte vieles richtig gemacht gegen einen spielerisch überlegenen Gast, die Eltersdorfer auf dem holprigen Rasen immer wieder in Zweikämpfe verwickelt und den Mittelfranken viel von ihrem Spielfluss genommen. Gleichwohl hatten die Gäste die besseren Chancen und der TSV Karlburg auch das ein oder andere Mal Glück – so wie beim Lattenschuss von SC-Außenbahnspieler Alexander Beusch in der 50. Spielminute.
"Natürlich hatte Eltersdorf insgesamt die besseren Chancen. Aber unsere Chancen waren auch nicht so schlecht", wies Köhler darauf hin, dass seine Mannschaft auch Möglichkeiten besessen hatte, in Führung zu gehen. Etwa als Marco Kunzmann in der fünften Spielminute völlig freistehend aus kurzer Distanz über das Eltersdorfer Tor köpfte. Oder als der eingewechselte Pascal Jeni in der 73. Minute bedient wurde, den Ball aber freistehend vor SC-Keeper Axel Hoffmann nicht unter Kontrolle brachte.
So bleiben den Karlburgern nur noch neun Spiele in dieser Runde, um den Sechs-Punkte-Rückstand auf die Konkurrenz aus Münchberg aufzuholen. Ein wohl vorentscheidender Termin ist da der Samstag, 29. März. Da sind die Oberfranken nämlich in Karlburg zu Gast. Und wenn da im Kellerduell in die Wende zum Besseren nicht gelingt, dann müsste sich das Team des scheidenden Trainers Markus Köhler wohl endgültig mit einer Rückkehr in die Landesliga anfreunden.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Karlburg – SC Eltersdorf 0:1 (0:0)
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Tudor, Schramm, M. Lambrecht, J. Leibold – Fenske (65. Jeni), Wabnitz – Fries, J. Martin, Rumpel – Kunzmann (68. Hock).
Eltersdorf: Hoffmann – Ort, Schaffors, Marx (52. Strobel), Akimoto – T. Herzner (77. Shargi), Göbhardt, Said (60. Stark), Beusch (88. Egerer) – Rzonsa (67. Sengül), Rippert.
Schiedsrichter: Johannes Wagner (Ingolstadt). Zuschauende: 150. Tor: 0:1 Maximilian Göbhardt (90.).