"Die Bedingungen waren super, das Hotel und auch das Essen", schwärmt Patrick Amrhein vom fünftägigen Aufenthalt in der Türkei. Der Spielertrainer des Fußball-Landesligisten TuS Frammersbach berichtet jedoch nicht etwa von einem privaten Kurzurlaub, sondern vom Trainingslager, das er mit seiner Mannschaft im türkischen Side absolviert hat.

"Wir hatten von Anfang an kommuniziert, dass dies keine Spaß- oder Freizeitveranstaltung wird, sondern dass die Jungs die Chance bekommen, unter Profibedingungen zu trainieren", stellt Amrhein klar.
Auch Jochen Mill, der Frammersbacher Sportleiter, begleitete die Mannschaft und ist am Dienstagnachmittag, am Tag der Rückkehr, ebenfalls begeistert: "Wir haben das zum ersten Mal gemacht, aber ich denke, wir werden es wiederholen."

Bereits in den vergangenen Jahren hätten sie in Frammersbach ein solches Trainingslager angedacht, Patrick Amrhein habe die Idee aufgegriffen und nun in die Tat umgesetzt. "Die Jungs waren von dem Vorhaben von Beginn an begeistert und haben auch alle super mitgezogen", freut sich Mill über das Interesse seitens der Mannschaft. Denn mit einem Tross von insgesamt 39 Personen, darunter 29 Spieler, vier Betreuer und ein paar treue Fans, sind die Nordspessarter am Donnerstag der Vorwoche von Frankfurt aus an die Türkische Riviera gestartet.
"Die Jungs haben es nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern Vollgas gegeben", lobt Amrhein das Engagement seiner Fußballer. Täglich standen zwei, teilweise auch drei Trainingseinheiten auf dem Programm, bei sonnigen 16 Grad herrschten ideale Bedingungen. Zusätzlich mussten die Spieler bereits vor dem Frühstück ein Lauftraining absolvieren, Fitnessraum, Schwimmbad und Sauna boten zusätzlich ideale Bedingungen für den Tabellenzweiten der Landesliga Nordwest.

Die Frammersbacher waren jedoch nicht die einzige Mannschaft, vielmehr nutzten mehrere Teams das Hotel mit den professionellen Sportstätten für die Vorbereitung auf die Restsaison. So standen auch zwei Testspiele für das Team aus dem Landkreis Main-Spessart auf dem Plan, einmal gegen Türkspor Heidenheim aus der Kreisliga Ostwürttemberg, welches die TuS mit 4:1 für sich entschied, ein weiteres gegen den Bezirksligisten SSC Tübingen, welches Frammersbach mit 2:0 gewann.
Wie der 35-jährige Amrhein berichtet, habe das Trainingslager dazu gedient, sich spielerisch und im taktischen Bereich weiterzuentwickeln. Denn konditionell seien seine Jungs bereits zu Beginn der Vorbereitung zu 90 Prozent auf der Höhe gewesen. Schließlich hatte es für die Winterpause "Hausaufgaben" vom Ex-Profi gegeben. "Ich habe den Jungs gesagt, dass es nur vorangeht, wenn man was tut", erklärt Amrhein und zeigt sich durchaus zufrieden mit den Fortschritten: "Wir sind spielerisch auf alle Fälle weitergekommen."
Noch elf Saisonspiele
In den gut zwei Wochen bis zum Start in die Restsaison gelte es nun, den Kader zu reduzieren und sich dann intensiv auf die letzten elf Spiele vorzubereiten.
"Die Faschingszeit liegt noch dazwischen, da hoffe ich, dass sich die Jungs ein bisschen zurückhalten", so der Wunsch von Sportleiter Mill. Denn immerhin bittet gleich im ersten Spiel des neuen Jahres am Samstag, 8. März, der souveräne Tabellenführer FC Coburg zum Spitzenspiel ins Dr.-Eugen-Stocke-Stadion.

Nach Angaben von Mill werde man in der Woche vor der Partie per Video vom aufgezeichneten Hinspiel, in dem die TuS Frammersbach Ende August mit 1:3 unterlegen war, den Gegner nochmals genau analysieren. Somit dürfte die TuS Frammersbach gut gerüstet sein, um in den verbleibenden Partien den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen und mit der damit verbundenen Relegation um den Aufstieg in die Bayernliga den bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu erringen.