Die steigenden Corona-Infektionszahlen wirken sich sich auch auf den Fußball-Spielbetrieb in Bayern aus. Eine Reihe von am Wochenende angesetzten Ligaspielen musste wegen Infektions- oder Verdachtsfällen abgesagt werden. Gleiches gilt für den Ligapokal-Wettbewerb, der in Unterfranken an diesem Wochenende von der Bezirksliga abwärts begonnen hat. Auch hier gab es zahlreiche Spielabsagen. Für den Fußballkreis Schweinfurt hatte Spielleiter Gottfried Bindrim alle Begegnungen abgesetzt, die Teams aus dem Landkreis oder der Stadt Schweinfurt bzw. aus dem Landkreis Haßberge betroffen hatten. Hier lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bereits vor dem Wochenende über 50, in und um Schweinfurt sogar deutlich höher.
Auch in Würzburg Stadt und Landkreis sowie in den Kreisen Miltenberg und Aschaffenburg lag der Wert über 50. Hier gab es zwar keine generelle Absage, gleichwohl aber zahlreiche Spielausfälle. Dafür hatte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bereits vor dem Wochenende eine Änderung beschlossen: "Aufgrund der weiterhin hohen Corona-Infektionen hat der Bayerische Fußball-Verband die zusätzliche Möglichkeit kostenloser Spielverlegungen geschaffen – und zwar für alle Vereine, die in einer Region mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert ab 50 beheimatet sind oder nicht zu Partien in solche Gebiete reisen wollen. Eine Zustimmung des gegnerischen Vereins ist dabei nicht erforderlich. Es reicht aus, einen Antrag beim jeweiligen Spielleiter zu stellen sowie den Gegner rechtzeitig über eine solche Entscheidung von Vereinsseite zu informieren", heißt es in einer Pressemitteilung des BFV.
"Auch wenn die staatlichen Vorgaben den Breitensport ausdrücklich auch weiterhin zulassen und sich Mediziner ebenso wie Wissenschaftler unisono einig sind, dass das Fußballspiel an sich kein erhöhtes Infektionsrisiko darstellt, so ist die Verunsicherung allerorten spürbar. Deswegen kann jeder Verein, der Bedenken hat und in einem solchen Gebiet beheimatet ist oder eben dort antreten soll, sein Spiel auf Antrag kostenfrei verlegen", sagt der im BFV-Präsidium für den Spielbetrieb in Bayern verantwortliche Schatzmeister Jürgen Faltenbacher.
Über eine Million Fußballerinnen und Fußballer im Einsatz
Seit dem Wiedereinstieg in den Spielbetrieb am 19. September hätten in Bayern durchschnittlich rund 85 Prozent aller Spiele durchgeführt werden können, an den bisherigen fünf Spieltagen seien im Amateurbereich über eine Millionen Frauen und Männer, Jungen und Mädchen aktiv im Einsatz gewesen. „Wir merken auch jetzt, dass viele Vereine weiterhin spielen wollen, weil die Hygienekonzepte sehr gut greifen und stringent umgesetzt werden", so Faltenbacher. Es sei klar, dass nicht das Fußballspiel selbst ein erhöhtes Risiko darstelle, sondern An- und Abreise, Aufenthalte in den Umkleiden und Duschen oder in den Zuschauerbereichen. "Der Umgang mit der schwierigen und so nicht gekannten Situation ist vorbildlich und zeigt das enorme Verantwortungsbewusstsein. Dies kann gar nicht oft genug zum Ausdruck gebracht werden."