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RUDERN: Thomas Stamm, ein Mann der Basis

RUDERN

Thomas Stamm, ein Mann der Basis

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    Stamm weiß, wo den 52 bayerischen Ruderklubs und deren 9100 Mitgliedern der Schuh drückt. Als Vorsitzender der RG Marktheidenfeld ist er ein Mann der Basis. Einer, der die Sorgen und Nöte kennt. Und einer, der die Positionen der Vereine stärken will. „Es wird in Bayern richtig gute Basisarbeit gemacht“, betont er und fügt hinzu „wir sind ein Verband der Vereine.“ Doch Stamm weiß auch, dass vielerorts das Geld knapp ist und engagierte Personen, die sich für den Rudersport einsetzen, fehlen. Er will die neu gegründete Stiftung „Rudern in Bayern“ mit mehr Finanzmitteln ausstatten und die Sponsorensuche aktivieren.

    „Ohne die Vereine kannst du zappeln, aber nichts bewegen“

    Thomas Stamm, Präsident des Bayerischen Ruderverbandes

    Dass Bayern nur noch vereinzelt Spitzenathleten hervorbringt und besonders die Region München trotz der Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim einer Diaspora gleicht, stimmt Stamm nachdenklich. „Rudern ist in München nicht traditionell verankert, außerdem hat das Olympia-Leistungszentrum keine S- oder U–Bahn-Anbindung und somit das Problem der Erreichbarkeit“, glaubt Stamm, das Problem zu kennen. Der Marktheidenfelder, der trotz der neuen Aufgabe Vorsitzender seines Heimatklubs bleiben wird, macht klar, dass auch die personelle Ausstattung ungenügend sei. Zur Verfügung sehen gerade einmal vier Landes-Honorartrainer, die lediglich auf 400-Euro-Basis entlohnt werden. Stamm würde sich wünschen, dass mehr in Forschung und Trainingslehre investiert würde. „Dazu bräuchten wir wesentlich mehr Geld“. Der BRV verfügt in seinem Budget aber nur über schlappe 24 000 Euro für Trainer. Tatsache sei nun mal, dass in Bayern der Wintersport alleine 50 Prozent der Fördermittel verschlinge, so Stamm. Das steht nach seiner Ansicht völlig konträr zur enormen Beteiligung, die Talentförder- und Sichtungslehrgänge im Rudern zu verzeichnen hätten.

    Unterfranken, das mit dem Schweinfurter Kaidel und dem Marktheidenfelder Stamm nun zwei Spitzenpositionen im deutschen Ruderverband besetzt, ist hinsichtlich des Leistungssports der bayerische Vorzeige-Bezirk. Von hier kommt die einzige Olympia-Kandidatin (Laura Tibitanzl), von hier kommen auch recht viele junge Kräfte, die eine gute Perspektive besitzen.

    Der beim Finanzamt Marktheidenfeld beschäftigte und in Hafenlorh beheimatete Familienvater will seine Kraft allerdings nicht nur dem Leistungssport widmen. Ihm schwebt vor, noch stärker als bisher für Rudern als Gesundheits- und Freizeitsport zu werben. Die Zusammenarbeit mit den Schulen müsse weiter intensiviert und Wanderrudern solle noch mehr Interessierten schmackhaft gemacht werden.

    Dass die Mitgliederzahlen leicht steigen, sieht Stamm als positiven Ansatz seiner Arbeit. „Als Präsident kann ich aber nur die Strukturen vorgeben. Dazu brauche ich die Unterstützung möglichst vieler Vereine“, sagt Stamm und fügt an „ohne sie kannst du zappeln, aber nichts bewegen.“

    Zur Person

    Thomas Stamm, 46, Finanzbeamter, ist seit 1995 Vorsitzender der RG Marktheidenfeld. Seit 1999 bekleidete er im Bayerischen Ruderverband das Amt des Vize-Präsidenten Sport. Seit Sonntag ist er Nachfolger des Schweinfurters Siegfried Kaidel als BRV-Präsident. Stamm wohnt mit seiner Familie in Hafenlohr bei Marktheidenfeld.

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