Im Juni 1969 errang diese Mannschaft die Kreisliga-Meisterschaft. Damals war die Kreisliga die höchste Jugendspielklasse in Bayern. Artur Wicha erzielte 56 Saisontreffer, der aus Erlenbach gekommene Alfred Fersch traf 53-mal. Dank ihres herzerfrischenden Offensivfußballs wurden die Birkenfelder getragen von einer Welle der Begeisterung. Die Spieler wurden in ihrer Heimat verehrt und gefeiert wie Popstars.
Im unterfränkischen Finale traf der SV Birkenfeld auf den FC Schweinfurt 05. Das Spiel lockte 2400 Besucher an. Birkenfeld verlor in der Verlängerung unglücklich mit 1:2. Ferner spielte das Team des damaligen Trainers Hermann Dürnagel vor 800 Besuchern in Randersacker gegen den süddeutschen Meister VfB Stuttgart. Die Birkenfelder trumpften groß auf, gewannen dank dreier Tore von Artur Wicha mit 4:1. Im Neckarstadion bestritt die Mannschaft ein weiteres Spiel gegen den VfB. Es war das Vorspiel zur ausverkauften Bundesliga-Begegnung des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg. Die Partie ging nur knapp mit 1:2 verloren. VfB-Trainer Albert Sing hatte Interesse an Artur Wicha bekundet, doch zu einem Wechsel des Vollblutstürmers kam es letztlich nicht.
Welche Zugkraft die Birkenfelder vor 40 Jahren ausübten, zeigte sich auch in Trennfeld, wo sie (mit Spielern der damals ebenfalls starken Jugend des SV Trennfeld um Manfred Hellmann) gegen den 1. FC Nürnberg antraten. 2000 Zuschauer verfolgten diese Begegnung, die Nürnberg mit 6:3 gewann.
Nicht dabei war 1969 Günter Hörning. Er war vorher in die Fohlen-Elf des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gewechselt. Hörning – er feiert am morgigen Samstag 60. Geburtstag – blieb der Sprung zu den Profis verwehrt, er kehrte nach Birkenfeld zurück und feierte mit seinem Heimatverein fortan große Erfolge. Zusammen mit dem Gros der so erfolgreichen A-Jugend schaffte es der SV Birkenfeld von der B-Klasse (heute Kreisklasse) bis an die Spitze der einteiligen Bezirksliga, der zu jener Zeit höchsten Spielklasse Unterfrankens. Und er war in aller Munde, nachdem er den Landesligisten FV 04 Würzburg in einer dramatischen Auseinandersetzung mit einem 4:1-Sieg aus dem Pokalwettbewerb befördert hatte.
Die Erfolgsgeschichte hielt zehn Jahre an. Der Abstieg aus der Bezirksliga 1979 leitete das Ende der Ära ein.