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RUDERN: Ein Rienecker ist Weltmeister mit dem Deutschland-Achter

RUDERN

Ein Rienecker ist Weltmeister mit dem Deutschland-Achter

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    Der aus Rieneck stammende Ruderer Nick Welzenbach ist U-19-Weltmeister mit dem Deutschland-Achter. 
    Der aus Rieneck stammende Ruderer Nick Welzenbach ist U-19-Weltmeister mit dem Deutschland-Achter.  Foto: Schwiers/DRV

    Was für eine WM-Premiere! Der für den SC Magdeburg startende Nick Welzenbach aus Rieneck hat mit dem Deutschland-Achter bei den U-19-Weltmeisterschaften in Tokio den Titel gewonnen - im Alter von 17 Jahren. Nach einem bereits souveränen Vorlaufsieg am Donnerstag (Ortszeit) steigerte das Paradeboot des Deutschen Ruderverbands am Sonntag im Finale seine Leistung noch mal. Als das Rennen längst entschieden war, zogen die Deutschen auf der Strecke der olympischen Spiele von 2020 das Tempo noch mal an und fuhren mit mehr als einer Bootslänge Vorsprung in 6:12, 10 Minuten zu Gold.  Silber sicherte sich mit 4,40 Sekunden Rückstand der Achter aus den USA vor dem aus Großbritannien (+7,72 Sekunden). 

    USA machen die Deutschen nervös

    "Dadurch, dass wir die anderen Nationen im Vorlauf so deutlich schlugen, waren wir natürlich auch die Gejagten und Favoriten", berichtete Nick Welzenbach dieser Redaktion via Whatsapp und mit Zeitverschiebung. Das Rennen, das den Abschluss der WM gebildet hatte, beschrieb er so: "Nachdem die USA 1000 Meter mit uns mithielten, um uns nervös zu machen, war dann auch deren Zeit gekommen, und sie sind eingebrochen." Das deutsche Boot habe sich so "Schlag für Schlag absetzen" können, "so dass wir als Erste die Ziellinie überquerten".

    Anfängliche Widrigkeiten

    Der Erfolg ist angesichts der anfänglichen Widrigkeiten umso wertvoller. Denn die deutsche WM-Mannschaft war am vorvergangenen Wochenende nicht wie geplant am Samstag, sondern erst am Sonntag mit reichlich Verspätung in der japanischen Hauptstadt angekommen. Weil ein Teil des Teams sogar erst am Abend eintraf, "konnten wir schon mal nicht in Originalbesetzung trainieren", schrieb Welzenbach. Im ersten Training am Montag hatte eine der Herausforderungen auch darin bestanden, sich an die klimatischen Bedingungen mit rund 80 Prozent Luftfeuchtigkeit und Sonnenschein bei durchschnittlich 30 Grad zu gewöhnen.  Nach der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstag stand am Donnerstag besagtes Vorlaufrennen an. "Das haben wir souverän gewonnen", so Welzenbach.

    Insgesamt holte das deutsche Team bei der Junioren-WM in Tokio zwölf Medaillen - fünfmal Gold, dreimal Silber, viermal Bronze - und ist damit stärkste Nation.

    Ohne Umzug kein Leistungssport

    Nick Welzenbach war 2015 bei einer Sichtung im Gymnasium Schönebeck nahe Magdeburg als 13-Jähriger aufgrund seiner für den Rudersport hervorragenden körperlichen Voraussetzungen entdeckt worden. Als der heute 2,02 Meter große und 98 Kilogramm schwere Athlet zwei Jahre später tatsächlich für die olympische Sportart gewonnen wurde, hatte er sie zuvor noch nie zuvor betrieben. "Ich habe nur Fußball gespielt", berichtete er im Gespräch mit dieser Redaktion vor den Weltmeisterschaften. Beim SV Rieneck war er Nachwuchstorwart. Im Sinngrund-Städtchen wuchs er die ersten 13 Jahre seines Lebens auf, dann zog er mit seiner Mutter nach Sachsen-Anhalt zu einem Großteil der Familie, wo er bis heute lebt. Ohne den Umzug - und natürlich einen mehrjährigen Leistungsaufbau - wäre der 17-Jährige wohl nie Ruderer geworden. Und erst recht nie Weltmeister. Was für eine Geschichte!

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