Fußball
Bayernliga Nord Würzburger FV – VfB Eichstätt 1:4 (1:1)
Der Würzburger FV muss in der Bayernliga Nord weiter auf den ersten Heimsieg in dieser Saison warten. Im allerersten Aufeinandertreffen beider Klubs unterlagen die Zellerauer dem VfB Eichstätt vor rund 500 Zuschauern an der Mainaustraße mit 1:4 (1:1). Dadurch blieb dem neuen WFV-Trainer Marc Reitmaier am Donnerstagabend zum Einstand das erhoffte Erfolgserlebnis verwehrt.
Die WFV-Spieler sind gegen Eichstätt unzählige Meter auf dem Rasen gelaufen, der Vorstandsvorsitzende ihres Vereins hat am letzten Montag fast 600 Kilometer zurückgelegt – natürlich mit dem Auto. Michael Freudenberger war kurz vor Ende der Wechselfrist persönlich auf der Geschäftsstelle des Bayerischen Fußball-Verbandes vorstellig gewesen, um die Last-Minute-Transfers einzutüten. Nur so konnten die Spielberechtigungen von Wojtek Droszcz und Christian Steinmetz rechtzeitig in Würzburg eintreffen – und beide gegen den Spitzenreiter aus Eichstätt auflaufen. Steinmetz neben David Drösler in der Innenverteidigung, Droszcz zunächst als linker, später als rechter, dann wieder als linker Flügelmann. Auch die zuletzt lädierten Offensivkräfte Adrian Istrefi und Fazdel Tahir standen in der Startelf. Die zurückgelegten Meter und Kilometer haben (noch) keine Punkte eingebracht: Der WFV steht weiter mit nur vier Punkten am Tabellenende.
„Wir haben uns heute unter Wert geschlagen. Jeder in der Mannschaft hat für den anderen gekämpft. Doch uns fehlt momentan das nötige Quäntchen Glück, das wir uns in den nächsten Wochen erarbeiten müssen“, sagte Reitmaier nach der 1:4-Niederlage. Auch sein Gegenüber Markus Mattes fand hernach lobende Worte für das Kellerkind: „Es war der erwartet schwere Gegner mit neuem Trainer und neuem Feuer. Ich war mir erst nach unserem vierten Treffer sicher, dass wir das Spiel für uns entscheiden werden.“
Ein so deutliches Ergebnis war zu Beginn tatsächlich nicht abzusehen gewesen. Es dauerte nicht lange, bis die Blauen ihre erste starke Aktion hatten. Droszcz sprintete über die linke Seite nach vorne und legte auf Istrefi ab, der wiederum Patrick Hofmann bediente. Doch der WFV-Stürmer fand im dichten VfB-Abwehrblock kein Durchkommen (3.). Die selbstbewussten Gäste aus Oberbayern hatten gleich nach dem Anpfiff ihre erste Szene gehabt. Doch Eichstätts Angreifer Florian Grau verzog freistehend. Sein Teamkollege Rainer Meisinger machte es nach zehn Minuten besser, als er eine Vorlage von Fabian Schäll zur Gäste-Führung nutzte. Nach einer guten Viertelstunde hatte sich die WFV-Defensive auf die gefährlichen langen Bälle der Eichstätter eingestellt.
Dass es auch für den Spitzenreiter gefährlich wurde, wenn der Ball lange in der Luft war, zeigte der Ausgleich. Eine Maßflanke von Rechtsverteidiger Andreas Ganzinger fand in Hofmann ihren Abnehmer. Der WFV-Stürmer köpfte zum 1:1 ein (22.). In der Phase bis zur Pause war die Partie ausgeglichen.
Nach dem Seitenwechsel hatten Reitmaier und die WFV-Anhänger binnen drei Minuten dreimal den Torschrei auf den Lippen. Doch weder Droszcz noch Istrefi konnten ihre guten Vorlagen zwischen der 51. und 54. Minute mit einem Treffer belohnen. Jubeln durften dagegen kurz darauf die Gäste, denen erneut in Person von Meisinger die Führung gelang (56.). Atdhedon Lushi erhöhte für den Tabellenführer wenig später auf 3:1 (67.), ehe Philipp Danner kurz vor Schluss noch einen Treffer nachlegte (88.). Reitmaier und seine neue Mannschaft haben nun zehn Tage lang Zeit, um die Wunden zu lecken und mit neuem Schwung an den Untermain zum SV Erlenbach zu fahren.