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Fußball: Toto-Pokal: Aubstadt fasziniert beim Sieg im Pokal gegen Türkgücü sogar den eigenen Trainer

Fußball: Toto-Pokal

Aubstadt fasziniert beim Sieg im Pokal gegen Türkgücü sogar den eigenen Trainer

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    Nach dem Tor zum 3:1 feiern die Spieler des TSV Aubstadt und Trainer Victor Kleinhenz (grauer Kapuzenpulli) den kurz danach feststehenden Sieg gegen Türkgücü München.
    Nach dem Tor zum 3:1 feiern die Spieler des TSV Aubstadt und Trainer Victor Kleinhenz (grauer Kapuzenpulli) den kurz danach feststehenden Sieg gegen Türkgücü München. Foto: Rudi Dümpert

    Der TSV Aubstadt, Sechster der Regionalliga Bayern, hat Titelverteidiger Türkgücü München, Elfter der 3. Liga, mit einem völlig verdienten 3:1-(2:1)-Sieg aus dem bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb geworfen und ist ins Halbfinale eingezogen, das im Frühjahr 2022 ausgetragen wird. TSV-Trainer Victor Kleinhenz strahlte hinterher über das ganze Gesicht und wünschte sich fürs Halbfinale den TSV 1860 München, der sich am Freitagabend beim TSV Buchbach durchgesetzt hatte.

    Was, wenn es bei der Auslosung nicht die Löwen werden? "Vielleicht die Würzburger Kickers. Auf Schweinfurt bin ich nicht so scharf." Am 13. November treffen Schweinfurt und Würzburg in einer von zwei noch ausstehenden Viertelfinal-Partien direkt aufeinander. Was Kleinhenz so "total faszinierte", das war "nicht einmal so sehr dieses Spiel und das Ergebnis, sondern meine Mannschaft, die die Woche über sowas von felsenfest daran geglaubt hat, dass sie dieses Spiel gewinnen kann."

    Aubstadt tritt Türkgücü mit Herz und Leidenschaft entgegen

    Genau so trat sie auf. Genau so brachte sie Herz und Leidenschaft mit insgesamt 16 Spielern auf den Platz, ging alle Tempowechsel des Gegners mit und reagierte auf das von Türkgücü-Trainer Peter Hyballa intensiv verordnete hohe Anlaufen, als wüsste sie gar nicht, dass sie es mit einer Profi-Mannschaft zu tun hat. Was Kleinhenz und sein Co-Trainer André Betz aus diesem aus drei Fußballer-Generationen bestehenden Kader zusammengebastelt haben, genügt höheren Ansprüchen, als man sie in Aubstadt je zu stellen gewagt hätte.

    "So ein Erlebnis hatten wir in den 100 Jahren TSV Aubstadt noch nie", sagte Vorsitzender Herbert Köhler und erklärte ebenfalls 1860 München zum Wunschgegner für das Halbfinale. Er sprach der TSV-Mannschaft ein "Riesen-Kompliment" aus. "Sie hat heute alles gegeben und wir waren zumindest auf Augenhöhe. Einen Klassenunterschied hat man nicht gemerkt."

    Ein Klassenunterschied war kaum einmal spürbar

    Jener Klassenunterschied war nur zu Beginn beider Halbzeiten, etwa je zehn Minuten lang zu spüren. So lange wirkten scheinbar die Appelle Hyballas, der insgesamt von einem "müden Auftritt" seiner Mannschaft sprach. Dann glich man sich gegenseitig an: die Aubstädter nach oben, die Münchener nach unten. Die 699 Zuschauerinnen und Zuschauer gewöhnten sich sehr schnell an das ausgeglichene Spiel, mit Vorteilen an Ballbesitz zwar bei den Gästen. Die Mehrzahl und Qualität der Chancen aber rechtfertigen jederzeit das Endergebnis.

    Leon Heinze, Joshua Endres und Mike Dellinger hatten die ersten drei Halbchancen, bevor es in der 18. Minute zum ersten Mal einschlug im Kasten von Gästekeeper Franco Flückiger. Leon Heinzes Schuss war für Flückiger unerreichbar. Wenig später die einzige Gäste-Chance der ersten Halbzeit nach einer zu kurz geratenen Rückgabe von Tim Hüttl (21.). Philip Türpitz hob die Kugel über Aubstadts Torwart Lukas Wenzel, aber auch übers Tor. Dennoch verlagerte sich die Statik des Spiels zunehmend in die Nähe des Aubstädter Strafraums, ohne dass etwas anzubrennen drohte.

    Das passierte auf der anderen Seite, als Joshua Endres nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß das lange Eck fand: 2:0. Es war nicht der Halbzeitstand, weil Philip Türpitz nach einem unnötigen Ballverlust in der TSV-Abwehr der Anschlusstreffer zum 2:1 aufgelegt wurde. "He, wir führen gegen den Drittligisten", habe Kleinhenz ein paar enttäuschte Gesichter auf dem Weg in die Halbzeitpause aufgemuntert.

    Mit frischen Leuten nimmt die Qualität des Spiels wieder zu

    Es folgten hernach erst die starken zehn Minuten mit Sturm und Drang der Gäste und dann wieder jenes ausgeglichene Spiel wie gehabt: mit hohem Pressing von Türkgücü zwar, aber auch mit einer Engelsruhe der TSV-Spieler in den sehr engen Zonen, in denen weniger gute Fußballer gern hektisch werden und den Ball wegschlagen. Erst als Hyballa bereits vier Mal gewechselt hatte, begann auch Kleinhenz, seine Elite-Ersatzbank peu á peu zu leeren. Ebenfalls wie gehabt, nahm die Qualität des TSV-Spiels damit wieder zu, als frische Kräfte die verbrauchten ersetzten.

    Und so fiel die Entscheidung, wie so oft in dieser Saison, durch einen Wechselspieler. Beinahe wäre es Björn Schönwiesner gewesen. Er brachte mit zwei Versuchen den Ball aber nicht an Flückiger vorbei. Timo Pitter schon, der mit einer technischen Glanzleistung den Ball über Flückiger hinweg zum 3:1 ins Netz hob.

    Die Statistik des Spiels Toto-Pokal, Viertelfinale auf Verbandsebene TSV Aubstadt - Türkgücü München 3:1 (2:1) Aubstadt: Wenzel – Langhans (66. Behr), Hüttl, Grader, Feser – Volkmuth (81. Leicht), Müller – Hofmann (75. Pitter), Heinze, Endres (75. Schönwiesner) – Dellinger (88. Bieber). München: Flückiger – Kuhn, Kusic, Kehl-Gomez, Chato (46. Gorzel) – Maier, Barry (60. Mickels) – Türpitz, Vrenezi (46. Sararer) – Scepanik (82. Römling), Knöll (60. Hottmann). Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Altenberg). Zuschauer: 699. Tore: 1:0 Leon Heinze (18.), 2:0 Joshua Endres (31.), 2:1 Philip Türpitz (42.), 3:1 Timo Pitter (89.). Gelb: Müller, Dellinger - Chato, Kehl-Gomez, Mickels.

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