In Irmelshausen trafen zwei Teams aufeinander, die laut Tabelle der Fußball-Kreisliga Rhön ganz unterschiedliche Ziele verfolgen, Klassenerhalt beziehungsweise Meisterschaft, aber mindestens zwei Gemeinsamkeiten hatten. Beide hatten acht Tage vorher 0:0 gespielt, Herbstadt bei Großbardorf II und Rödelmaier daheim gegen Bad Königshofen. Also keine Empfehlung für ein torreiches Spiel. Und beide werden von Trainern trainiert, Martin Naber beziehungsweise Christoph Rützel, die vor nicht allzu vielen Jahren zusammen bei den Sportfreunden Herbstadt erfolgreichen Fußball spielten.
Die ersten 45 Minuten waren schon eine lebhafte, ausgeglichene Partie von zwei Teams, die nach vorne spielten, Chancen kreieren und Tore schießen wollten. Die aber hinten alles im Griff hatten mit ihren Viererketten, sodass sich in der jeweiligen Box wenig Gefährliches ergab. Mit zwei auffälligen Ausnahmen: Bereits in der ersten Spielminute hatten die Gastgeber die Großchance zur frühen Führung, die vielleicht Basis einer größeren Überraschung hätte werden können.
Im ersten Angriff hätten erst Pascal Fritz, mit dem zweiten Ball dann Leon Rittweger das 1:0 für die SG erzielen können. Die Gästeabwehr hatte sich noch nicht richtig sortiert, Keeper Nils Rohmfeld stürzte heraus, konnte aber nicht klärend eingreifen, und mit seinem Heber Richtung leeres Tor verfehlte Rittweger dieses um ein paar Zentimeter.
Eine Halbchance war Rufus Brandts Direktabnahme (17.), die SG-Keeper Daniel Eppler vereitelte. Die zweite Chance bot sich den Gästen kurz vor der Pause, wobei erst Pech und dann Glück im Spiel war. Markus Koch flankte vors Tor und Tim Peters traf den Pfosten. Doch ein Goalgetter wie Christoph Petri weiß, wo er zu stehen hat und wo das Tor steht und erzielte mit seinem 25. Saisontor das 1:0 für Rödelmaier.
Zweites Tor fällt nach einem Freistoß
Dieses Szenario veränderte die Kabinenansprache von Naber, der dann auch eine noch offensivere Elf in die zweite Halbzeit schickte. Die sich aber mehr oder weniger selber ein Bein stellte, als Fritz, der halt überall helfen wollte, im Übereifer ein völlig unnötiges Foul beging.
Nun zeigte sich doch noch der Unterschied zwischen einer Spitzen- und einer hinteren Mannschaft dieser Kreisliga Rhön. Marcel Mölter schlug den Freistoß vors SG-Tor und Christoph Koob gelang es nicht nur, sich der Mehrfach-Deckung zu entziehen, sondern auch mit einem wuchtigen Kopfball ins Netz zu treffen. Dennoch war's ein Gegentor der Marke "unnötig."
Zu verkrampftes Aufbäumen und Anrennen
Zu spielen war von da an noch mehr als eine halbe Stunde. Die Herbschter und Irmelshäuser nahmen auch ihr Herz in die Hand, kämpften leidenschaftlich und verlangten der SVR-Abwehr allerhand ab. Insgesamt war es aber ein zu verkrampftes Aufbäumen und Anrennen, dem die Klarheit des letzten Passes und der Abschluss fehlten. Während sich die Rützel-Elf als sicherer Verwalter eines Zwei-Tore-Vorsprungs bewährte.
Hinterher gab's ein gemeinsames Doppel-Interview der beiden Trainer. Wobei Naber "nur unzufrieden war, weil wir verloren haben. Vom Tabellenstand her hat man keinen so großen Unterschied gesehen. Es war aber ein verdienter Sieg." Während "Schnibb" Rützel seine Mannschaft lobte: "Wenn ich sehe, wie viele A-Klassenspieler vom letzten Jahr hier integriert sind, kann sich diese Leistung durchaus sehen lassen. Vor Christoph Petris Dynamik kann ich nur den Hut ziehen."
Fußball: Kreisliga Rhön, Männer
(SG 1) Spfrd.Herbstadt/TSV Irmelshausen - SV Rödelmaier 0:2 (0:1)
Herbstadt/Irmelshausen: Eppler – Brückner, Umhöfer, Hey, Ankenbrand – Bömmel, Kilian, Rittweger, Buchs, Steinschauer – Fritz. Wechselspieler: Schmitt, Röhner, Schebler, Jucht, Graf.
Rödelmaier: Rohmfeld – Peters, Witz, Hess, Meier – Koob - Brandt, Koch, Mölter, Dziemballa – Petri. Wechselspieler: Popp, Beker, Pirkl.
Schiedsrichter: Konstantin Willacker (Schwebheim) Zuschauende: 130. Tore: 0:1 Christoph Petri (45.), 0:2 Christoph Koob (57.).