„So was im Augenblick des größten Erfolges. Wir hatten noch so viel vor“, seufzt Annegret Neumann, die Vorsitzende des Badmintonclubs Bad Königshofen. Um nach einer ausführlichen Beschreibung der Zusammenhänge rund um die Auflösung der Regionalliga-Meistermannschaft zu schließen: „Wir haben noch viel vor und werden es mit frischem Elan anpacken.“
Was ist geschehen in dem halben Jahr Sommerpause mit der Mannschaft, die ohne Punktverlust Meister der Regionalliga Südost/Ost wurde, dort ihre Gegner nur so vom Court fegte, dass zumindest in der Rückrunde einige nur noch auf ergebnismäßige Schadensbegrenzung aus waren? In den Freudenbecher der Meisterschaft flossen Tränen der Enttäuschung nach dem unglücklichen Scheitern in den zwei Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga gegen Dillingen, den Meister der Regionalliga Südost/Süd.
Ames-Brüder künftig in Anspach
Wenn die Zuschauer jetzt kommen, werden sie immer noch guten Sport sehen. Nicht in der Regional-, sondern in der Bayernliga, aber keinen einzigen Spieler aus dem Meister-Sextett. „Wir haben in unzähligen Gesprächen alles versucht, die Mannschaft zusammen zu halten, sie eventuell zu verstärken“, verrät Annegret Neumann, „und wollten noch einen weiteren Anlauf in die 2. Bundesliga nehmen. Aber wir mussten auch die Motive der beiden Ames-Brüder Christopher und Sebastian respektieren, die unbedingt einmal 2. Bundesliga spielen wollten. Und Sebastian konnte das bei uns nicht mehr erreichen, weil er nur noch ein Jahr hier gewesen wäre, dann ins Ausland geht.“ Irgendwo war auch Verständnis für die beiden herauszuhören, ohne die der BC nie so hoch gekommen wäre, um die herum diese Mannschaft mit auswärtigen Spielern aufgebaut worden war. Und die seit ihrer Kindheit so viel für Bad Königshofen und den BC geleistet haben.
Christopher und Sebastian Ames werden also in der neuen Saison für die SG Anspach bei Frankfurt in der 2. Bundesliga aufschlagen. Dass damit das Sextett gesprengt ist, dann die vier Auswärtigen auch gehen würden, war zu erwarten. Philipp Fleck will ein Jahr Pause machen, sich voll auf den Beruf konzentrieren. Engelke Rasche ist nach Augsburg abgewandert, Senja Töpfer und Timm Spitzer haben sich einem Verein im Landesverband Hessen angeschlossen. Die erste Mannschaft wurde komplett aus der Regionalliga abgemeldet, in der theoretisch die verbliebene zweite Mannschaft hätte antreten können, allerdings mit wenig Aussicht auf den Klassenerhalt. „Sie wollten es auch gar nicht“, begründet Annegret Neumann den Entschluss. „Einige haben oben schon ausgeholfen und kennen die Liga. Wenn, dann wollen sie diese Liga selber erreichen, sprich Bayernliga-Meister werden und aufsteigen.“
Engagement für den Nachwuchs
Dabei wolle man im Wesentlichen auf die Bayernliga-erfahrenen Spieler setzen, sofern diese verfügbar sind: „Wir wollen aber auch verstärkt unser Engagement in die Nachwuchsarbeit setzen.“ Somit werden um Fabian Hippold herum, der einige Regionalliga-Einsätze hatte, Markus Dinnebier, Simon Prell, Anton Sarwanidi, Irene Neumann (noch ein halbes Jahr in Frankreich), Sarah Prell und die aus Schweinfurt gekommene Katharina Sagstätter, dazu Valerie Koch, Sandra Legat den Stamm der Mannschaft bilden: Fast durchwegs Bad Königshöfer.
Wieder einsteigen will Ferdinand Heusinger, immer Gewehr bei Fuß wird Frank Helmerich stehen, der sich im Übrigen verstärkt um diese und die 2. Mannschaft kümmern wird, die in der Bezirksklasse B-Ost antritt. Günter Fischer ist zuständig für die breite Nachwuchsarbeit, für die U19 in der Bezirksliga Ost und für die Schülermannschaft U 15, die in der Bayernliga Schüler aufschlägt. Vier Mannschaften sorgen also dafür, dass Badminton in Bad Königshofen keineswegs tot, sondern sehr lebendig ist.
Was Annegret Neumann mit „neuer Geist“ und „neuer Elan“ meint: „Ein erstes Zeichen wurde schon damit gesetzt, dass wir uns in den Ferien gemeinsam im Trainingslager in Wagrain in Österreich unter Leitung von Frank Helmerich auf die Saison vorbereitet haben.“ Diese beginnt am Samstag, 22. September, mit dem Auswärtsspiel in Niederndorf.