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Kegeln: Bezirksliga: Beste Werbung für den Kegelsport: Was das Derby zwischen dem TSV Mittelstreu und dem KK Heustreu auszeichnet

Kegeln: Bezirksliga

Beste Werbung für den Kegelsport: Was das Derby zwischen dem TSV Mittelstreu und dem KK Heustreu auszeichnet

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    Im vollbesetzten Zuschauerraum herrschte beste Stimmung beim Kegel-Derby zischen dem TSV Mittelstreu und dem KK Heustreu.
    Im vollbesetzten Zuschauerraum herrschte beste Stimmung beim Kegel-Derby zischen dem TSV Mittelstreu und dem KK Heustreu. Foto: Burkard Schmidt

    Am vorletzten Spieltag in der Kegel-Bezirksliga 1 hat es der TSV Mittelstreu verpasst, mit einem Derbysieg gegen den Keglerkranz Heustreu die Meisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. Dennoch war dieses Derby in jeder Hinsicht allerbeste Werbung für den Kegelsport. Das hochklassige, stimmungsvolle Duell war geprägt von gegenseitigem Respekt unter Aktiven und Fans im vollbesetztem Zuschauerraum. Jeder Schub ab sechs Holz aufwärts wurde in beiden Fanlagern – teilweise in lang gezogenen Sprechchören - frenetisch bejubelt. Grund zum Feiern hatten am Ende die Gäste aus Heustreu, die sich nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand denkbar knapp mit 4:2 (2229:2227/8:8) durchsetzten.

    Entscheidung zu Gunsten von Heustreu fällt in den letzten beiden Schüben

    Die Entscheidung fiel erst mit den letzten beiden Schüben. Hier räumte TSV-Schlussmann Moritz Ment zwei Holz weniger ab als Markus Muth und somit setzten sich die Gäste bei 2:2 Mannschaftspunkte (MP) aufgrund des um zwei Holz besseren Gesamtergebnisses durch. Sehr zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans, die zum Teil zusammen mit der Mannschaft von Heustreu nach Mittelstreu gewandert waren und das Mittelstreuer Sportheim in ein wahres Tollhaus verwandelten.

    Die Kegler des Kegelkranz Heustreu machten sich zusammen mit einigen Fans zu Fuß auf dem Weg zum Derby nach Mittelstreu.
    Die Kegler des Kegelkranz Heustreu machten sich zusammen mit einigen Fans zu Fuß auf dem Weg zum Derby nach Mittelstreu. Foto: Julian Endres/KK Heustreu

    Die Heustreuer hatten auch den besseren Start erwischt und sicherten sich durch Oliver Krüger den ersten MP. Als anschließend der Mittelstreuer Hendrik Degant mit 602 Holz einen neuen Vereinsrekord schob und Mannschaftsführer Wolfgang Röhrig mit 584 Holz glänzte, schien sich das Blatt zu wenden - zumal die Gastgeber vor der letzten Paarung mit 2:1 MP und plus 35 Holz in Front lagen. Moritz Ment hielt im letzten Duell bis in die Schlussphase gegen Markus Muth gut mit, lag bis zu den letzten Schüben permanent in Front, ehe ein für ihn schwacher letzter Durchgang (108 Holz) für die Entscheidung zugunsten der Gäste sorgte.

    Der TSV Mittelstreu hat die Meisterschaft weiter in eigener Hand

    Dennoch führt das TSV-Quartett vor dem letzten Spieltag die Tabelle weiter an und kann mit einem Sieg am letzten Spieltag in Stralsbach die Meisterschaft aus eigener Kraft perfekt machen. Am Rande des Derbys sickerte jedoch durch, dass die Mittelstreuer im Falle des Meistertitels das Aufstiegsrecht in die Bezirksoberliga auf keinen Fall wahrnehmen werden. "In der Bezirksoberliga muss jeder Verein seine Heimspiele auf einer Vierbahnen-Anlage austragen", erklärt TSV-Spartenleiter Stefan Lochner. "Wir verfügen aber nur über zwei Bahnen und müssten im Falle des Aufstiegs entweder nach Hollstadt, Herschfeld oder eventuell Großbardorf ausweichen."

    Hendrik Degant (im Bild) vom TSV Mittelstreu schob im Derby gegen den KK Heustreu mit 602 Holz einen neuen Vereinsrekord.
    Hendrik Degant (im Bild) vom TSV Mittelstreu schob im Derby gegen den KK Heustreu mit 602 Holz einen neuen Vereinsrekord. Foto: Burkard Schmidt

    Bereits in der Saison 2019/2020 wurden die Mittelstreuer Meister in der Bezirksliga und verzichteten auf den Aufstieg. "Wir haben uns damals innerhalb der Kegelsparte zusammengesetzt und das Thema war relativ schnell vom Tisch. So wird es auch diesmal nach dem letzten Spieltag sein, wenn die Weichen für die kommende Saison gestellt werden", sagt Lochner vorausblickend, der auch eine Erweiterung der eigenen Bahnanlage von zwei auf vier Bahnen ("das war nie ein ernsthaftes Thema") kategorisch ausschloss.

    Die Kegelanlage in Mittelstreu ist zu klein für einen Aufstieg in die Bezirksoberliga

    Doch wer legt eigentlich die Spielordnung für die einzelnen Spielklassen im Bezirk von der Kreisklasse A Nord bis zur Bezirksoberliga fest? "Für die Ligeneinteilung und die Spielordnung im Bezirk Unterfranken ist der Bezirksausschuss zuständig", sagt Bezirkssportwart Richard Vollert, der auch diesem Gremium angehört. "Vor Jahren wurde festgelegt, dass in der Bezirksoberliga nur auf Viererbahnen gespielt wird und die jeweilige Mannschaftsstärke gegenüber den darunter angesiedelten Ligen auf sechs anstelle von vier Kegler aufgestockt wird", so Vollert weiter. "Solange diesbezüglich aus den Spielkreisen keine Änderungsvorschläge kommen, wird sich an der aktuellen Spielform auch nichts ändern."

    Mannschaftsführer Wolfgang Röhrig, der ebenso wie seine Teamkollegen Hendrik Degant, Moritz Ment, Christian Friedel und Harald Straub in der Saison 2019/2020 schon der Mittelstreuer Meistermannschaft angehörte, spricht sich ebenfalls gegen einen eventuellen Aufstieg aus. "In der Mittelstreuer Kegelabteilung steht bei sämtlichen Mannschaften, egal in welcher Spielklasse, in erster Linie der Spaß am Kegeln im Vordergrund. Wir haben nur eine Zweibahnenanlage, müssten also bei unseren Heimspielen ausweichen, was die Vereinskasse zusätzlich belasten würde. Nicht zu vergessen die zeitaufwendigen Fahrten zu den Auswärtsspielen in der Bezirksoberliga," sagt Röhrig.

    Unter den Kegelfans im vollbesetzten Zuschauerraum in Mittelstreu war auch Bürgermeister Stefan Kießner (braunes T-Shirt)
    Unter den Kegelfans im vollbesetzten Zuschauerraum in Mittelstreu war auch Bürgermeister Stefan Kießner (braunes T-Shirt) Foto: Burkard Schmidt

    Vergleicht man die in dieser Runde erzielten Ergebnisse des TSV Mittelstreu mit den Resultaten der Bezirksoberliga-Teams, könnten die TSV'ler in der höchsten unterfränkischen Spielklasse in sportlicher Hinsicht durchaus mithalten. "Diesbezüglich hätten wir keine Bedenken", sagt Röhrig. "Doch die Derbys in der nächsten Bezirksliga-Saison gegen Hollstadt, Heustreu und Aufsteiger Stetten machen unsere Sportart so interessant. Da kommt bei allem sportlichen Ehrgeiz auch der Spaßfaktor nicht zu kurz und das macht den Kegelsport im Amateurbereich, unabhängig von der Ligenzugehörigkeit, so interessant."

    Auch das Frauenteam des TSV Stetten verzichtet als Meister auf einen Aufstieg

    Ebenso wie für die erste Mittelstreuer Männermannschaft kommt auch für die in den letzten Jahren äußerst erfolgreiche Stettener Frauenmannschaft, die in der gerade abgelaufenen Saison ungeschlagen mit zehn Punkten Vorsprung Meister in der Kreisliga wurde, ein Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse (Landesliga) nicht in Frage. "Wir haben in Stetten nur zwei Bahnen zur Verfügung, Voraussetzung wären aber vier. Außerdem sind in der Landesliga nur 6er Mannschaften am Start, ganz zu schweigen von den weiten Reisen zu Auswärtsspielen", so Mannschaftsführerin Sara Fischer. "Das Thema, höherklassig zu spielen, war für unsere Mädels ganz schnell vom Tisch."

    Ergebnisse

    Christian Friedel – Oliver Krüger 536:578 (1:3 Satzpunkte/0:1 Mannschaftspunkte), Hendrik Degant – Sebastian Beutel 602:569 (2:2/1:0), Wolfgang Röhrig – Christian Beutel 584:540 (4:0/1:0), Moritz Ment – Markus Muth 505:542 (1:3/0:1).

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