Schach (regi)
Bundesliga Frauen
SC Rotation Pankow – SK Schwäbisch Hall | 0,5 : 5,5 | |
SK Lehrte – SF Deizisau | 3,0 : 3,0 | |
SC Bad Königshofen – Bayern München | 5,5 : 0,5 | |
SV Hofheim – Rodewischer Schachmiezen | 1,0 : 5,0 | |
OSG Baden-Baden – TuRa Harksheide | 5,0 : 1,0 | |
Karlsruher SF – Hamburger SK | 0,0 : 6,0 | |
SF Deizisau – SC Rotation Pankow | 3,5 : 2,5 | |
SK Schwäbisch Hall – SK Lehrte | 6,0 : 0,0 | |
Rodewischer Schachmiezen – Bad Königshofen | 2,5 : 3,5 | |
Bayern München – SV Hofheim | 2,0 : 4,0 | |
Hamburger SK – OSG Baden-Baden | 3,5 : 2,5 | |
TuRa Harksheide – Karlsruher SF | 4,0 : 2,0 |
1. | (2.) | Hamburger SK | 6 | 5 | 1 | 0 | 25,5 | 11 | |
2. | (4.) | SK Schwäbisch Hall | 6 | 5 | 0 | 1 | 26,5 | 10 | |
3. | (3.) | SC Bad Königshofen | 6 | 4 | 2 | 0 | 24,5 | 10 | |
4. | (1.) | OSG Baden-Baden | 6 | 4 | 1 | 1 | 25,5 | 9 | |
5. | (4.) | Rodewischer Schachmiezen | 6 | 4 | 0 | 2 | 22,5 | 8 | |
6. | (6.) | SF Deizisau | 6 | 3 | 1 | 2 | 20,5 | 7 | |
7. | (10.) | SV Hofheim | 6 | 2 | 0 | 4 | 15,5 | 4 | |
8. | (7.) | SK Lehrte | 6 | 1 | 2 | 3 | 12,5 | 4 | |
9. | (7.) | SC Rotation Pankow | 6 | 1 | 1 | 4 | 12,5 | 3 | |
10. | (9.) | Karlsruher SF | 6 | 1 | 1 | 4 | 11,0 | 3 | |
11. | (12.) | TuRa Harksheide | 6 | 1 | 0 | 5 | 12,5 | 2 | |
12. | (11.) | Bayern München | 6 | 0 | 1 | 5 | 7,0 | 1 |
SC Bad Königshofen – Bayern München 5,5:0,5. Rodewischer Schachmiezen – SC Bad Königshofen 2,5:3,5. Ein nervenaufreibender Spieltag liegt hinter dem SC 1957 Bad Königshofen, denn nicht nur die eigenen Partien der Spielrunden fünf und sechs gegen den Verfolger auf der Tabelle der Frauenbundesliga, Rodewischer Schachmiezen, sowie Bayern München standen auf der Tagesordnung, sondern auch eines der Spitzenduelle Baden-Baden gegen den Hamburger SK, was entscheidend für die Medaillenränge am Ende der Saison war.
Bewegung in der Tabelle
Bewegung ist nach dem letzten Spielwochenende in die Tabellenspitze gekommen, Bad Königshofen verharrt jedoch stabil auf Platz drei, während der bisherige mehrfache Meister Baden-Baden sich plötzlich nach einer Niederlage gegen Hamburg (2,5:3,5) mit einem Punkt weniger auf Rang vier hinter Bad Königshofen wiederfand.
Ein Pflichtsieg war das Duell mit Bayern München am Samstag, der Tabellenvorletzte hatte den bestens motivierten Bad Königshöferinnen nicht viel entgegenzusetzen. Schon nach drei Stunden führten sie mit 3:0 nach Siegen von Julia Gromova und Dina Belenkaya, dazu kam ein kampflos erworbener Punkt von Jana Schneider, die vergebens auf Gegnerin Elena Boric wartete, die wegen einer plötzlichen Erkrankung im engsten Familienkreis absagen musste. Trotz der Bemühungen des Spielführers war ein Ersatz so schnell nicht zu organisieren. Das 4:0 machte dann Tatjana Melamed klar und das 5:0 Maria Schöne. Olga Girya kämpfte am Spitzenbrett verbissen um das 6:0, opferte im Endspiel dann noch einen Bauern, um die Initiative zu bekommen und spielte sehenswert auf Sieg. Gegnerin Veronika Exler verteidigte sich jedoch sehr clever und somit hatte am Ende jede nur noch einen König und einen Turm – Remis und Endstand 5,5:0,5.
Kampf auf höchstem Niveau
Am Sonntag pausierte Julia Gromova, dafür spielte Alexandra Obolentseva an Brett vier. Gegen die Rodewischer entbrannte der erwartete Kampf auf höchstem Niveau. Das Bad Königshöfer Team und die Schachmiezen kennen sich als ehemalige Reisepartner sehr gut und lösten auch diesmal Transportprobleme vom Flughafen Frankfurt gemeinsam. Auf Augenhöhe wurde in den Partien gefightet und es blieb spannend bis zum Ende. Nach drei Stunden gab es das erste Ergebnis: Gegnerin Julia Movsesjan bot Maria Schöne Remis an, was diese nach Absprache mit dem Teamcaptain Jürgen Müller annahm. Zu dem Zeitpunkt hatten die Bad Königshöferinnen lediglich an Brett sechs und an Brett eins minimalste Vorteile, Rodewisch war klar im Vorteil.
Doch plötzlich wendete sich das Blatt: Dina Belenkaya beendet die Partie als Siegerin und brachte einen vollen Punkt ein und damit die Führung. An Brett drei kamen beide Spielerinnen in extremer Zeitnot, Rodewisch bot remis an, was Tatjana Melamed annahm und den Vorsprung auf 2:1 ausbaute. Bei drei noch ausstehenden Partien genügte jetzt jeweils ein Remis zum Sieg, aber Jana Schneider an Brett zwei musste aufgeben, da Gegnerin Stavroula Tsolakidou sehr solide, einen kleinen Materialvorteil sicher zum Sieg verwandelte.
Girya greift in die Trickkiste
Fast sah es so aus, als ob Rodewisch den Bad Königshöfern den Rang drei auf der Tabelle streitig macht, am Ende lag alles in der Hand von Olga Girya an Brett eins, die sich gegen eine sehr zähe Anastasia Bodnaruk leichte positionelle Vorteile erarbeitet hatte. Plötzlich fand Alexandra Obolentseva trotz der wenigen Figuren auf dem Brett, eine taktische hoch interessante Abwicklung und verhinderte aufgrund der Königsposition das Umwandeln eines Bauern in eine Dame – die Partie endete remis. Beim Stand von 2,5:2,5 kämpfte Girya weiter um den Sieg, wobei sie mehr Bedenkzeit auf der Uhr hatte als Bodnaruk, die nur noch von der 30-Sekundenzugabe, die es pro Zug gibt, lebte. Girya griff tief in die Trickkiste, nutzte ihr Mehr an Bedenkzeit cool aus und setzte die Gegnerin in ihrem Schlupfwinkel nach 5,5 Stunden matt. „Der Jubel war beim ganzen Team riesig, alle umarmten sich und waren glücklich“, berichtete Jürgen Müller.
Auf Bad Königshofen kommt noch Anfang Februar ein weiteres Spitzenspiel gegen Schwäbisch Hall zu, dann wären die stärksten Gegner in dieser Saison abgehakt.