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Fußball: Ein Punktgewinn der Moral

Fußball

Ein Punktgewinn der Moral

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    Fussball

    Regionalliga Süd Viktoria Aschaffenburg – TSV Großbardorf 1:1 (1:0)

    Es läuft die 90. Minute im Aschaffenburger Stadion am Schönbusch, die Viktoria führt im unterfränkischen Derby, der TSV ist nach zwei Platzverweisen nur noch zu neunt. Es gibt Eckball für Großbardorf, Fabian Kurth schlägt ihn nach innen und Manuel Leicht wuchtet das Leder zum Ausgleich in die Viktoria-Maschen. Riesenjubel auf Großbardorfer Seite, tiefe Depression bei den Aschaffenburgern.

    „Dieser Punkt ist zwar glücklich, aber verdient. Natürlich bin ich froh, dass wir doch noch einen Zähler geholt haben“, bilanzierte ein strahlender TSV-Trainer Dieter Kurth in der Pressekonferenz. „Fabian sollte eigentlich die Ecke auf den langen Pfosten schlagen. Was bringt er aber heraus: Nur eine solche Krücke“, fuhr er schelmisch fort. Wohl wissend, dass die punktbringende Variante durchaus einstudiert war.

    Beifall bekam der Coach der Bardorfer danach für seine Entschuldigung für ein Foul von Markus Herbert an Ken Asaeda im Mittelfeld, für das der Manndecker völlig zu Recht die rote Karte erhielt. „Die kann man durchaus geben, ich war eben die berühmte Zehntelsekunde zu spät am Ball“, zeigte sich der Sünder hinterher reuig. „Wir sind beileibe keine Kloppertruppe“, ergänzte Kurth und erntete dafür auch Zustimmung.

    Und dies, obwohl mit Kapitän Thomas Gerhardt noch ein zweiter seiner Akteure frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Schiedsrichter Schlutius ahndete eine Aktion des Abwehrchefs gegen Isaac Ojigwe als Notbremse. „Das war nicht einmal ein Foul. Ich bin zwar in den Zweikampf gegangen, habe aber zurückgezogen, da ich nicht meine fünfte gelbe Karte riskieren wollte“, erzählte Gerhardt. Eine Berührung gab es seiner Meinung nach nicht und eigentlich war Gerhardt auf dem Weg, um dem Schiedsrichter für die gelbe Karte wegen einer Schwalbe zu gratulieren. „Ich war sprachlos, als er in seine Gesäßtasche gegriffen hat und Rot zückte“, gab Gerhardt später zu Protokoll.

    Fakt war aber, dass der TSV trotz der Unterzahl in den in den letzten Minuten sieben Minuten ungeheuere Moral und Einsatzbereitschaft zeigte. Das Team versuchte alles, um doch noch den angestrebten Punkt zu erreichen. Da die Viktorianer etliche Konter schlecht spielten, kam es in der Schlussminute zu beschriebener Szene, die das 1:1 brachte. „Das ist eine Katastrophe. Es tut brutal weh“, seufzte Aschaffenburgs Coach Ronny Borchers.

    Die Höhepunkte der Partie lagen zweifelslos im ersten Durchgang: Bereits nach fünf Minuten hatte der TSV großes Glück, dass Domenico allein vor Keeper Werner den Ball am Tor vorbei schob. Allerdings hätte Alexander Mantlik – zweiter Stürmer neben Adam Jabiri – den Gast auch in Führung bringen können, aber er scheiterte nach Jabiri-Zuspiel am Torhüter der Platzherren (10.), bevor im Gegenzug die Führung fiel. Allerdings fiel die dank gütiger Mithilfe von Markus Herbert, der über den Ball schlug, di Rosa netzte im Anschluss freistehend ein.

    Aschaffenburg: Schmitt – Bertholdt, Laurito, Gaubatz, Bruedigam – Anicic (78. Feyh), Asaeda, schroeer, Horr – di Rosa (72. Grod), Ojigwe. Großbardorf: Werner – Barth, Herbert, Gerhardt, Leicht – Kröner (60. Gross) – Büttner (68. Murphy), Kurth, Laus (78. May) – Mantlik, Jabiri. Tore: 1:0 di Rosa (11.), 1:1 Leicht (90.). Schiedsrichter: Schlutius (Germersheim). Zuschauer: 810. Rot: Herbert (65., Foulspiel), Gerhardt (83., Notbremse, beide TSV).

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