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FUßBALL: BALLKONTAKT: Rudi Koob lässt keine Träumereien zu

FUßBALL: BALLKONTAKT

Rudi Koob lässt keine Träumereien zu

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    Rudi Koob ist in Sachen Fußball derzeit ein glücklicher Mensch. Er ist Trainer des Tabellenführers der Kreisklasse Rhön 3, dem TSV-DJK Wülfershausen.
    Rudi Koob ist in Sachen Fußball derzeit ein glücklicher Mensch. Er ist Trainer des Tabellenführers der Kreisklasse Rhön 3, dem TSV-DJK Wülfershausen. Foto: Foto: Rudi Dümpert

    Rudi Koob aus Wülfershausen muss eigentlich ein glücklicher Mensch sein. Er liebt den Fußball, „seit ich mich erinnern kann“, hat zwei Söhne und eine Tochter, die alle drei gute Fußballer sind, und er hat die ganze Woche mit Fußball zu tun. Er ist Trainer des Kreisklasse-3-Aufsteigers TSV-DJK Wülfershausen, Tabellenführer in der neuen Liga nach sechs Spieltagen, steht zwei Mal die Woche als Trainer auf dem Fußballplatz und in der Coaching-Zone beim Spiel am Samstag oder Sonntag. Und den größten Teil seiner Arbeitszeit verbringt er wieder auf Fußballplätzen. Rudi Koob ist seit 22 Jahren als Hausmeister und Platzwart bei der Stadt Schweinfurt angestellt und zuständig für eine Grundschule und zusammen mit acht weiteren Mitarbeitern für das Willy-Sachs-Stadion mit seinen zwölf Nebenplätzen, „zu 95 Prozent“, sowie am DJK-Sportplatz und dem Am Bergl.

    Koob ist gebürtiger Wülfershäuser, 50 Jahre, verheiratet und echter Fußballer-Vater. André (25) wurde im Sportinternat Erfurt ausgebildet und spielte beim FC Rot-Weiß Erfurt, ist inzwischen in der zweiten Saison Stammtorhüter beim Bayernligisten Würzburger FV. Christoph (23), vorher Eichenhausen/Saal, gefällt es als Defensivspieler beim SV Rödelmaier bestens. Und Teresa (21) geht zurzeit in der Frauenmannschaft des FFC Bastheim-Burgwallbach auf Torejagd. „Sie hätte das Zeug zu wesentlich mehr gehabt“, beteuert der stolze Vater, „hatte Kontakte zu Bayern München und Carl-Zeiss Jena, gab aber dann der Berufsausbildung den Vorrang.“ Drei Fußballer in der nächsten Generation: Da muss das Erbgut ein gutes gewesen sein beim Vater: „Oh je, die sind alle drei besser als ich es war.“ Alle drei spielen auswärts. Das krasse Gegenteil zur Vereinstreue und Heimatverbundenheit von Papa Rudi, der als Aktiver immer nur in Wülfershausen im Mittelfeld spielte. „Der Ball war mein Freund, die Schnelligkeit weniger“, sieht er heute seine Qualitäten und Grenzen in der damaligen A-Klasse Rhön, heute Kreisliga.

    In der dritten Saison

    Selbst als Trainer bestimmte die enge Bindung zum Heimatverein seinen Weg. „Ich habe immer nur im Jugendbereich in Wülfershausen und ein Mal die U19 in Bad Königshofen trainiert, als wir in einer SG mit denen, Saal und Eichenhausen spielten.“ Da wurde er Meister, dem, weil Spielgemeinschaft, der Aufstieg in die Bezirksoberliga verwehrt wurde. Chef der ersten Mannschaft ist er jetzt in der dritten Saison. Im zweiten Jahr war es ihm vergönnt, die Mannschaft aus dem 1200-Einwohner-Ort aus den Niederungen zunächst mal wieder in die Kreisklasse zu führen. Als Zweiter über die Relegation durch ein 6:1 gegen Ober-/Mittelstreu. Aus dem Kader des Vorjahres stehen ihm Horst Stumpf (Laufbahn beendet) und Johannes Raab (nach Wargolshausen) nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kamen Steffen Englert (aus Rödelmaier) und aus der eigenen Jugend Patrick Kießner, Florian Balling, David Juraschek und Julian Schneider. Kießner spielte im letzten Spiel gegen den Mitaufsteiger TSV Trappstadt (2:2) voll durch, Juraschek wurde eingewechselt.

    Es war dies der erste Punktverlust nach fünf Auftaktsiegen „und ein richtig gutes Spiel“, zieht er auch hier ein positives Fazit, weil er eher einen Punkt gewonnen als zwei verloren sieht „gegen eine richtig gute Mannschaft. Ich sag? mal, die könnten eigentlich Meister machen.“ Unsleben/Wollbach und Fladungen schätzt er weiter noch sehr hoch ein. An diesem Wochenende geht es gegen Unterweißenbrunn/Frankenheim und nach Ostheim, die Tabellenführung soll verteidigt werden. Hat man in Wülfershausen, hat Rudi Koob mit so einem erfolgreichen Einstieg des Neulings in die neue Runde gerechnet bzw. werden inzwischen die Ziele korrigiert? „Beides nicht, überhaupt nicht. Bei vier Festabsteigern und einem Releganten in einem 13-er-Feld nimmst du dir als Aufsteiger nichts anderes als den Klassenerhalt vor. 33 Punkte müssten dazu reichen. Das war und ist unser Ziel.“ Nach einem Viertel der 24 Spiele ist mit 16 die Hälfte bereits eingefahren.

    Im Moment nimmt man ein Spiel nach dem anderen und lässt sich von der Welle tragen. Träumereien lässt Rudi Koob nicht zu. „Ich kenne das von Schweinfurt her. Wenn du damit und mit Friede, Freude, Eierkuchen anfängst, können der Schlendrian und Überheblichkeit einkehren und die Konzentration verloren gehen, gibt jeder zehn Prozent weniger und dann bist du schon wieder dabei“, spricht der 50-Jährige aus Erfahrung. Das Torverhältnis von 24:7 macht eine Aussage, die er bestätigt: „Jawohl, es stimmt in allen Mannschaftsteilen.“ Patrick Warmuth hat zehn der 24 Tore erzielt. Ihn macht aber auch stark, dass die anderen auch treffen können. Schon jetzt haben sich drei Viertel der Mannschaft in die Liste eingetragen. Mit Steffen Englert und André Englert hat er zwei erfahrene Recken in der Hintermannschaft. Koob kann sogar aus dem Vollen schöpfen: „Ich habe vier, fünf Spieler, die alle Innenverteidiger spielen können.“

    Bemerkenswerter Aufwand

    Im Tor steht mit Lukas Bier ein Alslebener, den er schon als A-Junior in der SG hatte. „Ich bin froh, dass er letztes Jahr zu uns gekommen ist. Er hat sich sehr gut entwickelt.“ Und an ihm als Beispiel macht er fest, was manche Spieler für Opfer für den Verein, für die Mannschaft und für ihren Sport bringen. „Lukas studiert in Ilmenau und fährt fast 200 Kilometer hin und zurück zum Training.“ Das ist natürlich ein bemerkenswerter, riesiger Aufwand für einen A-, jetzt Kreisklasse-Spieler. Gewehr bei Fuß steht mit Marco Warmuth der 1b-Torwart, der kaum ein Training versäumt. „Die Trainingsbeteiligung stimmt. Wir sind immer um die 18.“ Selbst ein paar Spieler der Rhöner-Reserve-Champions-League-Mannschaft kommen.

    Rudi Koob ist in Sachen Fußball zurzeit wirklich ein glücklicher Mensch. „Die Kameradschaft stimmt. Und wenn der Erfolg da ist, geht vieles einfacher. Wir sind mit einer Ausnahme nur Wülfershäuser. Es kommen mehrere Junge hinten nach.

    “ Und vielleicht schließt sich ja für Papa Koob noch der Kreis und er kehrt als Trainer mit dem TSV-DJK Wülfershausen dorthin zurück, wo er selber einmal spielte, in die Kreisliga Rhön. Vielleicht sogar irgendwann mit seinen beiden Buben André und Christoph? „Man sollte nie nie sagen.“

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